Schlagwort-Archive: Norbert Hethke

Die Sprechblase

Die Sprechblase erscheint seit 1978 als Magazin für den Freund und Sammler der neunten Kunst. Nach dem frühen Tod von Verleger Norbert Hethke am 13. April 2007 und der Einstellung des Verlagsprogramms hat das traditionsreiche Magazin eine neue Heimat gefunden. Mit der Nr. 211 erschien es erstmals unter der Leitung von Gerhard Förster.

Originalzitat Norbert Hethke: “Der Förster ist ein guter Mann, aber er kommt vom 100sten ins 1000ste. Er braucht jemanden an seiner Seite. Allein wird der nie fertig.“ Nun, unter welchen Umständen auch immer, Förster ist immer wieder fertig geworden undmittlerweile liegt die 36, von ihm verantwortete Ausgabe vor.

Spätestens jetzt ist es an der Zeit auch hier ein paar lobende Worte darüber zu verlieren, was Förster in den letzten vierzehn Jahren geleistet hat. Unter Norbert Hethke war Die Sprechblase ein als Fachmagazin garnierter Verlagsprospekt, in dem immer mal wieder erstaunliche Dinge wie etwa eine vom Insider Peter Wiechmann verfasste Serie über die Kauka-Comics. Doch zentrales Thema waren die Werke vom “AllmächtigenHansrudi Wäscher.  

Die 247. Ausgabe der Sprechblase enthält ein breites Spektrum an Fachartikel, so geht es diesmal um das Comeback von Lee Falks The Phantom, Alan Moores Swamp Thing, Hugo Pratts Ernie Pike, die Kauka-Serie Tom & Biber, den Coverkünstler Ertugrul Edirne, die bei Bocola erscheinenden illustrierten wunderschön illustrierten Abenteuergeschichten von Enid Blyton und (so viel Eigenwerbung darf sein), um den von Gerhard Förster zusammengestellten zweiten Band der Gesamtausgabe von Walter Neugebauers Winnetou.  

Vergleich zwischen Original von Rino Albertarelli und Bearbeitung von Brocca.

Außerdem starten in der neuen Sprechblase zwei bemerkenswerte Comics, die als Fortsetzung veröffentlich werden. In den 40er-Jahren adaptierten der Zeichner Rino Albertarelli und der Szenarist Federico Pedrocchi Goethes Faust für das italienische Disney-Magazin Topolino. In der Sprechblase wird eine neue Version präsentiert, bei der sich der Illustrator und Kolorist Jörn „Brocca“ Krug recht viel Freiheiten genommen hat.

Sehr viel werkgetreuer kommt ein bemerkenswerter Westerncomic zum Abdruck. Basierend auf einem Sachbuch von William Wellman, das mit dem Massaker am Wounded Knee endet. erzählt Alberto Giolitti in großartigen Bildern die Geschichte der Indianerkriege, die in der Comicversion allerdings bereits mit Schlacht am Little Bighorn ihren Abschluss findet. Diese Serie erschien zuerst in Großbritannien im Magazin Ranger und anschließend bei uns in der Heftreihe Kobra. Alberto Giolittis Illustrationen kamen aber auch in Fix und Foxi bei einer Prosa-Version der Serie zum Einsatz.

Version aus Fix und Foxi

Gerhard Förster hat sich nicht nur um gute Bildvorlagen für den ersten deutschsprachigen Komplettabdruck von Blut auf der Prärie gekümmert, sondern auch noch auf zwölf (!) Seiten eine hochinteressante Einführung zur Serie geschrieben, in der er Artikel auch über Giolittis Leben und Werk berichtet. In den nächsten beiden Sprechblasen geht es dann weiter mit Blut auf der Prärie, Faust und dem bunten Reigen aus der wunderbaren Welt der Comics!    

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Deutsche Comicforschung 2015

Der elfte Band der seit 2005 alljährlich erscheinenden Reihe “Deutsche Comicforschung“ enthält trotz gewohntem Umfang etwas weniger Beiträge als gewohnt. Doch dafür sind diese teilweise etwas ausführlicher ausgefallen.
Deutsche Comicforschung 2015

Da aktuell gerade wieder eine Ausstellung stattfindet, die Wilhelm Busch als Urvater des deutschen Comics feiert, war es dem Herausgeber Eckart Sackmann einmal mehr ein besonderes Anliegen durch einen reich bebilderten Beitrag darauf hinzuweisen, dass es hierzulande schon etliche Jahre vor “Max und Moritz“ Bild-Erzählungen gab.

Deutsche Comicforschung 2015

Sehr interessant ist auch ein Beitrag, der sich mit jenen Karikaturen und Bildergeschichten beschäftigt, die der 1871 in New York geborene Lyonel Feininger in Deutschland zeichnete und veröffentlichte, bevor er mit seinen gar nicht so zahlreichen Arbeiten für die Chicago Sunday Tribune Comicgeschichte schrieb.Das Titelbild des Buchs ziert ein ungewöhnliches Motiv des “Nick Knatterton“-Schöpfers Manfred Schmidt. Es handelt hierbei um das Cover des von ihm illustrierten Buchs “Wir beginnen das Wunschkonzert für die Wehrmacht“. Passend dazu beschreibt Ralf Palandt in einem Artikel wie Schmidt, der sich später immer wieder als Anti-Militarist geoutet hat, durchs Dritte Reich gekommen ist. Palandt hat hierzu zahlreiche Bild-Beispiele zusammengetragen, die zeigen wie sich Schmidt humoristisch vor den Karren der Nazis hat spannen lassen. Er überlässt es jedoch dankenswerterweise dem Leser selbst darüber moralisch zu urteilen.

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Die restlichen Artikel beschäftigen sich mit einer speziellen Ausgabe des “Simplicissimus“ von 1914, die eine durchgehende Bildergeschichte erzählte, damit wie US-Comics in der deutschen “Zeitungsforschung“ vor 1945 beurteilt wurden und mit dem 1930 in einer Elsässer Illustrierten erschienenden Comic “Zip und Zap“. Außerdem schildert Doris Hethke sehr lebendig die turbulenten Anfänge des Verlages ihres Mannes Norbert.

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Einmal mehr gelang es Eckart Sackmann eine bunte Mischung zusammen zu stellen, für jeden Comic-Interessierten dürfte mindestens ein interessanter Beitrag dabei sein. Das nächste Jahrbuch ist laut Vorwort bereits halb gefüllt. Freuen wir uns drauf!

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