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Daredevil: Yellow

1999 wurden der Autor Jeph Loeb und der Zeichner Tim Sale auf dem Comic Con in San Diego gebührend gefeiert. Durch ihre düsteren Batman-Geschichten The Long Halloween und Dark Victory, sowie  durch das sehr stimmungsvolle Superman for all Seasons (dessen Niveau Loeb als Texter der regulären Superman-Serie niemals auch nur ansatzweise erreichte) brachten sie frischen Wind in das etwas dahin vegetierende DC-Superhelden-Universum.

Daredevil: Yellow

Als ihnen in San Diego die Frage gestellt wurde, was sie als nächstes planten, zuckten Loeb und Sale mit den Achseln. Doch schon wenige Tage später war in der neuen Ausgabe der US-Comicbibel Wizard zu lesen, dass die beiden sich nun an Marvels Daredevil versuchen wollten.

Daredevil: Yellow

Das entbehrt nicht einer gewissen Logik, denn Daredevil ist quasi Marvels Pendant zu DCs Batman, da auch diese Figur (abgesehen von geschärften Sinnen) ganz ohne gewaltige Superkräfte auskommt. Als Aufhänger ihrer neuen sechsteiligen Serie benutzen Sale und Loeb die Tatsache, dass der mittlerweile in teuflischem Rot daherkommende Held, anfangs eher gelb kostümiert war. Daher als Titel also „Yellow“ und als Titelbilder immer wieder alle möglichen Schattierungen von Gelb.

Daredevil: Yellow

Daredevil: Yellow erzählt einmal mehr von der Entstehungsgeschichte des Helden. Dies ist ein wenig riskant, denn bereits Frank Miller (der sich schon über Sales Zeichnungen bei Batman mokierte, die sehr an seine Serie Sin City erinnern) hatte für John Romita Jr. mit Daredevil – Der Mann ohne Furcht eine sehr lesenswerte Geschichte über das Schicksal Matt Murdocks geschrieben. Doch Sale und Loeb variieren die Geschichte ein wenig. So studiert diesmal Matt bereits Jura als sein Vater der Boxer Kid Murdock umgebracht wird nachdem er ungehörigerweise einen manipulierten Kampf gewonnen hat.

Daredevil: Yellow

Doch es ist sehr viel weniger der Inhalt der hier überzeugt. Vielmehr sind es die großzügig aufgeteilten Seiten und die Aquarell-Kolorierung von Matt Hollingsworth, die Sales Zeichnungen ganz anders wirken lassen als seine eigenen flächigen Farben bei den Batman-Geschichten. Graphisch ist der Comic eine Wucht und wirkt ein wenig so, als wenn Ridley Scott auf seine opulente und aufwendige Art einen Klassiker der schwarzen Serie wie Tote schlafen fest oder Der Malteserfalke neu verfilmt hätte.

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We Stand on Guard

Im Jahre 2112 hat sich das Klima so verändert, dass dadurch auch die Wasservorräte der USA zur Neige gehen. Dies wird als Legitimation angesehen, um das nördliche Nachbarland Kanada zu besetzen. Doch die Invasion wird trotz überlegener Kriegstechnik mit riesigen Kampfrobotern zu einem sich über mehr als ein Jahrzehnt hinziehenden Kampf gegen kanadische Guerillas, die sich in den gewaltigen Wäldern ihrer Heimat verschanzt haben.

We Stand on Guard wurde entwickelt vom US-Star-Autor Brian K. Vaughan (Y – The Last Man, Die Löwen von Bagdad, Saga) und vom kanadischen Zeichner Steve Skroce (Post Americana), der nicht nur durch seine Comics, sondern stärker noch durch seine Storyboards für die Filme der Geschwister Wachowski wie Matrix, V wie Vendetta oder Jupiter Ascending Aufsehen erregte.

We stand On Guard

Das Resultat ist eine aus sechs Heften bestehende Mini-Serie, die sowohl inhaltlich wie auch optisch überzeugt. Vaughan erzählt die Geschichte der Widerstandskämpferin Amber auf zwei Zeitebenen, während Skroce sowohl die intelligent geschriebenen Dialog-Szenen als auch die in großen Panels in Szene gesetzte Action beeindruckend visualisiert. Bestens unterstützt wird Skroce vom Koloristen Matt Hollingsworth (Preacher, Hawkeye).

We stand On Guard

Cross Cult veröffentlicht We stand on Guard in einer kompakten gebundenen Gesamtausgabe, die das filigrane Artwork leider etwas kleiner als die US-Hefte zum Abdruck bringt, doch dafür im Anhang noch einige beeindruckende Bleistift-Skizzen von Steve Skroce enthält.

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