An Robert Peary, der möglicherweise als erster Menschen den Nordpol erreichte, mag sich heute vielleicht noch jemand erinnern, doch an dessen treuen Begleiter Matthew Henson wohl so gut wie keiner. Nur geringfügig dramaturgisch bearbeitet erzählt Simon Schwartz (Vita Obscura) in Packeis die schier unglaubliche aber wahre Geschichte des Afroamerikaners Henson, der zur Legende der Inuits wurde, den Peary jedoch um seinen Ruhm betrogen hatte.
Trotz seiner nur auf dem ersten Blick etwas klobig anmutenden Bilder zieht Schwartz den Leser sofort in den Bann. Geschickt verschachtelt erzählt er vom blutjungen zwölfjährigen Matthew Henson, der 1879 auf einem Handelsschiff anheuert, zugleich aber auch vom siebzigjährigen Henson, der seinen letzten Arbeitstag in einem Naturkundemuseum ableistet und baut auch noch eine gehörige Portion Mystik mit in seine Geschichte ein.
Herausgekommen ist ein schwer faszinierender Historien-Comic, der durch seine ausgeklügelte Erzählstruktur, dem perfekt dazu passenden mit der Schmuckfarbe blau versehenen schwarzweißen Zeichenstil und die ebenso phantasievolle wie wahre Geschichte voll überzeugt.
Völlig zu Recht wurde Packeis 2012 auf dem Comic Salon in Erlangen als “bester deutschsprachiger Comic“ ausgezeichnet und gehört zudem auch noch zu einem der 1001 Comics, die Sie lesen sollten, bevor das Leben vorbei ist.
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