Der 38. Beitrag zur Reihe der DC Universe Animated Original Movies basiert auf keiner Comic-Vorlage, sondern vermengt allerlei Versatzstücke des Superman-Mythos. Als roter Faden dienen Clark Kents erste Versuche als Reporter und Superheld Fuß zu fassen. Dabei bekommt er es natürlich mit Lois Lane und Lex Luthor zu tun. Letzterer führt riskante Experimente durch, die schief gehen und einen seiner Angestellten – den Hausmeister Rudy Jones – in einen gefährlichen Parasiten verwandeln.
Äußerlich erinnert der Parasit an Supermans schlimmsten Gegner Doomsday und verfügt über ein gewaltiges Zerstörungspotential, das er gnadenlos einsetzt. Superman hingegen muss sich erst langsam an seine Kräfte und speziellen Fähigkeiten, sowie das Kostüm gewöhnen. Ihm zur Seite steht der geheimnisvolle Martian Manhunter, während Lex Luthor am Rande der Katastrophe sein eigenes Süppchen kocht.
Wie ein Fremdkörper wirkt der plötzlich aus heiterem Himmel auf der Erde auftauchende galaktische Kopfgeldjäger Lobo, der zusätzliche Turbulenzen verursacht. Diese soll wohl für etwas Humor innerhalb der teilweise ganz schön finsteren Geschichte (die FSK-Freigabe ab 12 ist etwas niedrig angesetzt) sorgen. Die Krawall-Action wird jedoch immer wieder durch sensible Momente aufgebrochen. So wird sehr einfühlsam geschildert, wie sich Superman und Martian Manhunter als Außerirdische auf der Erde sehr einsam fühlen.
Das Resultat ist etwas uneinheitlich geraten, dennoch ist diese sorgfältig animierte Zeichentrick-Produktion sehenswerter als die meisten DC-Realverfilmungen. Auch das Bonusmaterial, mit sehr gut zusammengestellten Dokus über Lobo und dem Martian Manhunter, ist als DC-Nachhilfeunterricht wieder eine sinnvolle Ergänzung zum Hauptfilm.
Die Blu-ray von Warner enthält neben dem 86-minütigen Hauptfilm noch die Dokumentationen “Lobo – Natural Force of Chaos“ (10:23 min) und “Martian Manhunter – Lost and Found“ (8:47 min), den thematisch passenden Zweiteiler “The Main Man“ (gemeint ist Lobo) aus der Superman-Animationsserie, sowie eine Vorschau auf „Batman: Soul of the Dragon“, den nächsten Animationsfilm aus dem DC-Universum (11:56 min). Leider gibt es diesmal keinem Kurzfilm aus der Reihe DC Showcase.
In den ersten beiden Bänden von Superman: Das erste Jahr erzählte Frank Miller (Batman: The Dark Knight Returns) eine sehr eigenwillige Version von einer sehr viel längeren Zeit als dem ersten Erdenjahr des Kryptoniers. In der Schulzeit versuchte der junge Clark Kent den schwachen Mitschülern beizustehen, ohne die Klassenrüpel durch seine Superkräfte ernsthaft zu verletzten.
Einige Jahre später meldete er sich erst einmal freiwillig zur Navy, wird schon recht bald ehrenhaft entlassen und verliebt sich in die Nixe Lori Lemaris. Der die Miniserie abschließende dritte Band hingegen nimmt nur wenig Bezug auf die zuvor erzählten Ereignisse.
Erzählt wird von Supermans ersten Heldentaten in Metropolis, sowie von seinen Begegnungen mit jenen Charakteren, die ihn künftig beschäftigen werden. Er rettet Lois Lane, entwickelt aber auch Gefühle für Wonder Woman.
Bereits beim ersten Treffen mit Lex Luthor wird hingegen sofort klar, dass hier zwei Erzfeinde aufeinandertreffen. Unklar ist jedoch, was Superman von Batman halten soll und umgekehrt.
Sehr ansprechend in Szene gesetzt wurde das Ganze vom begnadeten John Romita Jr. (Kick-Ass). Daher geht es voll in Ordnung, dass Panini diesen höchstwahrscheinlich nicht zum Klassiker taugenden Comic im Rahmen seiner Black-Label-Reihe in drei Hardcover-Bänden im Überformat von 25 x 32 cm veröffentlicht.
Zwanzig Jahre später wurde die selben Comic-Vorlage erneut verfilmt. Diese Version fiel deutlich länger aus und gehört zum DC Animated Movie Universe (DCAMU). Ähnlich wie im Marvel Cinematic Universe wird hier versucht aufeinander aufbauende Geschichte in einem in sich logischen DC-Universum zu erzählen, in der auch Batman, Wonder Woman sowie die Justice League eine wichtige Rolle spielen.
Die Neuverfilmung erschien zunächst als Zweiteiler, dessen Haupthandlung sich recht nah an der Comicvorlage orientiert. In The Death of Superman kämpft Superman bis zum bitteren Ende gegen den übermächtigen Doomsday, während die Fortsetzung Reign of the Supermen (Herrschaft der Supermen) erzählt, wie der Stählerne als Steel, Cyborg, Eradicator und Superboy gleich vierfach wiederaufersteht.
Doch rund um dieses dramatische Ereigniss entstand eine völlig neue Geschichte. Zentrale Figur ist Lois Lane, die am Anfang des Films noch keine Ahnung hat, dass ihr Kollege Clark Kent in Wirklichkeit Superman ist. Wie die Journalistin schließlich die Wahrheit erfährt, wurde in Comic und Film zwar schon recht häufig erzählt, doch wohl noch nie so einfühlsam erzählt. Der weitere Verlauf der Geschichte wirkt durch die emotionale Nähe, die zu Lois und Clark hergestellt wurde, noch sehr viel dramatischer.
Unter dem Titel The Death and Return of Superman ist mittlerweile auch ein Zusammenschnitt beider Filme mit “nahtlosem Übergang“ und einer Laufzeit von fast drei Stunden erhältlich. Erfreulich ist, dass die zugehörige Blu-ray nicht nur das komplette Bonusmaterial der Einzelveröffentlichungen enthält, sondern zusätzlich auch noch die 45-minütige Doku Long Live Superman und zusätzliche Cartoons enthält. In Großbritannien ist zusätzlich noch eine Edition mit einer Figur von Steel erschienen.
Die Blu-ray von “The Death and Return of Superman“ enthält neben dem 166-minütigen Hauptfilm noch die Dokumentationen “Long Live Superman“ (45:46 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertitel), “Lex Luthor: The Greatest Nemesis“ (16:08 min), “The Death of Superman: The Brawl That Topped Them All“ (16:23 min); “Aus dem DC-Comics-Archiv“ – Sechs thematisch passende Cartoons: “Justice League Unlimited – The Doomsday Sanction“, “Batman: The Brave and the Bold – Darkseid Descending“, “Superman: The Animated Series – Heavy Metal“ und “Justice League Unlimited – Panic in the Sky“ und den Zweiteiler “Legion of Superheroes – Dark Victory“, sowie eine Vorschau auf den nächsten Animationsfilm aus dem DC-Universum: ”Wonder Woman: Bloodlines“ (10:00 min)
Zwanzig Jahre später entstand als 32. Beitrag zu dieser Serie eine zweite Verfilmung der selben Comic-Vorlage. die mit dem DC Animated Movie Universe (DCAMU) verknüpft wurde. In The Death of Superman bekämpft Superman zwar auch Doomsday bis zum bitteren Ende, doch rund um dieses dramatische Ereignis entstand eine völlig neue Geschichte, in der auch Batman, Wonder Woman sowie die Justice League eine wichtige Rolle spielen.
Wichtiger ist jedoch Lois Lane, die am Anfang des Films noch keine Ahnung hat, dass ihr Kollege Clark Kent in Wirklichkeit Superman ist. Wie die Journalistin schließlich die Wahrheit erfährt, wurde in Comic und Film zwar schon recht häufig erzählt, doch wohl noch nie so einfühlsam nachvollziehbar. Das Ende des Films ist durch diese sehr emotionale Episode noch sehr viel trauriger.
Doch genau wie im Comic wird es auch im Film zu einer Rückkehr von Superman kommen und dies gleich vierfach. Nah orientiert an der Comic-Vorlage schildert die Fortsetzung Reign of the Supermen (Herrschaft der Supermen) erzählen, wie der Stählerne als Steel, Cyborg, Eradicator und Superboy gleich vierfach wiederaufersteht.
Die Blu-ray von “The Death of Superman“ enthält neben dem 81-minütigen Hauptfilm noch die Dokumentation “The Death of Superman: The Brawl That Topped Them All“ (16:23 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertitel); “Aus dem DC-Comics-Archiv“: Den thematisch passenden zweiteiligen Cartoon “Dark Victory“ aus Trickfilmserie “Legion of Superheroes“ sowie eine Vorschau auf den nächsten Animationsfilm aus dem DC-Universum: “Reign of the Supermen” (9:33 min)
In Großbritannien und Frankreich ist The Death of Superman auch als Blu-ray-Edition (mit deutscher Tonspur) erschienen, der eine Superman-Figur mit zerfetztem Kostüm beiliegt.
Unter dem Titel The Death and Return of Superman ist mittlerweile auch ein Zusammenschnitt beider Filme mit “nahtlosem Übergang“ erhältlich.
1986 erhielt John Byrne von DC den Auftrag „die Superman-Legende neu zu schreiben, um einige der Fesseln, die diese am Fliegen hindern, zu beseitigen“. Er erledigte dies in der sechsteiligen Mini-Serie The Man of Steel mit viel Respekt vor dem Original. Byrne elimienierte zwar den Superhund Krypto, behielt aber alle vertrauten Elemente bei, fügte aber auch behutsam einige wirkliche Verbesserungen ein.
In seiner Jugendzeit in Smallville war Clark Kent jetzt zwar nicht mehr als Superboy tätig, doch seine Pflegeeltern Jonathan und Martha erlebten noch, wie er als Superman in der Großstadt Metropolis aktiv war. Dadurch konnte sich Clark gelegentlich zum Entspannen und Nachdenken ins Dörfchen Smallville zurückziehen. Lex Luthor war fortan kein verrückter Wissenschaftler mehr, sondern ein erfolgreicher Global Player. Dadurch hatte er noch sehr viel mehr Möglichkeiten Böses zu tun und wurde bereits 15 Jahre vor Donald Trump US-Präsident. Diese Änderungen inspirierten die erfolgreichen TV-Serie Lois & Clark und Smallville.
Außerdem weiß jetzt niemand mehr, dass Superman eine Geheimidentität hat. Dadurch steht Lois Lane nicht mehr ganz so blöd da, wenn sie andauernd verzweifelt versucht herauszufinden, wer hinter Supermans „Maske“ bzw. Clark Kents Brille steckt.
The Man of Steel erschien bei uns recht zeitnah 1987 als Gesamtausgabe bzw. “Handbuch“ unter dem Titel Der neue Superman – Ein neuer Held entsteht. Panini veröffentlichte die Reihe 2003 in drei Comicheften der Reihe Action Comics. 2015 schließlich folgte innerhalb der Eaglemoss Reihe DC Comics Graphic Novel Collection als Band 13 unter dem Titel Superman – Der Mann aus Stahl eine gebundene Ausgabe.
Die Serie 1993 gestartete Serie Lois & Clark: The new Adventures of Superman wurde weniger für jugendliche Comicfans, sondern hauptsächlich für ein deutlich älteres Publikum konzipiert.
Ursprünglich sollte die Serie sogar Lois Lane‘s Daily Planet heißen, aber auch nach der Änderung des Titels blieb die Fixierung auf Lois Lane. Hierfür gab es zunächst einmal hauptsächlich wirtschaftliche Gründe, denn da aufwendige Spezialeffekte bei einer TV-Produktion nicht finanzierbar waren, musste ein neuer Dreh gefunden werden. Das große Vorbild war mit Sicherheit Moonlighting: Das Model und der Schnüffler eine Serie bei der die von Cybill Shephard und Bruce Willis verkörperten Hauptfiguren eine Hassliebe füreinander empfinden. Die eigentlichen Stories sind nur Nebensache, Hauptsache die beiden Helden fetzen sich.
Auch die Besetzung von Lois & Clark kann sich sehen lassen. Teri Hatcher (Desperate Housewives, James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie) ist als Lois Lane soo niedlich! Keiner kann es ihr übel nehmen, dass sie eigentlich eine ziemlich arrogante Ziege ist. Im Gegensatz zu Christopher Reeves in Superman – Der Film macht Dean Cain aus Clark Kent keinen Trottel. Er lässt Lois einfach voran wirbeln. Wenn sie mal wieder auf die Schnauze gefallen ist, hilft er ihr einfach nett lächelnd wieder auf die hübschen Beine. Nicht zu unterschätzen sind auch die gut gewählten Nebendarsteller, vor allem Eddie Jones und K. Callan als Clarks Pflegeeltern, sowie Lane Smith, als väterlicher, Elvis-liebender Chefredakteur Perry White.
Die Serie hatte 1993 einige Anlaufschwächen, erkämpfte sich mit der Zeit jedoch in ihren vier Staffeln eine große Fangemeinde. Genau wie Das Model und der Schnüffler wurde auch Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark erst in der letzten Season uninteressant (und abgesetzt), nachdem sich unsere Helden endlich kriegten und 1997 schließlich auch noch heirateten.
Diese 2001 gestartete TV-Serie handelt zwar von Superman, ist aber auch für Menschen geeignet, die kostümierte Helden eher albern finden.
Superman – bzw. der von Tom Welling sehr sympathisch verkörpertete Clark Kent – trägt erst in der letzten der insgesamt 218 Episoden sein typisches Kostüm.
In den ersten Staffeln von Smallville wird erzählt von Clarks Jugend in der titelgebenden Kleinstadt Smallville und von seiner erste Liebe zu Lana Lang (kurioserweise wird Supermans Pflegemutter Martha Kent von Annette O´Toole gespielt, die 1983 im Kinofilm Superman III als Lana Lang zu sehen war).
Erschwert wird die Beziehung zwischen Clark und Lois dadurch, dass Lanas Eltern ums Leben kamen, als der kleine Clark mit seiner Rakete inmitten eines Meteoritenschauers auf der Erde landete. Bei diesem katastrophalen Ereignis verlor auch ein gewisser Lex Luthor seine rote Haarpracht. Die nicht ganz unproblematische Freundschaft zwischen Lex und Clark ist ein weiteres wichtiges Element der Serie, denn Comicfreunde wissen, dass Lex Luthor später zu Supermans erbittertsten Gegner wird.
Eine weitere sehr wichtige Figur ist die in Clark Kent verliebte Nachwuchsreporterin Chloe Sullivan. Diese wird von Allison Mack so dynamisch gespielt, dass immer wieder die Frage aufkommt, warum sich Clark zur vielleicht attraktiveren, aber auch langweiligeren Lana Lang (Kristin Kreuk) hingezogen fühlt.
Smallville brachte es auf 10 Staffeln und zeigte dabei erstaunlich wenig Abnutzungserscheinungen. Die wichtigste Inspirationsquelle der Serie war zweifelsohne der Comic Superman for all Seasons von Jeph Loeb und Tim Sale. Doch auch ansonsten orientierten sich die Geschichten recht eng an den DC-Comics, auch wenn die ab der vierten Staffel mitspielende Lois Lane (Erica Durance) eigentlich nichts in der Welt von Smallvile verloren hat.
Doch so richtig treffend schien der Titel der Serie spätestens ab der sechsten Staffel nicht mehr zu sein. Was einst in der Kleinstadt Smallville begann, marschierte in eine komplett andere Richtung.
Mittlerweile arbeitete Clark Kent als Reporter in der Großstadt Metropolis und begeht heimlich Heldentaten. Seine Jugendliebe zu Lana Lang ist gescheitert und die Beziehung zur ebenso temperamentvollen wie neugierigen Lois Lane gestaltet sich schwierig. Ab Season 8 war Michael Rosenbaum als Lex Luthor nicht mehr dabei, doch die Serie schlug sich auch in ihren letzten Staffeln recht wacker, selbst wenn nicht jede Episode ein Treffer war.
Als in Season 9 Julian Sands als Supermans Vater Jor-El auftrat, knüpft Smallville sehr viel souveräner an Richard Donners Kinofilm Superman an, als dies einige Jahre zuvor Bryan Singer in Superman Returnsmit dem per Computer eingefügten Marlon Brando tat. Auch der Brite Callum Blue liefert als General Zod eine interessantere Neuinterpretation dieser einst von Terence Stamp so einprägsam verkörperten Schurkenrolle als danach Michael Shannon in Man of Steel.
Für Comic-Freunde hochinteressant ist auch der Zweiteiler Justice in dem vom legendären DC-Heldenteam JSA im Stil von Zack Snyders Watchmen erzählt wird.
Wohl kaum eine TV-Serie wurde so würdevoll zu Grabe getragen, wie Smallville. Die 22 Episoden der 10. Staffel überraschten immer wieder durch ihre höchst unterschiedliche Qualität, Optik und Ausrichtung (mal The Hangover, mal Horror und mal ganz großes Superhelden-Drama). Dabei kam es zu Wiederbegegnungen mit fast allen Charakteren, die in den vorherigen neun Staffeln wichtige Rollen spielten (selbst wenn sie eigentlich schon längst tot waren). Sehr schön war auch das Wiedersehen mit thematisch passend besetzten Darstellern wie Teri Hatcher aus Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark oder Supergirl Helen Slater.
Langsam aber sicher wurden in der letzten Staffel jene Zutaten zusammengerührt, die wie Clark Kents Tarn-Brille oder das Verwenden einer Telefonzelle als Umkleidekabine feste Bestandteile des Superman-Mythos sind. Zum krönenden Abschluss der Serie wurde in der actionreichen Doppel-Episode Finale sehr geschickt vermieden Tom Welling komplett im Superman-Kostüm zu zeigen, denn das ist schließlich eine andere Geschichte in der das Städtchen Smallville nur noch eine Nebenrolle spielt.
Es ist mehr als bedauerlich, dass der in 10 Jahren Smallville vom sympathischen Darsteller zum souveränen Leading Man gereifte Welling nicht die Chance bekam im Kino den Man of Steelzu spielen.
Die vierteilige Miniserie Superman for all Seasons erzählt vom jungen Clark Kent, der das ländliche Smallville verlässt, um in der großen Stadt Metropolis sein Glück zu machen.
Zwischen ihren Batman-Comics The Long Halloween und Dark Victory gelang dem Autoren Jeph Loeb und dem Zeichner Tim Sale 1998 ein absoluter Meilenstein des Superhelden-Comics. Dieser inspirierte die TV-Serie Smallville und kann – trotz seiner optimistischen Grundstimmung – durchaus in einem Atemzug mit den eher düsteren Meisterwerken Watchmen und Return of the Dark Knight genannt werden kann.
Im ersten Band Frühling fungiert Jonathan Kent als Erzähler. Er schildert die letzten Tagen, die sein Adoptivsohn Clark in Smallville verbringt, bevor dieser seinen Job als Reporter beim Daily Planet antritt. Clark trifft sich noch einmal mit seinem Kumpel Pete Ross und seiner großen Liebe Lana Lang, die er schwer verwirrt als er gemeinsam mit ihr über die heimischen Felder fliegt.
In zweiten Band Sommer beschreibt Lois Lane ihre ersten Begegnungen mit dem Mann aus Stahl. Lois schwebt mit Superman ebenfalls durch die Lüfte, während der ehrgeizigen Reporterin ihr neuer Kollege Clark Kent gewaltig auf den Zeiger geht.
Band 3 Herbst ist aus der Perspektive von Lex Luthor erzählt. Da deser bisher der Alleinherrscher über Metropolis war, vertreibt er aus Eifersucht Superman mit einer sehr fiesen Intrige aus „seiner“ Stadt. Besonders interessant ist in diesem Comic die Charakterisierung von Supermans Widersacher. Lois Lane hat geschätzt, dass Lex Luthor 150 Dollar pro Sekunde verdient und folgert daraus, dass es sich ihn nicht lohnt, sich zu bücken, wenn ein 100 Dollar Schein auf der Straße liegt.
Im abschließenden vierten Band Winter ergreift schließlich Lana Lang das Wort. Sie schildert noch einmal ihrer Empfindungen, als Clark Kent ihr im Frühling eröffnete, dass er Superkräfte hat. Sie erwartete von ihm eigentlich einen Heiratsantrag. Damals wie heute fühlt sich Lana außerstande ein so mächtiges Wesen mit einer hilfsbedürftigen Welt zu teilen. Das abschließende Kapitel zeigt aber auch einen sehr nachdenklichen Clark, dem unklar ist, ob Smallville oder Metropolis seine Heimat ist.
Einen großen Reiz gewinnt der Comic dadurch, dass es in den vier Kapiteln zwar immer einen anderen Erzähler gibt, die zu den Texten gezeigten Bilder verlassen jedoch oft dessen Sichtweise und die Geschichte wird dadurch sehr vielschichtig. Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollte Bjarne Hansen, der für atemberaubend schön kolorierte Bilder, wie etwa von einem rotstrahlenden Superman vor einem winterlich schimmernden Himmel, sorgt. Der Leser wird diesen Comic sehr schnell verschlungen, aber garantiert nicht so schnell vergessen haben.
Carlsen veröffentlichte die Geschichte ab 1999 unter dem Titel Superman für alle Zeiten, zunächst in vier Einzelbänden und danach in einer gebundenen auf lediglich 500 Exemplare limitierten Gesamtausgabe. Erst 2020 ließ Panini als Superman – Ein Held fürs ganze Jahr eine Neuausgabe folgen, die als Softcover und als auf 333 Exemplare limitierte gebundene Edition erschienen ist.
Die Neuauflage enthält als deutsche Erstveröffentlichung noch drei Superman-Kurzgeschichten von Loeb und Sale, die in Smallville spielen. Diese erzählen von Clarks Abschlussball, von der Krebserkrankung seines Freundes Sam und von seiner Begegnung mit dem jungen Bruce Wayne.
Der 2006 entstandene Superman Returnswar sicher auch deshalb so unbefriedigend, weil Regisseur Bryan Singer, der besser daran getan hätte die X-Men–Trilogie zu beenden, so eifrig Richard Donners Superman-Filme von 1978 und 1980 kopierte, dass er sogar einen am Computer reanimierten Marlon Brando als kryptonischer Helden-Vater Jor-El einsetzte. In Man of Steel versuchen Regisseur Zack Snyder (Watchmen) und Produzent Christopher Nolan (The Dark Knight) alles anders zu machen.
Russell Crowe ist als Supermans Vater Jor-El sehr viel ruppiger aber auch körperlich aktiver als einst Marlon Brando in dieser Rolle. Der Planet Krypton sieht diesmal nicht wie ein strahlender Eispalast aus, sondern wie ein dem Untergang geweihtes finsteres Loch. Als Prolog hätte diese Variante ja noch durchgehen können, doch der ganze Film schlägt diese düstere eher zu Batman passende Tonart an.
Insgesamt kann attestiert werden, dass der Film sein Thema fast komplett verfehlt hat. Darin wie hier am Superman-Mythos vorbei gefilmt wird, ähnelt Man of Steel Singers Superman Returns.
Der Mann aus Stahl ist im Comic ein optimistischer, zupackender und oftmals auch etwas naiver Held, der seine Kräfte zum Wohl der Menschheit einsetzt- Er würde niemals töten, in diesem Film macht er es jedoch gleich zweimal. Einmal indirekt (Vorsicht Spoiler!), wenn er es – um seine Geheimidentität zu schützen – nicht fertigbringt seinen irdischen Adoptivvater zu retten. Dieser wird von Kevin Costner mit beeindruckender Leinwandpräsenz verkörpert, aber leider immer nur dann, wenn das Drehbuch es für einige Sekunden zulässt, bevor die nächste Krawall-Aktion-Szene kommt.
Ein weiteres Problem bei Man of Steel ist die völlige Abwesenheit von Humor, der inmitten der nicht enden wollenden Zerstörungsorgien im Kampfe mit General Zod (angemessen diabolisch: Michael Shannon) bitter nötig gewesen wäre. Superman ist diesmal kaum Clark Kent, niemals Reporter und – schlimmer noch! – es gibt keine amourösen Versteckspiele mit Lois Lane. Was besonders schade ist, denn Amy Adams ist als Lois Lane eine mehr als interessante Besetzung, während der Brite Henry Cavill in der Titelrolle sehr viel weniger blass wirkt als Anno 2006 Brandon Routh.
Insgesamt ist Man of Steel eine nicht ganz so große Enttäuschung wie Superman Returns. Die Schlussszene lässt gar an das Ende des 007-Films Skyfalldenken und macht etwas Hoffnung darauf, dass diesem mittelprächtigen Film (der sein 200 Millionen Dollar Budget bereits doppelt wieder einspielte) noch einige sehr viel bessere Fortsetzungen folgen könnten. Doch stattdessen kam 2016 Batman v Superman: Dawn of Justice in die Kinos.
Erst 2022 gelang Zack Snyders mit seiner vierstündigen Version des fünf Jahre zuvor im Kino verunglückten DC-Team-Ups Justice League ein vielschichtiges, oft auch erstaunlich humorvolles Epos, das tatsächlich in derselben Liga spielt, wie die Filme des Marvel Cinematic Universe.
Es gehört vielleicht nicht unbedingt in eine Filmkritik, aber in Sachen Marketing ist die USA schon recht überraschend. Beim Kauf einer DVD von Krypto the Wonder Dog (weil dieser ja der Hund von Superman ist) zu 9,95 Dollar gab es 2006 eine Gratis-Eintrittskarte zu Superman Returns (und noch ein nettes kleines Comicheft). Diese Karte war problemlos in Graumans Chinesischem Theater einzulösen und nach einem Trailer zu Spider-Man 3 ging es auch schon los mit dem Hauptfilm (und der Kritik).
Schon die John-Williams-Musik und die nach hinten in die Länge gezogene Schrift im Vorspann deuten an, dass X-Men-Regisseur Bryan Singer sich ziemlich stark auf Richard Donners Superman-Film von 1978 beruft. Daher wird auch Marlon Brando wieder als Supermans Vater in den Film hineingetrichst.
Lex Luthor hat im aktuellen Film einen ähnlichen Plan wie bereits 1978 zur “Landgewinnung“ sowie auch diesmal eine von Skrupeln geplagte Freundin, die mit Superman sympathisiert und ihm schließlich hilft. Im Gegensatz zur aktuellen Comicversion ist Luthor hier “nur“ ein extravaganter Superschurke und kein Wirtschafts-Tycoon, der es sogar bis zur US-Präsidentschaft gebracht hat. Der Kino-Luthor muss einen ganz banalen viel zu ausführlich gezeigten Erbschleicher-Coup durchziehen, um an eine luxuriöse Yacht zu kommen, die unverzichtbar für seinen Masterplan ist.
Wirklich neu ist, dass Superman am Anfang des Filmes für einige Zeit verschwunden ist (einige zusätzliche Infos hierzu liefert eine auf DVD und Blu-ray enthaltene nicht verwendete Szene, sowie der Comic Superman Returns – Verschollen). Nach seiner Rückkehr muss der Stählerne feststellen, dass Lois Lane (Kate Bosworth) mittlerweile fest liiert ist und einen Sohn hat.
Diese neue Entwicklung wirkt ein wenig wie ein Fremdkörper im ansonsten äußerst traditionell, ja fast schon konservativ, in Szene gesetzten Film. Die Figur der Lois Lane entfernt sich durch ihre familiäre Einbindung weit von der Comicversion, ohne dass Superman Returns dadurch wirklich neue Impulse bekommt.
Ein weiteres Problem des Filmes ist sein nur selten wirklich zündender Humor, aber auch hier ist Singer der Vorlage aus den 70er Jahren erschreckend treu geblieben. Genau wie Gene Hackman wirkt auch Kevin Spacey eher genervt als gefährlich. Auch ihm kann niemand wirklich böse sein, wenn er Sprüche absondert, die nur mäßig komisch sind, oder gar eine Märklin-Modelleisenbahn zerstört. Die Spezialeffekte hingegen sind von meist sehr guter Qualität. Lange in Erinnerung bleibt ein Moment am Ende des Films, wenn ein arg ramponierter Superman (Brandon Routh geht voll in der Rolle auf und bleibt trotzdem kaum in Erinnerung) weit ins Weltall vorstößt und Energie tankt bevor er sich ins große Finale stürzt.
Extras auf DVD und Blu-ray: „Making of“ (173 min), wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; „Die Auferstehung von Jor-El“ – Bericht über den digitalisierten Marlon Brando (4:02 min); 11 nicht verwendete Szenen (insgesamt 14:05 min); Easteregg: Im Menü zu „Nicht verwendete Szenen“ ganz nach unten gehen, dann taucht ein rotes Superman-Symbol auf, wenn dieses angeklickt wird gibt es zusätzliche Outtakes mit Kevin Spacey (1:10 min); US-Trailer (4:24 min)