Lange bevor Käpt’n Kirk mit seinem Raumschiff Enterprise das All unsicher machte, war bereits Jonathan Archer (Scott Bakula) mit einem ebenso benannten Gefährt dorthin unterwegs, wo noch nie ein Mensch zuvor war. Archers Schiff ist jedoch relativ beengt und erinnert eher an ein U-Boot und weniger an einen Luxusraumer wie die Voyager.
Erschwerend für die Mission kommt noch der unterschwellige Konflikt mit den Vulkaniern hinzu. Die spitzohrigen Außerirdischen halten seit ihrem ersten Kontakt die Erdbevölkerung für minderwertig und stehen menschlichen Raummissionen mehr als skeptisch gegenüber stehen. Entsprechend frostig ist auch (zunächst) das Verhältnis zur Vulkanierin T’Pol (Jolene Blalock), die als Berater- und Beobachterin mit an Bord der Enterprise ist und die menschlichen Ausdünstungen nur dank Einnahme eines Geruchsblockers aushält.
Es ist schon erschreckend, wie intolerant gerade die bekennenden Fans des Toleranz predigenden Star-Trek-Universums sind. Schon die Tatsache, dass die 2001 gestartete neue Serie im Vorspann keine triumphale Orchestermusik, sondern einen Popsong einsetzte, führte zu heftigen “Trekkie“-Protesten. Auch dass einige weniger schmeichelhafte Eigenschaften der ach so edlen Vulkanier thematisiert wurden, stieß trotz der sehr vielschichtig charakterisierten T’Pol auf wenig Gegenliebe.
Dabei hat Enterprise den besten Pilotfilm, die besten Tricks und den besten Look aller Star-Trek:-Serien. Inhaltlich wurde eine Rückbesinnung auf die etwas unbeschwerteren Missionen unter Kirk angestrebt. Ein hemdsärmeliger Captain mit Baseballkäppi, der seinen Hund mit auf eine Landemission nimmt, ist zunächst zwar etwas ungewohnt, gleichzeitig aber auch eine angenehme frische Brise im Star-Trek-Universum. Recht gut kommt auch, dass hier alle Mann noch wirklich am Raumschiff herumbasteln und kein allmächtiger Bordcomputer alles regelt.
Auch die Konzentration auf die drei Hauptcharaktere Archer, T’Pol und dem Chefingenieur Commander Charles „Trip“ Tucker III (Connor Trinneer) steht in allerbester Star-Trek-Classic-Tradition. Doch auch die BesatzungsmitgliederHoshi Sato (Linda Park), Malcolm Reed (Malcolm Reed), Dr. Phlox (John Billingsley) und Travis Mayweather (Anthony Montgomery) durchaus ihre Ecken und Kanten haben.
Die zweite Staffel von Star Trek: Enterprise bescherte dem geneigten Zuschauer wieder 26 höchst unterschiedliche Episoden. So ist neben einigen Ereignissen aus Archers Zeit als Testpilot auch zu erfahren, dass die Vulkanier bereits 1950 die Erde besucht hatten und der Absturz des Borg-Schiffs im achten Kinofilm einige fatale Auswirkungen hatte. Die Staffel mündet schließlich in eine rasante Abschlussfolge, die zugleich ein Pilotfilm für den weiteren Verlauf ist: Eine mächtige Waffe hat halb Florida zerstört und es ist zu befürchten, dass eine noch gewaltigere Bedrohung bevorsteht…
Daher bricht Captain Archer mit der Enterprise zum Start der dritten Staffel wieder dorthin auf, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist. Diesmal hat er allerdings militärische Begleitung durch die MACO s (Military Assault Command Operation Soldiers) an Bord, als er in die geheimnisvolle Ausdehnung aufbricht, um sich den bedrohlichen Xindi, einem Zusammenschluss zahlreicher Rassen, zu stellen.
Im Verlauf der dritten Staffel entwickelt sich ein wahrhaft galaktisches Abenteuer. Episoden ohne ausgesprochenen Fortsetzungscharakter (wie eine originelle Wildwest-Story oder eine etwas formelhafte Zeitreise in unsere Gegenwart) sind diesmal eher die Ausnahme. Star Wars und Alien standen Pate und die Spezialeffekte können sich wahrhaft sehen lassen. Etwas bedenklich wird es, wenn Archer zu Folter und Diebstahl greift um ans Ziel zu gelangen, auch wenn er zuvor und danach zu philosophiert .
Neben den beträchtlichen Schauwerten werden aber auch intimere Momente geboten, etwa wenn sich Bordingenieur Trip und die mit ihren Gefühlen hadernde Vulkanierin T´Pol langsam aber sicher näher kommen. Zwischendrin bedauert es Archer gelegentlich, dass er diesmal nicht in wissenschaftlicher sondern in militärischer Mission unterwegs ist. Dies ist in der Tat etwas bedauerlich, denn bei allen Qualitäten fehlt diese frische und angenehm naive Aufbruchsstimmung mit derEnterprise anfangs das Star-Trek-Universum belebte.
Die vierte (und leider letzte) Staffel beginnt mit der Auflösung eines Cliffhangers, der eine USA zeigt, die 1944 von den Nazis besetzt wurde. Nach dieser zwar spektakulären (mit Hakenkreuzfahnen am Weißen Haus) aber auch etwas idiotischen Doppelfolge kehrt die heldenhafte Crew endlich auf die Erde des 22. Jahrhunderts zurück. Die Episode Home erzählt wie Captain Archer nicht zur Ruhe kommt, sondern fast daran zerbricht, dass er während seiner Mission gegen die Xindi gefoltert hat.
Home ist eine der interessantesten Star-Trek-Episoden überhaupt und erinnert an die Next Generation-Folge Familienbegegnung in der Captain Picard sich nur sehr langsam von der Assimilierung durch die Borgs erholt. Home erzählt aber auch noch von fremdenfeindlichen Erdbewohnern und wie der Bordingenieur Trip seine vulkanische Kollegin T´Pol auf ihren Heimatplaneten begleitet und mit ansehen muss, wie diese heiratet, obwohl er schwer in sie verliebt ist. Doch hier ist noch lange nicht das letzte Wort gesprochen und der Kampf der Geschlechter (und Rassen) geht weiter.
Die restliche Staffel besteht wieder nur recht selten aus Einzelepisoden, sondern erzählt längere zusammenhängende (manchmal etwas arg breitgetretene) Geschichten und bietet interessante Gaststar-Auftritte. So ist Brent Spiner alias Data als rücksichtsloser Wissenschaftler Dr. Arik Soong zu sehen und Robocop Peter Weller spielt einen alienhassenden radikalen Politiker. Die allerletzte Episode trägt den passenden Titel These Are The Voyages… und präsentiert Counselor Deanna Troi (Marina Sirtis) und Commander Riker (Jonathan Frakes) als Gaststars, die Archers letzter Mission auf dem Holodeck beiwohnen.
Tragisch ist, dass Paramount der Serie schon nach vier Staffeln den Stecker rauszog, obwohl doch auch dank der Zweitverwertung von TV-Serien auf DVD und Blu-ray rote Zahlen eigentlich ausgeschlossen sind. Doch mit 98 Episoden in vier Jahren brachte es Enterprise auf eine längere Laufzeit als die klassische Star-Trek-Serie mit Kirk und Spock.
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