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Stephen King: Love

Zwei Jahre nach dem Tod ihres geliebten Mannes, des erfolgreichen Romanautors Scott Landon, beginnt Lisey sich mit dessen Nachlass zu beschäftigen. Zugleich wird sie von sehr schönen aber auch äußerst bedrohlichen Erinnerungen an ihn heimgesucht. Richtig gefährlich wird es als Lisey von einem verrückten namens Zack McCool sehr handfest bedroht wird, damit sie die Manuskripte ihres Mannes herausrückt.

Während bei Puls, dem zuvor erschienenen Buch von Stephen King über Handy-Zombies, eher zu bemängeln war, dass der Autor viel zu schnell zur Sache kam, ist diesmal genau das Gegenteil der Fall. Äußerst detailverliebt und immer wieder unterbrochen von Rückblenden schildert King wie eine Witwe versucht mit dem Tod ihres Mannes klarzukommen. Dabei gelingt ihm so mancher äußerst sensible Moment.

Love steht somit in der Tradition von einigen Büchern, die King Mitte der Neunziger Jahre schrieb. Genau wie in Das Spiel, Dolores und Das Bild ist für den Autor das plastisch und nachvollziehbar beschriebene Innenleben seiner weiblichen Hauptfigur mindestens ebenso interessant wie ihre Bedrohung durch äußere Umstände. Daher dauert es auch sehr, sehr lange bis greifbare Spannung aufkommt.

Wie schon sehr oft bei King (am schlimmsten in der endlosen Saga vom “Dunklen Turm“), will auch diesmal die von ihm beschworene Fantasy-Parallelwelt nicht so recht einleuchten. Der Autor Stephen King ist stilistisch zwar stark gereift, doch seine besten Geschichten hat er anscheinend schon vor langer Zeit erzählt. Dennoch ist “Love“ ganz gewiss kein schlechtes Buch und anregende Pflichtlektüre für jeden King-Fan.

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