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Max & Luzie bei den Alchimisten

Der 1993 erschienene 35. Comic der von Franz Gerg meisterlich gezeichneten Reihe Max & Luzie beginnt mit dem Bild einer prächtigen Burg, hinter der sich ein Gewitter zusammenbraut.

Da zudem auf der unteren Hälfte der Seite ein buckelige Diener agiert, war zu vermuten, dass Max, Luzie und Kieks diesmal mit Baron Frankenstein konfrontiert werden und nicht mit dem Scharlatan Graf von Kieselstein.

Inmitten der atmosphärischen Zeichnungen geht ein wenig unter, dass Monika Sattrasai auf der ersten Seite zudem noch den legendären Silvester-Sketch Dinner for One parodiert, der seit 1972 von den Dritten Programmen alljährlich zum Jahreswechsel ausgestrahlt wird. Bevor er über den Kopf eines Bärenfells stolpert, fragt der buckelige Diener: “Also die selbe Prozedur wie jedes Jahr, mein Meister?“ Der Grafen von Kieselstein antwortet: “Wie jedes Jahr, Dummkopf!“, er sagt also quasi: „The same procedure as every year!“ 

Dann gibt es auf der zweiten Seite noch einen sehr kurzen Gastauftritt des Druiden Miraculix, der (aus Angst vor französischen Anwälten?)  im weiteren Verlauf des Comics nicht mehr gesichtet wird. Doch das war es dann auch schon, denn ansonsten gibt es – ähnlich wie beim “Großmogul in Indien“ – mehr Klischees als Spannung und kaum neue Erkenntnisse. Doch genau genommen stimmt dies nicht ganz, denn nicht ohne ist die Idee, dass Max dem Kiez seine Goldplombe zieht, um dem schurkischen Grafen zu beweisen, dass die Zeitreisenden Gold herstellen können.

Sehr hübsch ist wie immer das Cover, auf dem mit Kieks am qualmenden Zauberkessel zu sehen ist. Hier sollte vielleicht noch angesprochen werden, dass auf den Titelbildern von Max & Luzie so gut wie nie Situationen zu sehen sind, die ebenfalls im Comic vorkommen.

Für die Mittelseite musste Franz Gerg diesmal kein aufwändiges Poster zeichnen. Stattdessen kamen Fotos von fantasievollen Collage-Basteleien mit Max, Luzie und Kieks zum Abdruck. Zwei Hefte zuvor wurde – ebenfalls “Gerg-schonend“ durch ein Foto in der Heftmitte – zu einen Max & Luzie-Collage-Wettbewerb aufgerufen.

In Heft 35 wurden die fünf Gewinner von jeweils einer “Allianz Kinder-Party-Kiste“ bekannt gegeben. Eins dieser Feste dürfte besonders rauschend ausgefallen sein, denn der Jury war nicht aufgefallen, dass es sich bei den Preisträgern Stefanie Strudel (8 Jahre) und Bernhard Strudel (11 Jahre) um Geschwister handelte.        

Mittlerweile liegt bei Kult Comics bereits der zweite Band einer Integral-Ausgabe von Max & Luzie vor. Dieser enthält neben Bei den Alchimisten die Comics In der Steinzeit, Bei Wolfgang Amadeus Mozart, Bei Kleopatra, Bei Livingston in Afrika, Beim Großmogul in Indienund Bei den Musketieren.         

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Max & Luzie bei Kleopatra

Bereits das Titelbild des 1992 erschienene 31. Comic aus der von Franz Gerg meisterlich gezeichneten Reihe Max & Luzie weckt Assoziationen zum 1963 im französischen Magazin Pilote gestarteten Comicklassiker Asterix und Kleopatra.

Dieses Motiv fand auch Verwendung als Cover für die Vorzugsausgabe des zweiten Bandes der Integralausgabe von Max & Luzie. Tatsächlich sieht der in diesem Comic auftretende Julius Cäsar, seinem von Albert Uderzo gezeichneten Ebenbild sehr ähnlich, während Franz Gergs Kleopatra fast noch attraktiver ist, als die Pharaonin aus dem Asterix-Album.

Inhaltlich geht die von Monika Sattrasai erzählte Geschichte eigene Wege, bzw. orientiert sich an dem Kinofilm mit Elisabeth Taylor. Dort wird ebenfalls gezeigt, wie die in einem Teppich eingerollte Kleopatra erstmals auf Cäsar trifft und dieser völlig entzückt von ihr ist. Der auf Tatsachen beruhende Machtkampf, den sich Kleopatra mit ihrem acht Jahre jüngeren Bruder Ptolemaios lieferte, wird ebenfalls thematisiert.

Dadurch, dass Max und Luzie wie Moses auf dem Nil in einem Körbchen schippern, bekommt die Geschichte zusätzlich noch biblische Dimensionen. Wie es schon so häufig in dieser Serie der Fall war, endet dieser Comic ebenfalls sehr abrupt, denn auf dem drittletzten Panel schwebt Kieks immer noch in allerhöchster Lebensgefahr.

In diesem Zusammenhang kommt natürlich die Frage auf, ob es mancher Story nicht gutgetan hätte, wenn mehr als lediglich 16 Seiten zur Verfügung gestand hätten. Doch Franz Gerg hält gar nichts von solchen Überlegungen, denn bereits ein oder zwei zusätzliche Seiten hätten ihm “das Genick gebrochen.“

Mit den vier Hefte im Jahr, die er seinerzeit (abgesehen von der Farbgebung) in jeweils 10 Wochen im Alleingang zu Papier brachte, war er bei seinen Qualitätsansprüchen und dem engen Zeitplan, der auch etwas Regenerierungszeit berücksichtigte, bereits am Limit angelangt. Seien wir froh, dass er Max & Luzie so lange auf diesem hohen Niveau produzieren konnte.  

Mittlerweile liegt bei Kult Comics bereits der zweite Band einer Integral-Ausgabe von Max & Luzie vor. Dieser enthält neben Bei Kleopatra die Comics Bei Robin Hood, In der Steinzeit, Bei Wolfgang Amadeus Mozart, Mit ivingston in Afrika, Beim Großmogul in Indien, Bei den Musketieren und Bei den Alchimisten.   

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Max & Luzie in der Steinzeit

Bereits Anfang der Achtziger zeichnete Franz Gerg eine komplette 16-seitige Steinzeit-Geschichte mit Max & Luzie, die koloriert wurde, jedoch weder optisch noch inhaltlich mit dem mithalten konntw, was schließlich 1991 in Ausgabe 29 zum Abdruck kam.

In der Ur-Urzeitversion ärgerten sich die Zeitreisenden ausschließlich mit Steinzeitmenschen herum, während die von Franz Gerg so spektakulär zu Papier gebrachten Mammuts gänzlich fehlten. Ursprünglich sollten die Zeitreisenden gleich im ersten Max & Luzie-Heft in der Steinzeit landen und sich dann streng chronologisch von Ausgabe zu Ausgabe weiter in die Zukunft vorarbeiten.

Ur-Version von „In der Steinzeit“

Doch zum Glück wurde dieses den Comic etwas eintönig machende und die Serie bereits mit Heft 16 in unserer Gegenwart beendende Konzept verworfen. Stattdessen durfte unser Trio wild in Raum und Zeit herumspringen, was die Serie zu einer sehr abwechslungsreichen Angelegenheit mit einem permanenten Überraschungseffekt bezüglich des jeweiligen Reiseziels machte.

Doch zurück zu Heft 29 für das sich Monika Sattrasai eine sehr witzige Geschichte ausgedacht hat, in der Max den dicken Max markiert. Der Junge spielt sich mit Hilfe eines Feuerzeugs als Häuptling der Steinzeitmenschen auf und geht seinen Mitreisenden durch arrogantes Verhalten schwer auf den Keks. Doch Maxens Macht ist vergänglich und verschwindet, nachdem das Feuerzeug nicht mehr funktioniert, wobei Kieks etwas nachgeholfen hatte.

Besonders schön ist das letzte Panel, auf dem einer Höhlenzeichnung zu sehen ist, die unser Zeitreisetrio darstellt, sowie das Dinosaurier-Poster in der Heftmitte. Die Frage, was T-Rex & Co. in einem Heft über die Steinzeit zu suchen haben, wird unten auf dem Poster wie folgt formuliert: “Warum hatten die Menschen in der Steinzeit keine Angst vor den Dinosauriern?“, Die Antwort wird gleich mitgeliefert: “Weil die Dinosaurier siebzig Millionen Jahre vor dem Erscheinen des Menschen auf der Erde ausgestorben sind.“       

 Nicht minder bemerkenswert ist das Titelbild von Heft 29, auf dem Max einen ihn böse anblickendes Mammut mit einer kleinen Steinschleuder erlegen will. Monika Sattrasai wurde zu diesem Motiv durch ein riesiges Poster angeregt, das sie von ihrem sehr friedfertigen Bruder erhalten hatte und immer noch in voller Pracht in ihrer Wohnung hängt. 

Dabei handelt es sich um einen Cartoon des Argentiniers Guillermo Mordillo, in dem ein kleiner knollennasiger Jägersmann mit seinem Gewehr ein Straußenbaby erschießen will, sich dies aber noch zu überlegt scheint, da die riesige Straußen-Mama (oder der Papa) ihn ebenso böse anfunkelt, wie das Mammut auf dem Cover den kleinen Max.     

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Max & Luzie Integral

Mehr als 40 Jahre hat es gedauert, doch jetzt erscheint eine der besten deutschen Comicserien endlich in einer den großartigen Zeichnungen von Franz Gerg angemessenen Edition. Bei Max & Luzie handelt es sich zwar um einen Werbecomic der Allianz Versicherung, doch die turbulenten Abenteuer, die die beiden Titelhelden, bei denen es sich um Kinder handelt, zusammen mit dem kauzigen Kieks auf ihren Zeitreisen erleben, sind alles andere als plumpe Reklame.

Vielmehr bemühte sich Monika Sattrasai, die die Serie als Herausgeberin betreute und von der die in den Heften enthaltenen Sachartikel stammen, darum auf 16 Seiten ebenso abenteuerliche, wie auch spannende, lustige und historisch korrekte Geschichte zu erzählen. Sattrasai wechselte sich beim Texten mit dem Autorenduo Doris Ertel-Zellner und Reinhold Zellner ab.

Dabei entstanden erstaunliche Geschichten, die Franz Gerg zu grafischen Höchstleistungen anspornten. Durch seine dynamischen und perspektiv oft überraschenden Bilder wäre er in Frankobelgien zu einen der Stammzeichner des Spirou-Magazins geworden. Die Hefte mit Max & Luzie hingegen, wurden zwar in Auflagen von bis zu 500.000 Exemplaren gedruckt, erreichten jedoch nur Leser, die einen Alianz-Versicherungsvertreter kannten.

In der bundesdeutschen Comicszene fand die Serie daher kaum Beachtung, erfreute aber in der DDR einige Mosaik-Fans, für die Max, Luzie und Kieks Artverwandte der ebenfalls durch Raum und Zeit reisenden Digedags und Abrafaxe waren. Vielleicht ist es auch daher der umtriebige Leipziger Verlag Kult Comics, dem es gelungen ist, eine Gesamtausgabe von Max & Luzie zu starten.

Franz Gerg auf dem Comicfestival München 2021

Angekündigt sind sechs gebundene Sammelbände mit insgesamt 48 Heften der Serie. Dabei bleiben die ersten 19 Ausgaben von Max & Luzie (erst einmal?) unberücksichtigt und die Veröffentlichung startet mit dem zwanzigsten Heft In der französischen Revolution von 1989 und endet in Band Sechs mit Bei Dschingis Khan, dem 68. und “letzten in der klassischen Art gemachten Max & Luzie-Comic“. Der 2001 vor dem gescheiterten Relaunch veröffentlicht wurde.

Der Integral-Reihe von Max & Luzie ist ein großer Erfolg zu wünschen, auch weil dann vielleicht auch noch die restlichen Comics erscheinen werden. Die Qualität des enthaltenen Comicmaterials und die interessanten reich bebilderten Sachartikel machen Hoffnung darauf, dass die großartige Serie in dieser adäquaten Form endlich komplett erscheint. Es ist dabei sicher hilfreich, wenn Fans von Max & Luzie direkt beim Verlag ein Exemplar der auf 99 Exemplare limitierten Variantcover-Ausgabe mit zwei exklusiven, von Franz Gerg signierten Exlibris bestellt.

Mittlerweile liegt bei Kult Comics bereits der zweite Band der integral-Ausgabe vor. Dieser enthält die Comics Bei Robin Hood, In der Steinzeit, Bei Wolfgang Amadeus Mozart, Bei Kleopatra, Mit Livingston in Afrika, Beim Großmogul in Indien, Bei den Musketieren und Bei den Alchimisten.   

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