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Die! Die! Die!

Eigentlich waren John, Paul und George Vierlinge. Doch Ringo hatte nicht den nötigen Killerinstinkt und wurde von seinen Brüdern getötet. Dies ist nur eine der zahlreichen aberwitzigen Ideen, die Robert Kirkman (Outcast, Oblivion Song) zusammen mit dem Zeichner Chris Burnham (Nameless), sowie dem zuvor als Autor und Produzent bei der Serie The Walking Dead tätigen Scott M. Gimple auf die Comicleser loslässt.

Die! Die! Die!

Die turbulent erzählte Geschichte handelt von der geheimen US-Organisation Kabale, die Böses tut, um Schlimmes zu verhindern. Hauptverantwortliche ist Senatorin Connie Lipshitz, eine idealistische Zynikerin, die abwägt, wer gezielten Attentaten zum Opfer fallen soll, damit die Welt ein Stück weniger schlecht wird.

Die! Die! Die!

Rund um den Globus sind daher gewaltbereite Individualisten wie John, Paul und George unterwegs, um ihr blutiges Handwerk zu verrichten und dem Serientitel Die! Die! Die! gerecht zu werden. Das Resultat überzeugt optisch stärker als inhaltlich. Der erste Hardcover-Band von Cross Cult enthält – wie gewohnt, leicht verkleinert – gleich zehn der in den USA bei Image erschienenen Hefte.

Die! Die! Die!

Jedes Kapitel ist dabei ein kleiner James-Bond-Film, denn nach einem mehr oder weniger kurzen Auftakt, kommt – quasi als Titelsequenz – eine von Chris Burnham aufregend layoutete Seite, die von den riesigen Lettern DIE! DIE! DIE! dominiert wird.

Die! Die! Die!

Die Geschichte liefert Burnham auch ansonsten genügend Vorwände für knallige Bilder. Das ganz große Vorbild ist jedoch zweifelsohne Garth Ennis (Preacher, The Boys), dem es immer noch gelingt seine Leser mit drastischen Extrem-Szenen zu überraschen. Bei Ennis, zumindest wenn er einen sehr guten Tag hat, kann Die! Die! Die! nicht mithalten. Für eine Politsatire hingegen setzt die Serie zu stark auf Brachial-Klamauk, kann aber insgesamt passabel unterhalten.

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Oblivion Song

Mit Oblivion Song veröffentlicht Cross Cult sehr zeitnah zur US-Ausgabe (dort startete die Serie bei Image im März 2018) eine weitere Serie von Robert Kirkman. Das scheint nicht wirklich eine Neuigkeit zu sein, denn die Werke des sehr fleißigen Texters – allen voran seine Zombie-Serie The Walking Dead – bilden eins der solidesten Fundamente des Ludwigsburger Verlags. Das in den USA ebenso. Doch gute Verkaufszahlen haben manchmal auch etwas mit Qualität zu tun.

Oblivion Song

Oblivion Song beginnt 10 Jahre nachdem Philadelphia von einer schrecklichen Katastrophe heimgesucht wurde. Ein Teil der Stadt und die dort ansässigen 300.000 Bewohner sind plötzlich verschwunden. Alle Rettungsversuche scheiterten. Ein Denkmal mit den Namen der Verschollenen und auch ein Museum wurden errichtet, doch ansonsten geht das Leben wieder seinen halbwegs normalen Gang. Nathan Cole hingegen gibt nicht auf und setzt alles dran, um seinen verschollenen Bruder Edward zu finden.

Oblivion Song

Nathan gelingt es eine Technik zu entwickeln, die es ihm erlaubt in eine fremde Dimension zu reisen. Hier befinden sich nicht nur schreckliche Monster, sondern auch einige der verschwundenen Menschen. Nathan schafft es einige der Verschollenen zurück zu bringen, doch diesen fällt es sehr schwer, sich wieder in ihre alte Umgebung einzugliedern. Allen Rückschlägen zum Trotz gibt Nathan nicht auf und sucht weiter nach seinem Bruder…

Oblivion Song

Während The Walking Dead ein recht realistisch gezeichneter Schwarz-Weiß-Comic ist, überrascht Oblivion Song durch ungewöhnliche Bilder und Farben. Bereits auf den ersten Seiten des Comics gelingt es dem italienischen Zeichner Lorenzo De Felici und der Koloristin Annalisa Leoni sehr eindrucksvoll zu vermitteln, dass sich Nathan Cole in einer völlig fremden Welt befindet. Robert Kirkman hatte die Grundidee zu Oblivion Song bereits vor 10 Jahren und wartete, bis er einen passenden Zeichner fand. Als er schließlich auf De Felici aufmerksam gemacht wurde, beflügelten dessen Bilder  seine Fantasie und die Serie nahm klarere Formen an.

Oblivion Song

Wie schon bei Outcast überzeugt Kirkman auch hier durch eine geschickt verschachtelte Erzählung, die den Leser sofort hinein ins Geschehen schleudert. Inmitten einer spannenden Geschichte liefert der Autor immer wieder neue Informationen zu den zurückliegenden Ereignissen und lässt die Charaktere dadurch plastischer werden.

Oblivion Song

Es klingt sehr vielversprechend, wenn Kirkman im Nachwort zum ersten Sammelband verkündet: “Mit dieser Serie erzählen wir eine große Geschichte, die im Laufe der Zeit immer größer wird. Der Plan ist, dass die Serie eine ganz andere sein wird, wenn wir Kapitel 30 erreicht haben.“ Ich bin überzeugt, dass Kirkman hier kein bisschen übertrieben hat und noch einiges zu erwarten ist, von diesem Autor, der sehr viel mehr zu bieten hat, als seine nicht enden wollende (und sollende) Zombie-Geschichte.

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