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Scott Pilgrim hebt ab

Die Bedenken, dass eine Netflix-Serie weder dem schrägen Charme der Comics von Bryan Lee O’Malley noch der sensationellen Opulenz der Verfilmung von Edgar Wright gerecht werden kann, waren schon nach wenigen Minuten verflogen. Die Optik von Scott Pilgrim hebt ab beeindruckt als großartiges Anime-Update von O’Malleys eher schlichten Comic-Zeichnungen und trotzt der Geschichte neue verrückte Ideen ab.

Die erste Episode der von Wright produzieren und von O’Malley zusammen mit BenDavid Grabinski geschriebenen Serie ist erstaunlich werkgetreu. Dies bezieht sich sowohl auf den Comic, aber auch den Film, dessen prominenten Darsteller wie Michael Cera, Mary Elizabeth Winstead, Chris Evans, Anna Kendrick, Brie Larson, Brandon Routh oder Jason Schwartzman auch als Sprecher der Serie fungierten. Es ist auch in dieser Version sehr ergreifend, wenn der 23-jährige etwas ziellos durchs Leben schlurfende Möchtegern-Rockstar Scott Pilgrim plötzlich die Liebe seines Lebens trifft.

Ramona Flowers arbeitet in der Serie nicht als Amazon-Kurierin, sondern sie beliefert Scott Pilgrim im Dienste der Online-Videothek Netflix – man befindet sich ungefähr im Jahre 2004 – mit der Leih-DVD eines Films mit Lucas Lee. An seiner Haustür (bzw. an jener seines Mitbewohners Wallace Wells) trifft Scott zum zweiten Mal auf Ramona. Er traut sich nicht den Erhalt der DVD zu quittieren, aus Angst davor, dass er danach das regelmäßig die Haarfarbe wechselnde Wunderwesen nie wiedersehen wird.

Doch Scotts unbeholfene Anmache trägt Früchte. Dem gemeinsamen Glück im Wege stehen jetzt nur noch Ramonas sieben mit Superkräften ausgestatteten Ex-Lover, die Scott in Comic und Film der Reihe nach platt macht. Doch am Ende der ersten Netflix-Episode wird Scott Pilgrim bereit beim ersten Zweikampf von Matthew Patel besiegt und verschwindet aus der Serie. Stattdessen besteht dadurch in Scott Pilgrim hebt ab die Möglichkeit sehr viel mehr über Ramonas Ex-Liebhaber zu erfahren und vielleicht gibt es ja auch noch ein Comeback für den Titelhelden…

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Final Destination

Eine amerikanische Schulklasse, die mit Flug 180 zu einer Klassenreise nach Paris aufbrechen will, verlässt im letzten Moment das Flugzeug, da einer der Schüler eine Vorahnung hatte. Tatsächlich explodiert die Maschine kurz nach dem Start und es gibt keine Überlebenden. Doch die Freude währt nur kurz, denn die Schüler kommen nach und nach auf merkwürdige Weise zu Tode und das auch in der Reihenfolge in der sie im Flugzeug gestorben wären…

Final Destination

Aus dieser Ausgangssituation machten die Akte X-Veteranen Glen Morgan und James Wong 2000 einen Kinofilm, der von der Studio-Ästhetik her ein wenig wie eine überlange TV-Folge der Mystery-Serie wirkt. Trotzdem und obwohl die Mythologie („Der Tod findet immer einen Weg“) etwas hirnrissig erscheint, ist das ganze Ding durchaus spannend und verfügt dabei auch noch über einen für das Genre eher untypischen leicht depressiven Ernst.

Final Destination

Drei Jahre später erzählt die Fortsetzung Final Destination 2, wie sich am ersten Jahrestag des Flug 180 ein ähnlicher Vorfall ereignet: Kimberly Corman (A. J. Cook) bricht mit Freunden zu einem gemeinsamen Wochenende auf. Während der Autofahrt hat sie jedoch plötzlich die sehr lebendige Vision, dass sie und ihre Freunde bei einer Highway-Massenkarambolage sterben werden.

Final Destination

Kimberly blockiert mit ihrem Wagen eine Zufahrt zum Highway 23 und retten damit etlichen Verkehrsteilnehmern das Leben. Sie schafft es mit Clear Rivers (Ali Larter) eine Überlebende des ersten Films zur Zusammenarbeit zu überreden. Doch eigentlich hat sie nur einen Aufschub erwirkt, denn der Tod versucht erneut zu seinem Recht zu kommen…

Final Destination
Die Fortsetzung kommt etwas weniger düster als der Erstling daher. Regisseur David R. Ellis (Snakes on a Plane) arbeitete zuvor als Stunt Coordinator und bietet zum Auftakt eine wuchtig inszenierte Massenkarambolage. Auch der restliche Film kann sich sehen lassen. Der Tod greift auch diesmal wieder zu äußerst komplizierten Methoden, um doch noch an seine Opfer zu kommen und die Geschichte ist manchmal etwas arg konstruiert.

2006 folgte der dritte Teil, der diesmal auf einem Rummelplatz beginnt. Wendy (Mary Elizabeth Winstead) und ihre Klassenkameraden feiern dort den Schulabschluss und fiebern einer Achterbahnfahrt entgegen. Plötzlich hat die Highschülerin eine äußerst realistische alptraumhafte Vision und sieht ein Unglück voraus. Sie und einige ihrer Mitschüler verlassen die Achterbahn und entkommen dadurch einem tödlichen Unfall. Doch auch die Überlebenden sterben nach und nach…

Final Destination

Im Gegensatz zu hoffnungsvoll gestartete Horror-Serien wie Ich weiß, was Du im letzten Sommer getan hast oder Düstere Legenden erlebte der dritte Teil von Final Destination seine Premiere im Kino und nicht in Videotheken oder den DVD-Abteilungen der Kaufhäuser. Die Idee vom Tod, dem man nur schwerlich ein Schnippchen schlagen kann und der alle dransetzt sich seine ihm entkommenen Opfer dennoch zu holen trägt immer noch.

Final Destination

Zwar ist das Achterbahn-Unglück am Anfang tricktechnisch recht unzureichend in Szene gesetzt und das Finale nach dem Finale hart am Rande zum Unfug, doch ansonsten werden Horrorfreunde bestens bedient. Glen Morgan und James Wong, die am zweiten Teil kaum beteiligten Schöpfer des ersten Films, sind jetzt wieder für Regie und Drehbuch verantwortlich. Sie setzten Horrorklischees mit viel Freude am Detail und hart an der Grenze zur Parodie in Szene. Auch Final Destination 3 macht im vollbesetzten Kino großen Spaß und bietet eine Horror-Achterbahnfahrt mit allen Schikanen.

Final Destination

Bei Teil 4 führte 2009 wieder David R. Ellis Regie und Aufhänger ist diesmal ein verhängnisvolles Unglück auf einer Rennstrecke inklusive Tribünen-Einsturz. Die Geschichte erzählt routiniert aber nicht unspannend von Nick O‘Bannon (Bobby Campo), der mit Freunden ein NASCAR-Autorennen besucht und ein Unglück voraussieht. Nachdem durch seine Warnung eine Hand voll Menschen der dann tatsächlich stattfindenden Katastrophe entkommen kann, schlägt der Sensenmann doch noch zu. In der exakten Reihenfolge in der sie ansonsten gestorben wären, werden die Überlebenden auch diesmal wieder Opfer von allerlei höchst phantasievoll in Szene gesetzten Unglücksfällen.

Final Destination
Da inhaltlich bekannte Muster mehr oder weniger originell variiert werden (diesmal neu im Angebot: die gemeingefährliche Auto-Waschanlage und der Swimmingpool-Abfluss mit tödlicher Saugkraft), ist der Einsatz der 3D-Technik (der sonst meist bereits beim dritten Teil zum Einsatz kommt –siehe Der weiße Hai 3, Freitag der 13. – Teil 3, Spy Kids 3D oder auch Ice Age 3) eine willkommene Bereicherung. Es bereitet ein höllisches (zugegebenermaßen auch leicht perverses) Vergnügen in äußerst plastischen Bildern dabei zuzusehen, wie es etwa in einem Kino zu einer “echten“ Explosion kommt, während dort gerade ein 3D-Film läuft.

Final Destination

2011 kam der vorerst letzte Teil der Final-Destination-Reihe in die Kinos. Gedreht wurde wieder in 3D. Beginnend mit dem spektakulär in Szene gesetzten Einsturz einer gewaltigen Brücke wurden von Steven Quale mit inszenatorischer Raffinesse noch mit einmal alle Stärken (und Schwächen) der Serie ausgespielt.

Final Destination

Nicht unerwähnt bleiben soll auch noch Candyman Tony Todd, der genau wie im ersten und zweiten Teil wieder als Bestattungsunternehmer William Bludworth dabei ist und die Protagonisten mit mysteriösen Hinweisen verwirrt. Es sei noch verraten, dass die letzte Szene des fünften Teils einen Bogen zum ersten Film spannt. Auch dadurch ist Final Destination 5 der durchaus krönende Abschluss der Serie, die möglichweise demnächst wiederbelebt wird.

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The Thing

1938 schrieb John W. Campbell die Kurzgeschichte Who goes There? über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die in einer Forschungsstation in der Antarktis mit einem außerirdischen Raumschiff und einem Alien konfrontiert wurden.

The Thing

1951 entstand daraus unter der Oberaufsicht von Howard Hawks (als Regisseur war jedoch der Cutter und spätere TV-Regisseur Christian Nyby angegeben) Das Ding aus einer anderen Welt eine recht lose Film-Adaption von Campbells Story, die sich eher mit Kompetenz-Gerangel zwischen Militär und Wissenschaftlern sowie einer Love Story beschäftigte als mit der Bedrohung durch den Alien. Diesen verkörperte übrigens James Arness, der spätere Hauptdarsteller aus der Western-Serie Rauchende Colts.

The Thing

1982 nahm sich John Carpenter (Christine) des Stoffes und nannten seinen Film schlicht The Thing. Carpenter ist ein großer Fan der Filme von Howard Hawks, die er gerne in seinen Werken zitierte. In seiner Version von Das Ding aus einer anderen Welt bezog er sich jedoch stärker auf die literarische Vorlage als auf den Film und zeigte ein Alien, das sich in menschliche Wesen verwandeln kann. Dies nahm er jedoch weniger zum Vorwand für spannende “Wer ist hier der Alien?“- Paranoia“, sondern als Vorwand für ganz schön blutrünstigen Spezialeffekt-Orgien, die das “normale“ Publikum verschreckten, aber einen starken Eindruck bei vielen jungen Filmemachern hinterließen.

The Thing

Die Produzenten Marc Abraham und Eric Newman, die mit dem Zombie-Remake Dawn of the Dead große Erfolge feierten sind Fans von Carpenters The Thing. Sie hatten wenig Interesse an einem Remake, sondern bastelten ein Prequel zusammen. In Carpenters Film ist von seltsamen Vorkommnissen auf einer norwegischen Forschungsstation die Rede. Ihre 2011 entstandene Version spielt im “Carpenter-Jahr“ 1982 und liefert eine eigenständige Vorgeschichte, die am Ende (unbedingt Nachspann ansehen!) nahtlos in den 82er-Film übergeht.

The Thing

Die Hauptrolle spielt Mary Elizabeth Winstead (Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt, Birds of Prey) als Wissenschaftlerin, die sich gut in einer Männerwelt behaupten kann, was Erinnerungen an Sigourney Weaver in den Alien-Filmen wachruft. Ekeleffekte gibt es auch wieder reichlich, wobei es effektmäßig sowohl digital als (in Anlehnung ans Original) auch mechanisch zugeht. Doch zwischendrin gibt es hochspannende Momente, etwa wenn Zahnfüllungen entscheidend sind um herauszufinden ob der Kollege ein Mensch oder ein Alien ist.

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Stirb langsam 5 – Ein guter Tag zum Sterben

Zum Glück hat es diesmal keine 12 Jahre gedauert, bis Bruce Willis als John McClane nach Stirb langsam 4.0 ein weiteres Mal für alles andere als Ruhe und Ordnung sorgt. Als zu erfahren war, dass der Film hauptsächlich in Osteuropa gedreht wurde, wobei Budapest als Double für Moskau fungierte, war zu befürchten, dass es sich um einen billigen Schnellschuss handelt, ähnlich wie die Videotheken-Ware die Bruce Willis’ Action-Mitbewerber Jean-Claude Van Damme, Chuck Norris oder Steven Segal in den letzten Jahren verbrochen haben.

Stirb langsam 5 – Ein guter Tag zum Sterben

Als dann auch noch zu erfahren war, dass unser Feinripp-Held diesmal an der Seite seines mittlerweile ausgewachsenen Sohnes John „Jack“ McClane Jr. in den Kampf zieht, drängte sich der Verdacht auf, dass recht bald eine Wachablösung bei Die Hard ansteht. Doch in beiden Fällen kann Entwarnung gegeben werden. Die Action in Russland ist nicht minder dynamisch als bei McClanes Einsätzen in Los Angeles, New York oder Washington. Der Australier Jai Courtney (Terminator Genisys) ist als McClane Jr. zwar nicht unsympathisch, verblasst allerdings ziemlich hinter dem wieder voll in seiner Rolle aufgehenden Bruce Willis. Dennoch sind die Vater-Sohn-Dialoge willkommene lustige Ruhepausen zwischen Ballereien und Hubschrauber-Abstürzen.

Stirb langsam 5 – Ein guter Tag zum Sterben

Ein würdiger Nachfolger für Alan Rickman alias Hans Gruber ist diesmal ein “echter“ Deutscher. Ausgerechnet der immer wieder als weichgespülter Gutmensch eingesetzte Sebastian Koch (Das Leben der Anderen) legt einen derart charismatischen Machtmenschen hin, dass Christoph Waltz in Hollywood in Zukunft nicht mehr die einzige Wahl für Schurken mit dem gewissen Etwas sein dürfte. Wie zu hören war, möchte Bruce Willis noch mindestens einen weiteren “Stirb langsam„-Film drehen und das ist gut so!

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Stirb langsam 4.0

Elf Jahre nach seinem letzten Einsatz war Bruce Willis 2007 ein viertes Mal als John McClane zu sehen. Während John McTiernan, der Teil 1 und 3 inszenierte, diesmal als Produzent fungierte, führt Len Wiseman Regie, der es bereits in den beiden Underworld-Filmen ordentlich krachen ließ. Glücklicherweise ist der Experte für gotisch anmutenden Horror auch bekennender Die Hard-Fan und er liefert den Fans der Reihe bodenständige durch die Hauptfigur geerdete Action.

Stirb langsam 4.0

Der Originaltitel des Films lautet übersetzt “Leb frei oder stirb langsam“ und ließ befürchten, dass John McClane diesmal haufenweise ausländische Terroristen zu bekämpfen hatte. Doch die Story ist (sicher auch im Hinblick auf ein auf US-Hurra-Patriotismus nicht immer begeistert reagierendes internationales Kinopublikum) deutlich raffinierter.

Stirb langsam 4.0

Der Schurke im Film ist ein Abfallprodukt der konkurrierenden US-Behörden und Geheimdienste, die miteinander darum wetteiferten das Land nach dem 11. September sicher und kontrollierbar zu machen. Thomas Gabriel (Timothy Olyphant) war einigen Bürokraten gegenüber zu nassforsch und wurde gefeuert. Das Computer-Genie weiß nun ganz genau, welche Knöpfe er drücken muss. um die Verkehrswege, Stromversorgung und den Geldfluss des Landes lahm zu legen.

Stirb langsam 4.0

Der alles durch Computer regelnde Gabriel ist in der Tat ein 4.0-Update des von Alan Rickman verkörperten Hans Gruber, der in Stirb Langsam lediglich ein Hochhaus in seine Gewalt brachte und nicht das halbe Land. Ein Typ wie Gabriel ist natürlich der optimale Gegenspieler für den technikfeindlichen John McClane, der seinen Gegnern lieber “Yippie-Ya-Yeah“-mäßig in den Allerwertesten tritt. Sicherheitshalber hat McClane diesmal den lichtscheuen Computer-Nerd Matt Farrell (Justin Long), sowie dessen bei seiner Mutter wohnenden Guru Warlock (Kevin Smith alias Silent Bob), an seiner Seite.

Stirb langsam 4.0

Der 52-jährige glatzköpfige Bruce Willis ist immer noch absolut glaubhaft als verletzlicher Actionheld und seine Präsenz verhindert, dass die teilweise unglaubliche Materialschlacht, wie es sie in dieser Größenordnung und Perfektion seit James Camerons True Lies nicht mehr auf der Leinwand zu sehen gab, lediglich zu einer Leistungsschau der Stuntmen und Tricktechniker verkommt.

Stirb langsam 4.0

Zum Glück hat es dannach keine 12 Jahre gedauert, bis Bruce Willis als John McClane in Stirb langsam 5 – Ein guter Tag zum Sterben ein weiteres Mal für alles andere als Ruhe und Ordnung sorgt.

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Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Die eher ungelenken Zeichnungen waren es gewiss nicht, die die Comic-Serie Scott Pilgrim (die bei uns bei Panini erschienen ist) zum Hit werden ließen. Vielmehr dürfte es die Selbstverständlichkeit sein, mit der Autor und Zeichner Bryan Lee O’Malley die anfangs noch sehr realistische und sensible Schilderung der Lebensumstände einiger Heranwachsender in Toronto urplötzlich ins Spektakuläre umkippen lässt.

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Wenn sich der 23-jährige Titelheld und Hobbymusiker, der zuvor ein minderjähriges Schulmädchen datete, auf einmal handfeste Prügelorgien mit den sieben mit Superkräften ausgestatteten Ex-Lovern seiner neuen Flamme Ramona Flowers liefern muss, erinnert dies an jenen Moment, in dem From Dusk till Dawn völlig überraschend vom Krimi zum Horrorfilm mutierte. Gerade die seltsame Mischung aus erzählerischer Raffinesse, zeichnerischem Unvermögen, Underground-Comic, Manga, Kung Fu, Garagen-Rockmusik und Videogame-Elementen machten Scott Pilgrim zu etwas ganz besonderem.

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Dies beeindruckte auch den britischen Regisseur Edgar Wright (Hot Fuzz, The World’s End, Baby Driver, Last Night in Soho), der die wilden Action-Elemente des Comics als “überaktive Vorstellungskraft“ eines jungen Mannes interpretiert, der nicht mit Schlafliedern und Märchen sondern mit Videogames groß geworden ist. Wright, dessen wilde und temporeiche Komödien auch durchaus spannend gerieten, erwies sich 2010 als der ideale Regisseur für Scott Pilgrim.

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Im Gegensatz zum Comic spickt Wright den Film von Anfang an mit allerlei Merkwürdigkeiten. Er platziert immer wieder lustige erläuternde Texteinblendungen im Bild und wenn es schließlich zu den furios in Szene gesetzten Action-Szenen kommt, dann fügen sich diese harmonisch in das konsequent schräge Gesamtbild ein.

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Doch nicht nur visuell und erzählerisch kann der “vor Ort“ in Toronto gedrehte Film überzeugen, auch die Besetzung ist exquisit. Michael Cera (Superbad, Juno) und Mary Elizabeth Winstead (Stirb Langsam 4.0, Birds of Prey) sind ein Traumpaar, Newcomerin Ellen Wong eine süße Versuchung.

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Während Superman Brandon Routh und  Captain America Chris Evans ihre Rollen garantiert nicht grundlos bekamen, mutet es fast schon prophetisch an, dass auch Brie Larson zum Cast gehörte, denn sie trat erst neun Jahre später als Captain Marvel auf. Mittlerweile gibt es auf Netflix auch die sehr gelungene Anime-Serie Scott Pilgrim hebt ab.

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Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn

Wie der Titel schon andeutet, ist dies eher ein Film über Harley Quinn als über die Birds of Prey. Nachdem vor allem Margot Robbies mitreißende Darstellung der Harley Quinn dafür sorgte, dass 2016 Suicide Squad halbwegs erfolgreich war, wurde jetzt alle Düsternis über Bord geworfen und eine quietschbunte Komödie über wilde Frauen in grellen Kostümen gedreht.

Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn

Das ist in Anbetracht der hohlen Ernsthaftigkeit, die in den von Zack Snyder verantworteten DC-Filmen vorherrschte, immerhin ein kleiner Akt der Befreiung. Bei diesem auf fröhliche Girl-Power setzenden Konzept war in Birds of Prey kein Raum für Barbara Gordon alias Batgirl. In Alan Moores und Brian Bollands Comicklassiker Killing Joke von 1988 wurde sie durch einen Mordanschlag des Jokers gelähmt. In vielen Comics und in einer kurzlebigen TV-Serie sitzt sie im Rollstuhl in der Kommandozentrale und koordiniert die Einsätze der Birds of Prey.

Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn

In erster Linie erzählt der Kinofilm von Harley Quinn, die versucht mit ihrer Trennung vom Joker (der lediglich anfangs als Zeichentrickfigur zu sehen ist) fertig zu werden. Verbündete findet sie in Black Canary (Jurnee Smollett) und Huntress (Mary Elizabeth Winstead), sowie nach einigen Anfangsschwierigkeiten auch in der Polizistin Renee Montoya (Rosie Perez).

Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn

Als Bösewicht (und einziger männlicher Darsteller in einer größeren Rolle) fungiert Ewan McGregor, der so glaubhaft einen Unsympathen verkörpert, dass dies noch die Freude daran steigert, wenn die Birds of Prey ihn und seine Spießgesellen ordentlich verdreschen. Mangels wirklich zündender Gags entstand zwar nicht – wie wohl angestrebt – ein weibliches Gegenstück zu Marvels Deadpool-Filmen. Doch insgesamt ist dies genau der richtige Film zur Karnevals-Zeit und natürlich eine gute Inspirationsquelle für künftige Cosplay-Veranstaltungen.

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Abraham Lincoln – Vampirjäger

Anders als in Steven Spielbergs Filmbiographie Lincoln wird hier nicht nur ein kleines aber wichtiges Kapitel aus der Lebensgeschichte des beliebtesten US-Präsidenten erzählt. Wir erfahren, dass Abraham Lincoln seit frühster Jugend eine wichtige Mission verfolgte. Nachdem seine Mutter Opfer eines Vampirs wurde, verfolgt er mit aller Kraft und seiner silbernen Axt die Blutsauger. Diese haben sich gar mit den Südstaaten verbündet, damit sie weiterhin ungestraft Sklaven aussaugen können. Dies kann Abraham Lincoln natürlich nicht zulassen…

Abraham Lincoln - Vampirjäger

Alles begann 2009 mit Seth Grahame-Smiths ungewöhnlicher Jane-Austen-Adaption Stolz und Vorurteil und Zombies. Hier nahm der amerikanische Autor einfach den Originalroman und ergänzte ihn um Szenen in denen Untote ihr Unwesen trieben. Das Konzept ging auf, es folgten eine Comic-Adaption, ein nicht von Grahame-Smith geschriebenes Prequel-Roman und eine Verfilmung mit Lily James. Seth Grahame-Smiths ähnlich gelagerter Roman Abraham Lincoln – Vampirjäger, für den er sorgfältig recherchiert hatte, wurde ebenfalls aufwändig fürs Kino adaptiert. Tim Burton produzierte den Film und der Russe Timur Bekmambetov (Wächter der Nacht, Wanted, Ben Hur) führte auf seine höchst eigenwillige dynamische Art Regie.

Abraham Lincoln - Vampirjäger

Das Konzept mag zwar reichlich bescheuert klingen, doch im Gegensatz zum ähnlich gelagerten Film Hänsel und Gretel: Hexenjäger funktioniert die mit viel Power erzählte Geschichte dank engagierter Darsteller und einer prächtigen Ausstattung allerbestens. Liebes Hollywood, mach nur weiter so, vielleicht mit George W. Bush – Terroristenjäger oder JFK – Schürzenjäger.

Abraham Lincoln - Vampirjäger

Extras der DVD: Ein sehr interessanter Audiokommentar von Autor Seth Grahame-Smith, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; Der sehr schöne kurze Animationsfilm „Das große Unheil / The Great Calamity“ (7:43 min) in dem Lincoln auf Edgar Allen Poe trifft; Die Entstehung von „Abraham Lincoln Vampirjäger“ (75:21 min); Musikvideo “Powerless” von Linkin Park (2:54 min); US-Kinotrailer (1:15 min)

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