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Schiff der lebenden Toten

Joe Hill (Locke & Key, Blind) eröffnete mit der von ihm verfassten und vom Italiener Leomacs gezeichneten Miniserie Ein Korb voller Köpfe spektakulär sein DC-Horror-Label Hill House Comics. Danach ließ er anderen Kreativ-Teams bei den drei ebenfalls aus sechs US-Heften bestehenden Miniserien Im tiefen, tiefen Wald, Das Puppenhaus und Daphne Byrne – Besessen den Vortritt, bevor er mit einem weiteren Knaller zurückkehrte.

Schiff der lebenden Toten

Auch Lesern, die sich mit dem Kino der 80er-Jahre kaum auskennen, dürfte bei der Lektüre von Hills Schiff der lebenden Toten (der Originaltitel lautet Plunge) recht bald klar werden, dass es sich um eine Hommage an die Filme von John Carpenter handelt.

Schiff der lebenden Toten

Die Geschichte einer Schiffsbesatzung, die mit 40 Jahren Verspätung mehr tot als lebendig aus der Versenkung zurückkehrt, lässt an The Fog denken, während die Hauptfigur Kapitän Gage Carpenter (!) dem bärtigen Kurt Russell aus Das Ding aus einer anderen Welt zum Verwechseln ähnlich sieht.

Schiff der lebenden Toten

Dass das das verschollene Schiff auf den Namen Derleth getauft wurde,  ist ebenfalls kein Zufall. August Derleth war Freund und Verlegen des 1937 verstorbenen Autoren H. P. Lovecraft, dessen sehr viel stärker auf Atmosphäre als auf Logik setzender Horror auch heute noch höchst lebendig ist und weiterhin in Filmen, TV-Serien oder Mangas herumspukt.

Schiff der lebenden Toten

Doch Schiff der lebenden Toten ist sehr viel mehr als der feuchte Traum eines Horror-Fanboys. Im Gegensatz zu den Werken von Lovecraft und John Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt ist Joe Hills Comic fast schon überbevölkert mit interessanten Charakteren, deren Schicksal dem Leser nicht egal ist. Großartig ist auch das die Gefühlswelten der Figuren sehr gut vermittelnde Artwork von Stuart Immonen (Empress), der zuvor eher im Superhelden-Genre tätig war.

Schiff der lebenden Toten
Cover von Jeremy Wilson

Einzige Manko ist – nicht zum ersten Mal bei Hill House – die etwas seltsame Wahl des Künstlers, der die Titelbilder der regulären Hefte gestaltete. Warum, um Himmelswillen darf sich hier ein gewisser Jeremy Wilson in fast schon abstrakten Krickel-Krackel-Gefilden austoben, wenn für die Variantcover der großartige Gary Frank (Batman: Erde Eins, Doomsday Clock) zur Verfügung stand?

Schiff der lebenden Toten
Cover von Gary Frank

Panini machte das einzig Richtige und platzierte ein Motiv von Frank auf die Titelseite der Gesamtausgabe, die alle Cover zur Serie enthält.

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Octalus – Der Tod aus der Tiefe

Der Auftakt mit unbeholfenen Unterwasseraufnahmen und einer dürftigen Schock-Szene, ließ vermuten, dass es sich bei Deep Rising um ein trashiges B-Picture handelt.

Octalus - Der Tod aus der Tiefe

Doch dann kommt die große Überraschung, denn nach der dürftig getricksten Außenaufnahme eines Luxus-Kreuzfahrschiff folgt eine Kamerafahrt durch eine unerwartet aufwändig gestaltete Schiffskulisse, die obendrein auch noch mit reichlich Statisten bevölkert ist,

Octalus - Der Tod aus der Tiefe

Mein Gott, hier wurden tatsächlich 45 Millionen Dollar verpulvert. Na, wenn das so ist, dann wundern wir uns nicht mehr über die nun folgende Stirb Langsam-Action, den gelungenen Soundtrack von Jerry Goldsmith und die doch überraschend gut gelungenen, computeranimierte Tentakel-Monster im Lovecraft-Style. Auch eine sehr hübsche Taumel-Darbietung eines bereits mehr als vorverdauten Monster-Opfers gibt es dann noch zu sehen.

Octalus - Der Tod aus der Tiefe
Leider muss festgestellt werden, dass Stephen Sommers (Die Mumie, Van Helsing) zwar durchaus über Qualitäten als Action-Regisseur verfügt, er beim Inszenieren von Schockszenen leider weit schlechter abschneidet als ein durchschnittlicher Roger-Corman-Erfüllungsgehilfe. Doch ansonsten macht Octalus in seiner unbekümmerten Verquickung aller möglichen Versatzstücke, sowie dank der sympathischen Hauptdarsteller Treat Williams und Famke Janssen viel Spaß.

Octalus - Der Tod aus der Tiefe

Extras der DVD von 1999: Behind The Scenes, 11 Minuten mit unkommentierten Szenen von den Dreharbeiten, teilweise sehr interessant, jedoch ziemlich sinnlos mit meist nicht passender Soundtrack-Mmsik unterlegt; Deutscher Kinotrailer (2 min, 16:9, nicht anamorph, Stereo 2.0); US-Kinotrailer (2 min, 1 : 2,35, nicht anamorph, Stereo 2.0), 4 US-TV-Trailer (je 30 Sekunden); Cast & Crew, deutsche Tafeln mit fließenden Text, die Infos und Filmographien zu Stephen Sommers, Treat Williams, Famke Janssen, Kevin J. O´Connor und Anthony Heald beinhalten.

Octalus - Der Tod aus der Tiefe

In Spanien ist eine halbwegs preiswerte Blu-ray-Edition von El misterio de las profundidades erschienen, leider ohne deutsche Tonspur.

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Lovecraft Country

Bereits der Auftakt von HBOs Adaption des Romans von Matt Ruff ist sensationell. Die Hauptfigur Atticus Freeman (Jonathan Majors) kämpft mit den US-Truppen in Korea. Die schwarzweißen körnigen Bilder lassen dabei an einen kitschigen Kriegsfilm denken. Plötzlich kommen Farbe, fliegende Untertassen und eine rothäutige Prinzessin vom Mars ins Spiel. Zu bestaunen gibt es auch noch Monster, die der Fantasie des Pulp-Autors H. P. Lovecraft entsprungen sind und noch nie so glaubhaft aussahen wie in dieser Serie.

Lovecraft Country

Doch Lovecraft Country hat mehr zu bieten als furios in Szene gesetzten Horror mit Mystery-Touch. Die Geschichte ist zugleich eine flammende Anklage gegen Rassismus. Durch die Thematisierung des 1921 an der schwarzen Bevölkerung in Tulsa verübten Black Wall Street Massacre erinnert die Geschichte an HBOs ebenfalls äußerst gut gelungene Fortsetzung des Comic-Klassikers Watchmen.

Lovecraft Country

Interessant ist die Machart der Serie. Wie bei HBO üblich wird nicht mit Sex und Gewalt gegeizt, doch anders als sonst stehen die entsprechenden niemals übertrieben langen Szenen im direkten Zusammenhang zur Geschichte. Es gibt keine einzige positiv gezeichnete Figur mit weißer Hautfarbe. Doch auch dabei wird nicht übertrieben, denn Rassisten werden einfach nur recht glaubhaft als verbohrte Arschgeigen dargestellt, die Atticus und seinen Freunden im Wege stehen.

Lovecraft Country

Obendrein gelingt es Lovecraft Country, auch dank der sympathischen Darsteller, bei aller Düsterness einen optimistischen Grundton zu bewahren. Außerdem ist die Serie ein Aufruf zur Toleranz, dazu die Werke von Lovecraft zu lesen, obwohl dieser auch ein unsägliches rassistisches Gedicht verfasst hat, dazu Freude an den Abenteuergeschichten von Edgar Rice Burroughs zu haben, obwohl dessen Held John Carter ein Offizier der Konföderierten ist, oder auch dazu, einfach mal aus voller Kehle bei der etwas peinlichen Schnulze Sh-Boom von der weißen Doo-Wop-Band The Cords mitzusingen.

Lovecraft Country

Die Blu-ray-Edition enthält auf drei Scheiben alle 10 Episoden von Lovecraft Country. Hinzu kommt noch interessantes Bonusmaterial: “Orithyia Blue und die Vorstellungskraft von Diana Freeman“ (11:20 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), „Lovecraft Country: Eine Übersicht des Horrors“ (12:26 min), HBO-Special: „Lovecraft Country – Die Ausstattung“ (28:14 min), „Lovecraft Country – Das Handwerk“ (7:00 min). In den Dokus wird auch die an der Serie beteiligte Comic-Zeichnerin Afua Richardson (World of Wakanda) porträtiert.

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H. P. Lovecraft – Das Gesamtwerk im Schuber

Howard Phillips Lovecraft erzählte in seinen Geschichten immer wieder von bedrohlichen, uralten Göttern, die eigentlich unbeschreibbar waren. Dennoch gelang es Lovecraft eine Atmosphäre der permanenten Bedrohung aufzubauen. Seine Geschichten veröffentlichte er in Pulp-Magazine und nur seine längere Erzählung Schatten über Innsmouth erschien zu Lovecrafts Lebzeiten in Buchform.

H. P. Lovecraft - Das Gesamtwerk im Schuber

Der Autor starb zwar 1937 im Alter von 46 Jahren, doch sein kultureller Einfluss ist beträchtlich und der Tentakelgott Cthulhu immer noch allgegenwärtig. Sam Raimis Filmreihe Tanz der Teufel verdankt dem von Lovecraft erschaffenen geheimnisvollen Buch Necronomicon mit den Prophezeiungen des wahnsinnigen Arabers Abdul Alhazred sehr viel.

H. P. Lovecraft - Das Gesamtwerk im Schuber

Nachdem Alan Moore (Watchmen) sich nahezu komplett vom Comic-Texten verabschiedet hat, setzte er immer noch seine Serie Neonomicon fort. Das Aufzählen von weiteren Beispielen, wie etwa die geniale Serie Lovecraft Country oder die aktuell nahezu gleichzeitig erschienenen Adaptionen von Lovecrafts Die Farbe aus dem All als Film mit Nicolas Cage und Manga von Gou Tanabe würden den Rahmen der Rezension sprengen.

H. P. Lovecraft - Das Gesamtwerk im Schuber

Anders als gelegentlich behauptet, ist Lovecrafts literarisches Werk erstaunlich umfangreich. Dies beweist eine sechsbändige Ausgabe des Festa Verlags, die auf knapp 3000 Seiten alle 102 Geschichten, darunter auch Schatten über Innsmouth, des laut Stephen King “größten Horrorautors des 20. Jahrhunderts“ enthält. Darunter befinden sich auch Stories, die in Zusammenarbeit mit anderen Autoren wie Robert Bloch (Psycho) oder Robert E. Howard (Conan) entstanden sind.

H. P. Lovecraft - Das Gesamtwerk im Schuber

Einziges Manko der Edition, ist, dass sie – abgesehen von kurzen Angaben zu Originaltitel und Erscheinungsjahr – keine einführenden Texte oder Hintergrundinfos enthält. Doch dies wird durch die sensationell schöne Aufmachung der Edition mehr als ausgeglichen. Für die Gestaltung des Schubers, des durchgehenden Motivs auf den Buchrücken, den sechs Titelbildern, sowie diversen Illustration innerhalb der Bücher konnte Timo Wuerz gewonnen werden.

H. P. Lovecraft - Das Gesamtwerk im Schuber

Der begnadete Illustrator und Zeichner von Comics wie Black Metal, Ghost Realm oder Land oft Giants gibt auch hier Vollgas und gestaltet ein rundum beeindruckendes Gesamtkunstwerk. Dieses ist ähnlich unbeschreiblich wie Lovecrafts uralte Götter und eine Zierde für jeden Bücherschrank!

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Eine Studie in Smaragdgrün

2003 erschien in den USA die Anthologie Shadows Over Baker Street: New Tales of Terror. Die deutsche Veröffentlichung erfolgte zwei Jahre später unter dem Titel Sherlock Holmes – Schatten über Baker Street.

Eine Studie in Smaragdgrün

In dem Buch ließen achtzehn Autoren, wie Brian Stableford oder Elizabeth Beat, ihre Fantasie spielen und konfrontierten den britischen Meisterdetektiv Sherlock Holmes mit den Prophezeiungen des wahnsinnigen Arabers Abdul Alhazred oder dem Tentakelgott Cthulhu, also den finsteren Welten des US-amerikanischen Pulp-Autoren H. P.  Lovecraft.

Eine Studie in Smaragdgrün

Den Kurzgeschichten-Reigen eröffnete Neil Gaiman, der sich mit Romanen wie American Gods und mit der Reihe Sandman sowohl im Literaturbetrieb, als auch in der Comicbranche einen guten Namen gemacht hat. Da lag es natürlich nahe aus Gaimans Prosa-Erzählung Eine Studie in Smaragdgrün aeinen Comic zu machen.

Eine Studie in Smaragdgrün

Die Adaption der Geschichte erledigte der in Brasilien geborene Zeichner Rafael Albuquerque (American Vampire, Huck, Prodigy) gemeinsam mit Rafael Scavone, mit dem er danach auch bei Hit Girl in Rom zusammengearbeitete. Für eine plastische Kolorierung der Zeichnungen von Albuquerque sorgte Dave Stewart, der auch zahlreiche Titelbilder zu The Walking Dead koloriert hat.

Eine Studie in Smaragdgrün

2018 erschien der Comic A Study in Emerald bei Dark Horse. Die im viktorianischen England ihr Unwesen treibenden skurrilen Lovecraft-Kreaturen sind optisch ein Augenschmaus. Gaimans Geschichte hingegen richtet sich an Leser, die sich so gut in der Welt von Sherlock Holmes auskennen, dass sie in der Lage sind, sich über kleine Unstimmigkeiten in der Erzählung zu wundern und die alles auf den Kopf stellende finale Pointe zu verstehen.

Eine Studie in Smaragdgrün

Dankenswerterweise hat der Dantes Verlag seine schöne Hardcover-Edition von Eine Studie in Smaragdgrün herausgebracht. Genau wie die im selben Verlag erschienene Veröffentlichung von Alan Moores Cinema Purgatorio wurde diese mit einem umfangreichen Anhang mit interessanten Hintergrundinfos des Übersetzers Jens R. Nielsen garniert. Dadurch hat jeder Leser die Chance Gaimans Erzählung folgen zu können. Nicht unerwähnt bleiben soll aber auch noch, die ebenfalls im Buch enthaltende schöne Zusammenstellung von Rafael Albuquerques Entwurfszeichnungen.

Mögliche Geschichten

Als zweiter Band der Neil Gaiman Bibliothek ist Mark Buckinghams Mögliche Geschichten erschienen.

Neil Gaiman Bibliothek

Es folgen Nur wieder das Ende der Welt (Co-Autor: P. Craig Russell) sowie Das Susan-Problem und andere Geschichten .

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Gou Tanabe: Die Farbe aus dem All

Nahezu gleichzeitig mit dem Heimkinostart einer Verfilmung von H. P. Lovecrafts Kurzgeschichte Die Farbe aus dem All mit Nicolas Cage veröffentlicht Carlsen eine Manga-Version von Gou Tanabe. Im Gegensatz zu Richard Stanleys Film, der die Geschichte in die Gegenwart verlegte und gradlinig erzählte, hat Tanabe die Rückblenden-Struktur beibehalten und die Erzählung genau wie Lovecraft im vorletzten Jahrhundert angesiedelt.

Gou Tanabe: Die Farbe aus dem All

Gou Tanabe hat bereits weitere Lovecraft-Storys adaptiert, einige davon wurde bei Carlsen unter dem Titel Der Hund und andere Geschichten veröffentlicht. Er zeichnet in einem auf Schraffuren setzenden Stil, der an alte Buchillustrationen erinnern soll. Dies passt recht gut zu Tanabes werkgetreuer Wiedergabe mit einem für Manga-Verhältnisse erstaunlich hohen Anteil an erläuternden Texten.

Gou Tanabe: Die Farbe aus dem All

Die in japanischer Leserichtung veröffentlichte 180-seitige Erzählung wird Lovecrafts Vorlage auch dadurch gerecht, dass Tanabe das Grauen in eher diffusen Bildern wiedergibt und bei einem schwarzweißen Manga nicht in die Verlegenheit kommt, die mysteriöse Farbe aus dem All abbilden zu müssen.

Gou Tanabe: Die Farbe aus dem All

Der schöne Band wird noch durch ein kenntnisreiches Nachwort von Thorsten Hanisch abgerundet, der völlig zurecht auch noch Alberto Breccias kunstvolle 13-seitige Adaption der selben Story aus dem Sammelband Lovecraft des Avant Verlags empfiehlt.

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Die Farbe aus dem All

Anfang der 90er-Jahre gelangen dem in Südafrika geborenen Regisseur Richard Stanley mit M.A.R.K. 13 – Hardware und Dust Devil zwei bemerkenswerte mit kleinem Budget produzierte Filme, die dem Genre des phantastischen Filmes zuzurechnen sind. Nachdem Stanley 1996 die Regie bei der völlig aus den Fugen geratenen Big-Budget-Produktion DNA – Die Insel des Dr. Moreau mit Marlon Brando entzogen wurde, zog er sich aus der Filmbranche zurück.

Die Farbe aus dem All

Doch jetzt kehrt er zurück. Er adaptierte  H. P.  Lovecrafts Kurzgeschichte Die Farbe aus dem All. Zustande kam das Projekt, weil Nicolas Cage, der ein großer Lovecraft-Fan ist, von Richard Stanleys Drehbuch gehört hatte. Der Name von Nicolas Cage, der zwischen seinen unzähligen schlechten Filmen mit Drive Angry oder Mandy auch immer wieder Erstaunliches drehte, war gut genug um eine 12-Millionen-Dollar-Produktion anzuschieben.

Die Farbe aus dem All

Die in die Gegenwart verlagerte Geschichte erzählt von einer vierköpfigen Familie, die dem Großstadtstress entkommen will und eine Farm auf dem Lande in Neuengland erwirbt. Doch nachdem ein Meteorit direkt neben ihrem neuen Wohnort einschlägt, häufen sich seltsame Ereignisse. Nachts erstrahlt der Himmel in einer undefinierbaren Farbe (bei Stanley ist es lila), während Vegetation und Fauna immer fremdartiger und bedrohlicher werden…

Die Farbe aus dem All

Der in Portugal gedrehte Film lässt sich Zeit eine bedrohliche Atmosphäre zu entwickeln, wobei es durchaus von Vorteil ist, dass die von guten Darstellern verkörperten Charaktere sehr viel menschlicher wirken als die Figuren in den Geschichten von H. P. Lovecraft. Gegen Ende dreht Richard Stanley vielleicht etwas stark an der Splatter-Schraube, doch insgesamt findet er doch einen eigenen Zugang zu Lovecrafts Universum.

Die Farbe aus dem All

Die DVD von Koch Media enthält neben dem 106-minütigen Hauptfilm noch entfallende und verlängerte Szenen (12:24 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln), eine interessant zusammengestellte Galerie mit 82 Bildern. sowie den deutschen und englischsprachigen Trailer (je 2:12 min). Es gibt aber auch noch sehr viel besser ausgestattete Blu-ray- und 4K-Editionen als Mediabooks.

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Locke & Key

Der Einstieg in diesen Comic wird dem Leser nicht ganz einfach gemacht, denn es wird zwischen drei Zeitebenen gewechselt. Erzählt wird zugleich von Rendell Lockes Ermordung, von seiner Beerdigung, sowie davon, wie seine Witwe Nina anschließend mit den Kindern Bode, Kinsey und Tyler das Keyhouse bezieht. In diesem ungewöhnlichen viktorianischen Haus in Lovecraft, Neuengland, das über seltsame Türen und einem mysteriösen Brunnen verfügt, sind die Geschwister laut Rendell Locke “sicherer als irgendwo sonst“.

Locke & Key

Der Auftakt verlangt dem Leser einige Aufmerksamkeit ab, macht aber sofort neugierig auf Geschichte und Figuren. Die Kunst des Erzählens wurde dem Autor Joe Hill (Blind) wahrscheinlich schon in die Wiege gelegt, denn dieser heißt mit vollem Namen Joseph Hillstrom King. Der zugehörige Vater hört auf den Vornamen Stephen und ist bekannt für seine Horror-Romane wie Brennen muss Salem, The Stand oder Shining.

Locke & Key

Auch im weiteren Verlauf der Geschichte wechseln häufig die Zeitebenen und es gibt Hintergrundinformationen zum Mord an Rendell Locke, den zwei seiner Schüler begangen haben.

Locke & Key

Äußerst einfühlsam bebildert wurde Locke & Key vom Chilenen Gabriel Rodriguez. Dessen oft etwas knuffigen Figuren erinnern an die Zeichnungen von Humberto Ramos (Crimson), der in Out There eine ähnliche (aber deutlich schwächer getextete) Geschichte erzählte.

Locke & Key

Es ist erfreulich, dass Panini eine gebundene Gesamtausgabe von Locke & Key im leichten Überformat (19 x 29 cm) gestartete hat. Der erste Band dieser Master-Edition enthält auf 304 Seiten die ersten beiden Miniserien “Willkommen in Lovecraft“ und “Psychospiele“ (Hefte 1 bis 12). Das Buch ist nicht nur schön anzusehen, sondern sogar günstiger als Paninis teilweise schon vergriffene Softcover-Ausgabe!

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Alan Moore: Neonomicon

Um nicht zu hohe Erwartungen zu erwecken, ist im Vorwort zu diesem Band zu lesen, dass Comic-Legende Alan Moore (Watchmen, From Hell) diese Serie schrieb, weil er “eine Steuernachzahlung erwartete und das Geld brauchte“. Außerdem ist zu erfahren, dass Moore ohnehin nur vier der sechs in diesem Sammelband enthaltenen Hefte textete. Die ersten beiden Ausgaben tragen den Titel The Courtyard und wurden nach einem Prosawerk von Moore von Anthony Johnston adaptiert.

Alan Moore: Neonomicon

Hauptfigur ist hier ein FBI-Agent namens Aldo Sax, der eine eigenwillige Anomalie-Theorie entwickelt hat. Er ermittelt damit in einer Serie von nahezu identischen Ritualmorden, die von völlig unterschiedlichen nicht miteinander bekannten Tätern begangen wurden. Sax ist zwar auf der richtigen Spur, wird aber schließlich selbst zum Mörder und landet in einer geschlossenen Anstalt. Hier setzt die von Moore getextete vierteilige Miniserie Neonomicon an, die von Sax’ Kollegin Merril Brears erzählt. Diese wird mit noch seltsameren Vorkommnissen konfrontiert.

Alan Moore: Neonomicon

Hauptinspirationsquelle sind die seltsamen Bücher vom merkwürdigen H. P. Lovecraft, die von uralten den Menschen nicht eben freundlich gesinnten Göttern und dem geheimnisvollen Buch Necronomicon handeln. An diesem sogenannten Cthulhu-Mythos haben bereits andere Autoren wie Robert Bloch (Psycho), Robert E. Howard (Conan) oder Wolfgang Hohlbein herumgeschraubt und jetzt eben auch noch Alan Moore.

Alan Moore: Neonomicon

Sein Neonomicon ist recht gutes Fantasy-Horror-Lesefutter. Dabei kann der von Anthony Johnston adaptierte zweiteilige Prolog The Courtyard durch seinem strengen Bildaufbau mit zwei Hochkant-Panels pro Seite und sehr viel Moore-Prosa als innerer Monolog der Hauptfigur etwas stärker überzeugen als das dann doch gar nicht so große Finale. Die sexsüchtige FBI-Agentin Merril Brears erinnert hier eher an eine Figur aus dem kranken Universum von Garth Ennis (Preacher, Rover Red Charlie), Das verwundert nicht weiter, denn der Zeichner Jacen Burrows setzte für den Neonomicon-Verlag Avatar Press bereits Garth Ennis‘ Crossed ansprechend ekelig in Szene.

Alan Moore: Neonomicon

Mit der Serie Providence kehrten Alan Moore und Jacen Burrows ab 2005 noch einmal ins Universum von  H. P. Lovecraft.

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