In Großbritannien feierte das Comic-Magazin 2000 AD mit seinen wilden Science-Fiction- und Fantasy-Helden große Erfolge. Daher starteten in England einige andere ähnlich gelagerte Magazine. Doch weder das an eine jüngere Leserschaft gerichtete Starblazer noch Warrior, hier veröffentlichte immerhin Alan Moore und David Lloyd ihr V for Vendetta, konnten sich lange halten.
Deutlich erfolgreicher war ab 1988 das Magazin Deadline. Was Judge Dredd für 2000 AD war, stellte Tank Girl von Jamie Hewlett (Gorillaz) und Alan Martin für Deadline dar. Hierbei handelt es sich die punkige Göre Rebecca Buck mit dem teilrasierten Schädel, die in ihrem Panzer die von Meteoriteneinschlägen zerstörte australische Wüste durchquert. Tank Girls bester Kumpel ist das mutierte Känguru Booga.
Die Comic-Serie wurde zu einem Erfolg und Tank Girl zur Mode-Ikone, da konnte eine Verfilmung nicht ausbleiben. Rachel Talalay, die als Produzentin und Regisseurin an der Film-Reihe Nightmare on Elm Street beteiligt war, erwarb die Filmrechte. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten gelang ihr 1995 eine nicht durchaus werkgetreue Verfilmung, die vielleicht gerade dadurch nicht das große Publikum erreichte.
Noch heute wirkt der auch Comic-Panels von James Hewlett und Zeichentrick-Sequenzen einsetzende Film erstaunlich frisch. Das liegt sich an der energiegeladenen Darstellung am Rande der Albernheit der Titelrolle durch Lori Petty (Gefährliche Brandung), aber auch an Malcolm McDowell (Uhrwerk Orange), der als schurkischer Konzernchef Kesslee ebenfalls gut aufdreht.
Genau wie die eine Dekade zuvor ebenfalls grandios an der Kinokasse gescheiterte Marvel-Comic-Verfilmung Howard the Duck ist auch Tank Girl ein Film, der gut gealtert ist und im Laufe der Jahre immer mehr Fans gewonnen hat. Dies schlägt sich auch im schön aufgemachten Mediabook nieder, das von Koch Media veröffentlicht wurde. Es bleibt abzuwarten, ob wir demnächst Harley Quinn Margot Robbie, die die Filmrechte am Comic erworben hat, als Tank Girl erleben werden.
Das Mediabook von Koch Media enthält den 104-minütigen Film auf Blu-ray und DVD. Hinzu kommen: Audiokommentar von Lori Petty und Rachel Talalay (ohne Untertitel), Interview mit Lori Petty (22:39 min, wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Interview mit Rachel Talalay (23:55 min), Interview mit der Designerin Catherine Hardwicke (18:10 min), Making Of (5:05 min), Deutscher Trailer (2:06 min), Zwei US-Trailer (1:38 min + 1:39 min), Galerie mit 76 interessant ausgewählten Bildern, 20-seitiges Booklet mit Fotos und einem Text von Peter Osteried
„Tank Girl“ als Mediabook mit DVD und Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Tank Girl“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken