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Scott Pilgrim

2004 startete Bryan Lee O’Malley eine zwar schlicht gezeichnete aber ergreifend erzählte Serie. Anfangs schildert er sehr realistische und sensible die Lebensumstände einiger Heranwachsender in Toronto, die an den Erfolg ihrer Band Sex Bob-omb glauben.

Hautfigur ist der 23-jährige Scott Pilgrim, der selbst nicht genau weiß, warum er ein minderjähriges Schulmädchen datete. Doch plötzlich trifft er mit der regelmäßig die Haarfarbe wechselnden Amazon-Kurierin Ramona Flowers die Liebe seines Lebens. Doch dem gemeinsamen Glück im Wege stehen Ramonas sieben mit Superkräften ausgestatteten Ex-Lover, die ihn nacheinander zu Zweikämpfen herausfordern…

Der schwarzweiße Comic beeindruckte den britischen Regisseur Edgar Wright (The World’s End, Last Night in Soho), der diesen 2010 unter dem Titel Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt als knallbuntes, rasant und clever geschnittenes Spektakel adaptierte.

Wright ist an der aktuellen Netflix-Anime-Serie Scott Pilgrim hebt ab als Produzent beteiligt. Bryan Lee O’Malley nahm hierfür einige Änderungen an seiner Comicstory vor und ihm gelang eine lässige, alternative Version der Love Story von Ramona und Scott.

Doch zurück zum Comic, der bereits 2012 in Nordamerika als von Nathan Fairbairn kolorierte Farbversion neu aufgelegt wurde. Diese Fassung, die auch optisch bei der Farbenpracht von Kinofilm und Animeserie mithalten kann, präsentiert Panini jetzt – garniert mit interessanten Hintergrundinfos – als sechsbändige Hardcover-Ausgabe.

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Lake of Fire

One-Shots haben es oft schwer: Sie gehen in der Menge der Serien und Graphic-Novels unter. So ähnlich ging und geht es auch Lake of Fire. Zu Unrecht.

Lake of Fire

Im Jahr 1220 in den französischen Pyrenäen, mitten im Albigenser-Kreuzzug. Die beiden jungen Edelmänner Theobald von Champagne und Hugh von Blois geraten durch ihren ungestümen Tatendrang in die Häretiker-Kriege. Sie werden mit einer bunten Truppe in das Dorf Montaillou geschickt. Zu dieser Patrouille gehört u.a. der fanatische Inquisitor Bruder Arnaud.

Lake of Fire

Als sie in dem Dorf ankommen, finden sie es leer vor. Die wenigen übriggebliebenen Bewohner haben sich im Burgfried verschanzt. Sie erzählen von teuflischen Kreaturen, die die Hälfte der Bewohner attackiert und verschleppt oder umgebracht hat. Aus einer Sequenz zu Anfang des Buches weiß man, dass ein Raumschiff in der Nähe des Dorfes abgestürzt ist.

Lake of Fire

Die Vermutung, dass es nun nur um Ritter gegen Außerirdische geht, trifft den Kern nicht. Es geht um menschliches Verhalten in Krisenzeiten und das nicht aus unserer heutigen Sicht, sondern eben wie es wohl vor knapp 900 Jahren gewesen sein könnte. Es entsteht eine vielschichtige Geschichte mit starken Frauen-Charakteren (die Chatelaine von Moncaillou oder die Perfecta Bernadette, eine zum engsten Kreis der katharischen Kirche gehörende junge Frau), spannenden Gefechten (hervorragend in Szene gesetzt von Matt Smith) und eben dank des akribisch recherchierten Texts von Nathan Fairbairn historischen Gegebenheiten des Albigenser-Krieges.

Lake of Fire

Der Kanadier Nathan Fairbairn, der sich seit Jahren in der Comcszene einen Namen als Kolorist gemacht hat (z.B. Batman: Incorporated, Scott Pilgrim, Wonder Woman: Earth One und erst seit kurzem Die!Die!Die! von Robert Kirkman) legt mit Lake of Fire seine erste Comic-Story als Texter vor. Der US-amerikanische Zeichner Matt Smith hat einen sehr europäischen, an die „Ligne Claire“ angelehnten Stil., der sehr gut zu der durchaus blutigen Story passt. Sein Hauptwerk vor Lake of Fire war der Band Barbarian Lord,  der viele Elemente der nordischen Sagen enthält, einem Bereich, der Matt sehr interessiert. Leider gibt es Barbarian Lord nicht auf Deutsch.

Lake of Fire

Cross Cult hatte die gute Idee, die französische Version als Vorlage zu benutzen, die 5 Seiten mehr umfasst als die amerikanische Ausgabe. Wie immer bei Cross Cult ist diese Gesamtausgabe im Format allerdings eine Spur kleiner als die US-Ausgabe von Image. Als Bonus gibt es alle Cover der 4 Hefte umfassenden Image Mini-Serie sowie die Variant-Cover von Zeichnern wie Bryan Lee O’Malley (Scott Pilgrim), Yannick Paquette (Wonder Woman: Earth One), Jean-Paul Leon u.a. sowie einige vorbereitende Charakterskizzen von Matt Smith.

Gerd Ruprecht

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