Vor einer Million Jahre: Die Menschen leben in Form von primitiven Stämmen in einer rauen Welt mit feuerspeienden Vulkanen und allen Formen urzeitlicher Tiere. Tumak (John Richardson), der Probleme hat, sich gegen seinen Bruder durchzusetzen, wird während eines Streites fast umgebracht und überlebt nur durch ein Wunder. Von nun ist er heimatlos und streift durch eine prähistorische Welt, in der er sich gegen allerlei Monster zur Wehr setzen muss. Als er schließlich völlig entkräftet einem freundlicher gesinnten Stamm in die Hände fällt, beginnt für ihn ein neues Leben.
Die Fülle der Saurier in diesem Film lässt wirklich jede Wundertüte vor Neid erblassen: Der kurzen Begegnung mit einem Brontosaurier folgt ein ausgedehnter Kampf mit einer Riesenschildkröte (Archelon). In einem kleinen Dorf sorgt ein Allosaurus für Wirbel. Ein Ceratosaurus und ein Triceratops nehmen sich gegenseitig auf die Hörner. Ein geflügelter Pterodaktylus pickt eine Stammesschönheit als Appetithappen für seine kleinen aus einem See, und, und, und…
Es wurden aber auch echte Tiere, wie etwa eine Eidechse oder eine Spinne eingesetzt. In die Stop-Motion-Geschichte eingegangen – wie einst der legendäre Showdown King Kongs auf dem Empire State Building – ist die Pfahlsequenz, in der ein Allosaurus von John Richardson auf einem Holzpflock aufgespießt wird (Stop-Motion-Kollege David Allen parodierte diese Sequenz in der Ringo-Starr-Steinzeit-Filmklamotte Caveman von 1982).
Für Raquel Welch, die eine der Hauptrollen in dem Film spielt, war der Film ein wichtiger Schritt in ihrer Karriere, wurde sie nach eher belanglosen Rollen, etwa in König der heißen Rhythmen an der Seite von Elvis Presley, mit diesem Film zum Weltstar und Sexsymbol der 60er- und 70er-Jahre. Bemerkenswert ist auch ihr Auftritt im hautengen Tauchanzug in Die phantastische Reise.
Eine Million Jahre vor unserer Zeit ist der erste große Dinosaurierfilm von Ray Harryhausen. Er enthält sehr viele Urtiere, dafür aber Grunzlaute statt Dialoge und ist wahrscheinlich DER Steinzeitfilm schlechthin. Es handelt sich hierbei um ein Remake von Tumak, der Herr des Urwalds aus dem Jahre 1940. Es wurden aber auch hier echte Tiere eingesetzt. Die Neuverfilmung entstand für die britischen Hammer Film Productions, die anschließend noch Als Dinosaurier die Erde beherrschten folgen ließen. Hier sprang Jim Danforth ein, dessen Animationen an Niveau und Realismus von Harryhausens Arbeiten anknüpften.
Matthias Schäfer
Extras: Die schon lange vergriffene DVD enthält als Bonusmaterial nur einen englischsprachigen Trailer (2:59 min) und 5 Minuten mit “Restauration Comparison“-Filmausschnitten, die belegen sollen wie sorgfältig der Film 1996 für die Laser Disc restauriert wurde. Ganz nebenbei ist hier zu entdecken, wie stark für die 16:9-Fassung das Vollbildformat beschnitten wurde.
In Spanien ist der Film in einer recht preiswerten Edition auf Blu-ray erschienen. Diese hat auch eine deutsche Tonspur, was sich allerdings nur in den ersten Minuten bemerkbar macht, ansonsten wird nur gegrunzt und gebrüllt.
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