Als Chen Long Anh in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts San Francisco erreicht, nimmt er jenen Namen an, den ihn der US-Beamte bei der Einreise in die USA gegeben hatte. Als „Chinaman“ flüchtet das ehemalige Triaden-Mitglied vor seiner Vergangenheit in Richtung Osten…
Zwischen 1997 und 2007 produzierten der Autor Serge Le Tendre (Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit) und der Zeichner Olivier Ta alias TaDuc (XIII-Mystery: Jonathan Fly) neun Chinaman-Alben. Im Laufe des Jahrzehnts , musste sich die Serie immer weniger vor den großen Vorbildern Blueberry und Comanche verstecken.
2021 kehrten Le Tendre und TaDuc mit einem fast schon epischen 120-seitigen Comic zur wilden Westernwelt von Chinaman zurück. Die in Der Tiger erwacht erzählte Geschichte erschließt sich auch Lesern, die die vorherigen Alben nicht kennen.
Mit dem frisch von der Detektei Pinkerton rekrutierten idealistischen Detektiv Matt Monroe gibt es eine zweite Hauptfigur, die auch als Erzähler fungiert. Bei diesem handelt es sich um den Sohn von Chinaman, von dessen Existenz die durch den Sezessionskrieg traumatische zu starken Opiumkonsum neigende Hauptfigur nichts weiß.
Le Tendre und TaDuc gelang ein großartig in Szene gesetzter düsterer Spätwestern, in dessen spannender Handlung Rassismus, Raubbau an der Natur und Ausbeutung eine große Rolle spielen. Fortsetzungen mit Matt Monroe als neuen Chinaman wären denkbar und durchaus wünschenswert!
Salleck hat die ersten neun Alben in zwei schön aufgemachten Hardcoverbänden mit Bonusmaterial veröffentlicht und brachte Der Tiger erwacht im selben Format heraus.
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