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Michael Palin – In 80 Tagen um die Welt

1988 unternahm Michael Palin eine ungewöhnliche Reise. Während sein Monty Python-Kumpel Eric Idle im selben Jahr an der Seite von Pierce Brosnan den Diener Passepartout in der TV-Serie In 80 Tagen um die Welt spielte, trat Palin tatsächlich die im Roman von Jules Verne beschriebene Reise an. In 80 Tagen umrundete er den Globus und wurde dabei von einem vierköpfigen BBC-Filmteam begleitet, das er “Passepartout“ nannte.

Michael Palin - In 80 Tagen um die Welt

Palin durfte keine Flugzeuge als Transportmittel benutzen und die Reiseroute orientierte sich an Vernes Roman. Stationen waren u. a. Venedig, Kairo, Dubai, Bombay, Hongkong, Shanghai, Tokio, Los Angeles und New York. Da es mittlerweile sehr viel weniger Passagierschiffsverkehr als zu Vernes Zeiten gibt und es nicht immer einfach war auf einen Frachter mitzureisen, gelang es Palin nur mit knapper Not seine Mission zu erfüllen. Er erwies sich jedoch als sehr amüsanter Weltreisender mit sicherem Blick für das Ungewöhnliche.

Michael Palin - In 80 Tagen um die Welt

Michael Palins Reise-Impressionen wurden in einer siebenteiligen TV-Serie dokumentiert. Eigentlich waren nur sechs Folgen geplant, aber den hochinteressanten Erlebnissen bei der Seefahrt von Arabien nach Indien auf einer primitiven Dhau wurde dann deutlich mehr Raum eingeräumt. Die Reihe war so erfolgreich, dass Palin zu weiteren ungewöhnlichen Reisen – etwa “Von Pol zu Pol“ oder “Rund um den Pazifik“ aufbrach.

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Holy Flying Circus – Voll verscherzt

Es wirkt fast wie eine Episode aus Monty Python’s Flying Circus. Am 9. November 1979 wurden Michael Palin und John Cleese in die BBC-Sendung Friday Night, Saturday Morning eingeladen, um sich für ihren angeblich blasphemischen Film Das Leben des Brian zu rechtfertigen. Als Moderator fungierte Tim Rice, dessen Musical Jesus Christ Superstar ebenfalls zu Protesten von religiösen Eiferern geführt hatte. Um den Film zu verdammen wurden der Bischof von Southwark und Malcolm Muggeridge, der zum Christentum konvertierte ehemalige Herausgeber des englischen Satiremagazins Punch, eingeladen.

Holy Flying Circus - Voll verscherzt

Während die gelegentlich sichtlich nervösen Cleese und Palin um eine ernsthafte Diskussion bemüht waren, traten der Bischof und Muggeridge äußerst polemisch und polternd auf. Später war sogar zu erfahren, dass sie 15 Minuten zu spät in die Vorführung von Das Leben des Brian gekommen waren und gar nicht mitbekommen hatten, dass Brian und Jesus zwei völlig verschiedene Charaktere sind. Diese Sternstunde des britischen Fernsehens hätte die Vorlage für einen cleveren satirischen oder auch politischen Film wie Frost/Nixon sein können.

Holy Flying Circus - Voll verscherzt

Das klappt auch beinahe, allerdings erst im letzten Drittel des 2011 entstandenen TV-Films Holy Flying Circus – Voll verscherzt wenn die Diskussionsrunde – erstaunlich genau an der Realität orientiert – nachgestellt in einem originalgetreu rekonstruierten geschmacklosen pseudo-karibischen Studio nachgestellt wird. Die hier hervorragend aufspielenden Darren Boyd und Charles Edwards sehen haargenau wie Cleese und Palin aus, während Steve Punt wie ein mit perfekter Computeranimation getrickster junger Eric Idle wirkt. Auch die Auftritte von Stephen Fry als Gott sind recht originell geraten.

Holy Flying Circus - Voll verscherzt

Doch die erste Stunde von Holy Flying Circus ist leider entsetzlich albern und dadurch auch ganz schön langweilig geraten. Hier wurde vergeblich versucht den unberechenbaren und oftmals surrealen Stil von Monty Python zu imitieren, was einmal mehr zeigt, wie einzigartig der Ideenreichtum, das Timing und vor allem der Unterhaltungswert dieser legendären Komiker-Gruppe war.

Holy Flying Circus - Voll verscherzt

Extras der DVD und Blu-ray: Deleted Scenes (7:51 min) und Outtakes (18:58 min), wahlweise mit deutschen Untertiteln

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Monty Python’s Personal Bests

Wer sich innerhalb dieser gewichtig aufgemachten Box eine Gesamtausgabe aller 45 Episoden von Monty Python’s Flying Circus erhofft (was auf 6 DVDs durchaus möglich wäre), dürfte etwas enttäuscht sein. Stattdessen werden sechs knapp einstündige Filme geboten in denen jeweils die “Personal Bests“ von Eric Idle, Graham Chapman, Terry Gilliam, John Cleese, Michael Palin, Terry Jones und Graham Chapman präsentiert werden.

Monty Python's Personal Bests

Die Zusammenstellungen werden jeweils von den Pythons persönlich kommentiert, abgesehen natürlich von Graham Chapman, der 1989 verstorben ist. Innerhalb der Zusammenstellung von Chapmans “Personal Bests” liefern seine Python-Kollegen recht intime Einblicke in das chaotische Wesen und Leben des stark alkoholkranken Komikers.

Monty Python's Personal Bests

Ansonsten geht es eher gewohnt chaotisch-lustig daher. John Cleese z. B. nutzt sein Filmchen, um sich als auf alt geschminktes Ekelpaket in Szene zu setzten, darüber zu jammern keinen Adelstitel abbekommen zu haben und schließlich sogar vor offener Kamera zu sterben. Die Sketch-Auswahl von Cleese wird eröffnet mit einer in Schloss Neuschwanstein aufwändig in Szenen gesetzten Märchenparodie, die 1972 unter dem Titel Monty Pythons fliegender Zirkus von der ARD produziert wurde.

Monty Python's Personal Bests

Eric Idle hingegen präsentiert seine “Personal Bests“ vom Hollywood Bowl aus und zeigt auch einige Ausschnitte aus dem dortigen Live-Auftritt von 1982. Idle ist übrigens der einzige Python, der nicht The Fish-Slapping Dance unter seinen Favoriten hat, während Michael Palin sogar Teddington Lock, den Drehort des Sketches, als Schauplatz für seine “Personal Best“-Präsentation auswählte.

Monty Python's Personal Bests

Etwas widersprüchlich sind die Darstellungen von Terry Jones, der behauptet alle Texte im Alleingang verfasst zu haben und enthüllt, dass “Monty Python“ sogar ein Anagramm seines Namens ist, und von Terry Gilliam. Dieser wollte eigentlich aus dem Flying Circus eine revolutionäre Trickfilmserie machen, die den Stil von “South Park“ und den “Simpsons“ vorweggenommen hätte, doch dann kamen ihm diese fünf Briten leider dazwischen.

Monty Python's Personal Bests

Gilliams fast nur aus Legetricks bestehende Zusammenstellung ist als einzige “Personal Best“-Collection auf die Dauer etwas ermüdend. Ansonsten bietet die DVD-Box eine spannende und anregende Wiederbegegnung mit dem einzigartigen Monty-Python-Humor und lasst heutige Comedians ganz schön alt aussehen.

Monty Python's Personal Bests

Extras der DVD-Edition: Von Eric Idle, Graham Chapman, Michael Palin und Terry Jones gibt es jeweils 8- bis 10-minütige „Second Best“-Zusammenstellungen, Im „A Look Into The Real John Cleese“ (5:00 min) geht es auch nicht viel ernsthafter als im Hauptfilm zu, Terry Gilliam hingegen liefert recht informativ „A Retrospective Of Python´s Animation“ (13:31 min), Jede DVD enthält ein „Personal Test“-Fragespiel

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Monty Python: Almost the Truth – The Lawyer’s Cut

Die betont lustigen Episodentitel The Not-So-Interesting Beginnings, The Much Funnier Second Episode, And Now, The Sordid Personal Bits, The Ultimate Holy Grail Episode, Lust For Glory! sowie Finally! The Last Episode (Ever) (For Now…) und der recht gekonnt den Monty-Python-Style nachahmende Vorspann mit einer Sängerin, die von Folge zu Folge immer genervter ihre Shirley-Bassey-Parodie absolviert, lassen auf eine eher alberne Angelegenheit schließen.

Monty Python: Almost the Truth - The Lawyer's Cut

Doch die sechsteilige Serie Monty Python: Almost the Truth ist eine mehr als interessante Dokumentation, schon dadurch, dass es hier zu einer Art Reunion gekommen ist. In getrennt aufgenommenen Interviews liefern John Cleese, Michael Palin, Terry Jones, Eric Idle und Terry Gilliam – ergänzt durch Archivaufnahmen des verstorbenen Graham Chapmans – Anekdoten zur Geschichte der wohl einflussreichsten Komiker-Gruppe aller Zeiten (einer ihrer größten Fans war Elvis und das Wort Spam geht auf ihr Konto).

Monty Python: Almost the Truth - The Lawyer's Cut

Durch die chronologisch angeordneten Statements der Pythons und Kommentaren von Promis wie Dan Aykroyd, Simon Pegg, Tim Roth,  Steve Coogan, Eddie Izzard, Russell Brand und  Seth Green setzt sich ein vielschichtiges und schwer faszinierendes Gesamtbild zusammen.Monty Python: Almost the Truth - The Lawyer's Cut

Ausführlich dokumentiert werden die Jugendjahre, die Vorbilder (wie z. B. die Radiosendung The Goon Show mit Peter Sellers), die ersten Gehversuche in Do Not Adjust Your Set und At Last The 1948 Show, die Entstehungsgeschichte des Flying Circus,  sowie der Kinoklassiker Die Ritter der Kokosnuss und Das Leben des Brian. Etwas kurz kommen die Soloprojekte der Pythons, doch das hätte ganz sicher den Rahmen der ohnehin schon epischen Serie gesprengt. Das Tüpfelchen auf dem i sind die passend zusammengestellten Extras sowie die äußerst stilvoll aufgemachte DVD-Verpackung.

Monty Python: Almost the Truth - The Lawyer's Cut

Extras auf einer dritten DVD: Gut zusammen gestellte Sketch-Auswahl (Stichworte: Papagei, Spanische Inquisition, Holzfäller-Song, Silly Walks, 24:36 min), Erweiterte Interview mit den Pythons (66:08 min), Terry Gilliam Bildergalerie, Allerlei hochinteressante Outtakes (49:07 min)

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Monty Python Begins: Do not Adjust Your Set

In zwei DVD-Boxen ist mit Do not adjust your Set und At Last the 1948 Show das durchaus erstaunliche frühe TV-Schaffen der Briten Eric Idle, Graham Chapman, John Cleese, Michael Palin, Terry Jones zu bewundern, die 1969 gemeinsam mit Terry Gilliam die Serie Monty Python’s Flying Circus starteten.

Monty Python Begins: Do not Adjust Your Set

Die Qualität der Schwarzweiß-Aufnahmen ist zwar ziemlich bescheiden, doch Freunde des englischen Humors dürften hier voll auf ihre Kosten kommen, zumal auch noch einige Interviews als Bonusmaterial enthalten sind.

Monty Python Begins: Do not Adjust Your Set

Noch ein paar Takte verrückter (und einen Tick weniger albern) als in At Last the 1948 Show ging es ab 1967 in den 29 Episoden von Do Not Adjust Your Set zu.  Dies verwundert nicht weiter, denn in dieser Serie waren nicht nur zwei (Cleese und Chapman), sondern mit Michael Palin, Terry Jones und Eric Idle gleich drei spätere Monty Pythons als Darsteller und Autoren dabei.

Monty Python Begins: Do not Adjust Your Set

Doch die weiteren Mitspieler punkten genauso.  Ein Highlight der Show ist zweifelsohne das surreale Serial Captain Fantastic in dessen aberwitzigen Episoden David Jason als Titelheld seine Erzfeindin “Mrs. Black“ (Denise Coffrey) jagt. Für weiteren Irrsinn sorgen die Auftritte der Bonzo Dog Doo Dah Band die nicht minder verrückt als der Name der Gruppe sind und auch heute noch unglaublich schräg wirken.

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Monty Python Begins: At Last The 1948 Show

In zwei DVD-Boxen ist mit At Last the 1948 Show und Do not adjust your Set das durchaus erstaunliche frühe TV-Schaffen der Briten Eric Idle, Graham Chapman, John Cleese, Michael Palin, Terry Jones zu bewundern, die 1969 gemeinsam mit Terry Gilliam die Serie Monty Python’s Flying Circus starteten.

Monty Python Begins: At Last The 1948 Show

Die Qualität der Schwarzweiß-Aufnahmen ist zwar ziemlich bescheiden, doch Freunde des englischen Humors dürften hier voll auf ihre Kosten kommen, zumal auch noch einige Interviews als Bonusmaterial enthalten sind.

Monty Python Begins: At Last The 1948 Show

In den 13 Episoden von  At Last The 1948 Show waren 1967 nicht nur Graham Chapman und John Cleese dabei, sondern auch der unverwechselbar-schielende Marty Feldman, der später durch die Mel-Brooks-Filme Frankenstein Junior und Silent Movie zum Weltstar werden sollte. Es ist schon ziemlich bizarr, wenn Cleese als Geheimdienstchef seinen frisch abgemusterten Star-Agenten Feldman mit einer Packung Streichhölzer nach Russland schickt, damit dieser den Kreml anzündet.

Monty Python Begins: At Last The 1948 Show

Ebenfalls nicht ohne sind „The Lovely“ Aimi MacDonald, die die Zuschauer öffentlich anschnorrt damit sie in Luxus leben kann, und Tim Brooke-Taylor, dessen aus Alltagsbewegungen zusammengefügter Tanz Der Buchhalter fast schon so kultig ist wie später der Silly Walk von John Cleese. Wer die späteren Arbeiten von Monty Python bereits mitsprechen kann, bekommt hier reichlich gleichwertigen Nachschub.

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Monty Python’s Flying Circus

Als 1971 gerade eine dritte Staffel von Monty Python’s Flying Circus vorbereitet wurde, erhielt Terry Jones einen Anruf von einem BBC-Mitarbeiter. Dieser informierte Jones darüber, dass die Video-Bänder mit den ersten 13 Folgen der Serie gelöscht und für neue Aufzeichnungen genutzt werden sollen. Zum Glück gelang es Jones die Bänder entweder zu kaufen, zu stehlen oder heimlich zu kopieren, es gibt da verschiedene Versionen.

Monty Python's Flying Circus

Gar nicht auszudenken, was hier beinahe alles an Weltkultur-Gütern vernichtet worden wäre. Man denke nur an den komischsten Witz der Welt, der den Zweiten Weltkrieg entschieden hat, an die Selbstverteidigung gegen mit Obst bewaffnete Angreifer, an Katzen-Verwirrer und natürlich den mausetoten Papagei.

Monty Python's Flying Circus

Spurlos verschwunden wäre auch Michael Palin als Friseur, der mit seinem Job hadert und sehr viel lieber eine andere Tätigkeit ausüben würde. Was ist Monty Pythons späterer Hit Always Look on the Bright Side of Life gegen den legendären Lumberjack Song? Das britische Sextett 1972 sang das Lied sogar in deutscher Sprache sang: „Ich bin ein Holzfäller und fühl mich stark, ich schlaf des Nachts und hack am Tag.“

Monty Python's Flying Circus

Ab 1967 unternahmen Michael Palin, Terry Jones und Eric Idle in Do Not Adjust Your Set, sowie John Cleese und Graham Chapman in At Last The 1948 Show, erste Gehversuche in Sketch-Shows. Sie strebten jedoch ein Format an, in dem komische Szenen nicht einfach willkürlich aneinandergereiht werden, sondern die Sketche sollen sich zu einer übergeordneten größeren Verrücktheit zusammenfügen.

Monty Python's Flying Circus

Hierzu verbündeten sich die fünf Briten mit dem US-Amerikaner Terry Gilliam. Dieser fertigte für den Flying Circus nicht nur den animierten Vorspann an, sondern sorgte mit seinen verrückten Legetricks für fließende Übergänge zwischen den gespielten Witzen.  Ohne Gilliams Animationen hätte Monty Python’s Konzept „Jede Episode ein Gesamtkunstwerk“ nicht funktioniert.

Monty Python's Flying Circus

Anfang 1970 hatte die BBC alle 13 Episoden der ersten Staffel von Monty Python’s Flying Circus ausgestrahlt und bereits im September des selben Jahres ging es weiter. Die ersten beiden Folgen von Season Two  enthalten zwei absolute Höhepunkte.

Monty Python's Flying Circus

Der Sketch The Ministry of Silly Walks stammt zwar von Michael Palin und Terry Jones, die Lorbeeren erntete jedoch John Cleese, dessen “silly“ Stechschritt zum absoluten Höhepunkt der Serie wurde. Dass die Zustände im „Ministerium für alberne Gangarten“ auch als Bürokratie-Parodie gedeutet werden können, wurde von den Pythons billigend in Kauf genommen, viel wichtiger war jedoch, dass es dort schön silly, also so albern wie möglich, zugeht.

Monty Python's Flying Circus

Gleich danach in Episode 2 folgt ein weiterer Höhepunkt. Im Verlauf von zwei scheinbar nicht zusammenhängenden Sketchen ist zu hören, dass niemand „die Spanische Inquisition erwartet“. Das ist zwar richtig, aber trotzdem tauchen prompt Kardinal Ximinez (Michael Palin), Kardinal Fang (Terry Gilliam) und der nach einem britischen Pulp-Helden benannte Kardinal Biggles (Terry Jones) in knallroter Montur auf und fuchteln mit Krutzifixen herum. Ihren dritten Einsatz verpatzt die spanische Inquisition jedoch und erreicht ihr Ziel erst, während bereits der Abspann läuft.

Monty Python's Flying Circus

Anfang 1972 startete die dritte Staffel. In der zweiten Episoden hinterließ eine nur 20 Sekunden andauernde Szene einen bleibenden Eindruck. Michael Palin führte auf einer Schleusenanlage den Fish-Slapping Dance vor und schlug dabei kunstvoll zum Takt der Musik mit zwei Sardinen auf John Cleese ein. Dieser beendete die Sache ziemlich brachial, indem er Palin eine große Forelle um die Ohren haute und dieser ins Wasser fiel.

Monty Python's Flying Circus

In der aus sechs DVDs bestehenden Zusammenstellung Monty Python’s Personal Bests war The Fish-Slapping Dance für alle Pythons außer Eric Idle (der jedoch in sein Musical Spamalot einen Fisch Schlapping Song einbaute) einer der Höhepunkte der Serie.  Auch George Harrison war ein großer Fan des Fisch-Tanzes und Michael Palin nutze sogar Teddington Lock, den Drehort des Sketches, als Schauplatz für seine “Personal Best“-Präsentation.

Monty Python's Personal Bests

Dass es sinnvoll ist, Monty Python’s Flying Circus nicht schon abzuschalten, wenn der Abspann beginnt, belegt besonders schlüssig die dritte Staffel. Hier tritt z. B. nach den End-Credits Ringo Starr auf oder bei der dritten Episode folgen nach dem Abspann noch 8 Minuten mit weiteren mehr als sehenswerten Sketchen.

Monty Python's Flying Circus

Nach dem Ende der dritten Staffel stieg John Cleese aus und 1974 entstanden noch sechs Episoden ohne ihn, allerdings stammten noch eine Sketch-Ideen von ihm. Die vierte Staffel ist deutlich schwächer, was sicher nicht nur daran liegt, dass die robuste Persönlichkeit von Cleese fehlt. Wahrscheinlich waren auch für die restlichen Pythons die Möglichkeiten ihres Chaos-Konzept der TV-Serie ausgereizt. Dass einige der späteren Episoden schon fast kleine Spielfilme waren, deutete an, dass die Zukunft der Truppe im Kino stattfand.

Monty Python's Flying Circus

In einer einzigartigen Edition präsentiert capelight pictures alle 45 Episoden der  Serie, restauriert und in der passablen Sat.1-Synchronisation von 1998, aber natürlich auch in der Originalfassung. Zu fast allen Episoden gibt es Outakes und alternative Versionen der Sketche. Die Animationen von Terry Gilliam wurden neu gescannt und sahen noch nie so gut aus. Ein 18-minütiger  Bericht zeigt wie beeindruckt Gilliam vom neuen Look seiner Legetricks ist.

Monty Python's Flying Circus

Interessant sind auch ein Studentenfilm von 1970, in  den Vic Jamison über die Dreharbeiten der zweiten Staffel berichtete (12:12 min), sowie die Tonspur eines 1971 entstandenen Interviews mit Ian MacNaughton (28:16 min), dem Produzenten und Regisseur von 42 der 45 Episoden. Hier ist zu erfahren, dass die Lacher, die in den Episoden zu hören sind, nicht vom Band kommen. Die Publikumsreaktionen stammen aus Live-Aufführungen der Sketche, bei denen auch die Animationen und die aufwändig mit Außenaufnahmen produzierten Sequenzen eingespielt wurden.

Monty Python: Almost the Truth - The Lawyer's Cut

Hinzu kommt ein 20-minütiger Bericht der BBC2-Sendung  In Vision, der am 6.12.1974 ausgestrahlt wurde, also einen Tag , nachdem die letzte Folge vom Flying Circus  gezeigt wurde. Hier kommen Graham Chapman, Terry Jones und recht ausführlich Terry Gilliam zu Wort. Wer bei dieser optimal zusammengestellten Edition weitere Hintergrund-Infos vermisst, dem sei die großartige Doku Monty Python: Almost the Truth – The Lawyer’s Cut, sowie bedingt der TV-Film Holy Flying Circus – Voll verscherzt empfohlen.

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Jabberwocky

Terry Gilliam stand bei der TV-Serie Monty Python’s Flying Circus nur gelegentlich vor der Kamera. Hauptsächlich arbeitete der einzige US-Amerikaner der britischen Komiker-Truppe an den kleinen Animationsfilmen, die als surreale Übergänge zwischen den Sketchen dienten. 1975, beim ersten Monty-Python-Kinofilm Die Ritter der Kokosnuss, teilte sich Gilliam die Regie mit Terry Jones, was für allerlei Streitereien sorgte.

Jabberwocky

Zwei Jahre später hatte Terry Jones einen kurzen Gastauftritt am Anfang von Terry Gilliams erster Solo-Regie-Arbeit, wurde aber bereits nach wenigen Minuten spektakulär vom Titel-Monster Jabberwocky umgebracht. Lose basierend auf einem Gedicht von Lewis Carroll widmete sich Gilliam nach Die Ritter der Kokosnuss erneut der Welt des Mittelalters, das er nicht nur als finstere Zeit, sondern auch als ganz schön schmutzig darstellte.

Jabberwocky

Für nur 500.000, – Dollar schuf Gilliam – neben einem spektakulären Monster – eine glaubhafte Rekonstruktion der Zeitepoche, die bei ihm nichts mit den Ritterfilmen aus Hollywood gemein hatte. Als naiver Held mit Buchhalter-Seele fungiert Monty Python’s Michael Palin, der sich als Dennis so ungeschickt anstellt, dass er dadurch schließlich eine Prinzessin erobert.

Jabberwocky

Seinerzeit war Jabberwocky als ungewöhnliche Mischung zwischen Humor und Grusel kein Erfolg. Die erste Zurschaustellung der wilden Fantasien von Terry Gilliam gewinnt jedoch bei jeder erneuten Sichtung.

Jabberwocky

Capelight Pictures hat “Jabberwocky“ 2-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook veröffentlicht. Die Edition präsentiert den 106-minütigen Film auf DVD und Blu-ray, wahlweise mit Audiokommentar von Terry Gilliam und Michael Palin (ohne deutsche Untertitel), Making-of (40:47 min, wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); „From Sketch to Screen“ – Storyboard und Skizzen von Terry Gilliam (7:00 min); Audio-Interview mit Kameramann Terry Bedford (22:30 min), „Jabberwocky“ – Das berühmte Unsinn-Gedicht; vorgetragen von Michael Palin und Annette Badland (1:27 min); Featurette mit Jabberwocky-Designerin Valerie Charlton (14:45 min); Originalopening (3:15 min); Originaltrailer (1:27 min); Deutscher Kinotrailer (1:36 min)

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Time Bandits

Durch das Zimmer des 11-jährigen Kevins reitet eines Nachts ein Ritter. Am nächsten Abend geht der Junge ganz früh und ganz aufgeregt zu Bett. Diesmal wird er von einer Bande Zwerge besucht, die durch die Zeit reisen und spektakuläre Diebstähle begehen. Der Junge schließt sich diesen Time Bandits an und erlebt die wüstesten Abenteuer.

Time Bandits

Für seine – nach Die Ritter der Kokosnuss und Jabberwocky dritte Regiearbeit Time Bandits verpflichtete Terry Gilliam 1977 seine Monty-Python-Mitstreiter John Cleese und Michael Palin, sowie Sean Connery. Es gelang ein ebenso phantasievoller wie humorreicher Film, voller ungewöhnlicher visueller Ideen. George Harrison steuerte nicht nur einige Songs zum Film bei, sondern produzierte die Time Bandits auch. 1979 gründete der Beatle die Firma Handmade Films, um zu ermöglichen, dass Das Leben des Brian,doch noch fertiggestellt werden konnte, nachdem die ursprüngliche Produktionsfirma das Drehbuch gelesen und kalte Füße bekommen hatte,

Time Bandits

Innerhalb von 10 Jahren entstanden unter dem Label Handmade Films insgesamt 26 höchst unterschiedliche Spielfilme, die die britische Kinolandschaft maßgeblich prägten. Zum 25. Jubiläum Time Bandits erscheint eine Doppel-DVD mit hochinteressanten Bonus-Material.

Time Bandits

Extras der DVD-Edition: Ein sehr lustiger Trailer in deutsch und englisch (2:52 min + 3:08 min) und ein zweiter englischer Trailer (1:25 min); “Die Handmade- Story“: Ein deutschsprachiger Bericht über die Filmfirma, der hauptsächlich aus Textafeln und Trailern besteht (24:33 min); Interviews mit Terry Jones und Terry Gilliam (17:16 min) von 2003, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; Interviews mit Michael Palin und Terry Gilliam (27:14 min); Bildergalerie mit Musik (2:53 min); Ein sehr interessanter und ausführlicher Bericht über Terry Gilliam und seine Filme (58:31 min)

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The Death of Stalin

In seiner Comic-Serie Es war einmal in Frankreich erzählte der französische Autor Fabien Nury (W. E. S. T.) die Biografie des Schrotthändlers Joseph Joanovici, der während des Zweiten Weltkriegs Waffen an Nazis und Résistance verkaufte. Auch bei seiner Schilderung der Tage nach dem Tode von Josef Stalin ließ Nury seiner Fantasie freien Lauf.

The Death of Stalin

Belegt ist, dass Josef Stalin am frühen Morgen des 1. Mai 1953 einen Schlaganfall erlitt. Bevor Ärzte gerufen wurden, versammelten sich etliche Mitglieder des Politbüros um den bewusstlosen Diktator. Ärzte kamen erst später hinzu und am 5. März 1953 verstarb Stalin.

The Death of Stalin

Fabien Nury spekulierte darüber, wie seinerzeit wohl die Machtkämpfe verlaufen sind, aus denen schließlich Nikita Chruschtschow als Sieger hervorging. Der Zeichner Thierry Robin (China Rot) setzte die Geschichte, die in Frankreich 2010 und 2012 in zwei Alben erschienen ist, in kantigen Bildern am Rande der Karikatur in Szene.

The Death of Stalin

Rechtzeitig zum Kinostart der Verfilmung von The Death of Stalin veröffentlichte der Splitter Verlag eine schön aufgemachte deutsche Gesamtausgabe. Den Film inszenierte der für Polit- und sonstige Satiren bekannte britische Regisseur Armando Iannucci.

The Death of Stalin

Es konnte ein großartiges Ensemble verpflichtet werden, wobei besonders Steve Buscemi als Chruschtschow, Monty Python Michael Palin als Molotow und Jason Isaacs (Star Trek: Discovery) als mit Unmengen von Orden behängter General Schukow Höchstleistungen erbringen. Wer gerne dabei zuschaut, wie hinterhältige Menschen sich gegenseitig austricksen, ist mit Comic und Film bestens bedient.

The Death of Stalin

Die DVD von Concorde enthält neben dem 107-minütigen Film noch entfallene Szenen (9:58 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Interviews (34:04 min) und sowie zwei deutsche und einen englischsprachigen Trailer.

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