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Faking Hitler

Es ist sicherlich kein Spoiler, wenn verraten wird, dass die beiden Hauptcharaktere im sechsten und letzten Teil dieser Serie im Knast landen. Während Lars Eidinger als Stern-Reporter Gerd Heidemann dumpf brütend in seiner Zelle sitzt, gibt Moritz Bleibtreu als Fälscher Konrad Kujau eine Etage höher den Gefängniswärtern Autogramme   vorher Autogramme mit der Handschrift Adolf Hitlers…

Faking Hitler

30 Jahre nach Helmut Dietls Erfolgsfilm Schtonk! thematisiert eine Serie erneut die Veröffentlichung der plump gefälschten Hitler-Tagebücher durch die Illustrierte Stern. Gemeinsam mit der ebenfalls sehr aufwändig realisierten Neuverfilmung des Romy-Schneider-Klassiker Sissi wird dadurch versucht die Streaming-Plattform RTL+ im hart umkämpften Markt zu etablieren.

Faking Hitler

Für Faking Hitler spricht, dass hier nicht nur versucht wird, eine Plattform zu schaffen, um die hervorragend ausgewählten Hauptdarsteller in die großen Fußstapfen von Götz George und Uwe Ochsenknecht treten zu lassen. Die Serie erzählt parallel zur Geschichte der Fälschung auch noch von der jungen, fiktiven Reporterin Elisabeth Stöckel (Sinje Irslinger), die beim Stern anfängt und versucht sich in der dortigen Männerwelt durchzusetzen.

Faking Hitler

Bei Recherchen über die Nazi-Vergangenheit des Derrick-Darstellers Horst Tappert findet sie heraus, dass auch ihr Vater Horst (Ulrich Tukur) Mitglied der SS war. Xxx macht dadurch auch die Bekanntschaft des jungen Juden Leo Gold („Sankt Maik“ Daniel Donskoy), der viele Verwandte durch den Holocaust verloren hat. Xx versucht die Veröffentlichung der Tagebücher zu verhindern, da es moralisch verwerflich ist, den Massenmörder Hitler als “sympathischen Opa“ darzustellen wird.

Faking Hitler

Der Serie gelingt es ähnlich gut wie Dietl die komödiantischen Aspekte der wahren Geschichte herauszuarbeiten, zugleich aber auch die Frage aufzuwerfen, warum auch sich ansonsten anspruchsvoll gebende Medien über Hitler & Co. immer noch auf dem selben Niveau berichten, wie Klatschblätter über Promis und Königshäuser.

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Schtonk!

Der 1991 entstandene Film bildet gemeinsam mit dem ebenso gelungenen Rossini und dem ziemlich enttäuschenden Late Show eine Trilogie, in der sich Helmut Dietl auf recht unterschiedliche Weise mit den populären Medien Presse, Film und Fernsehen beschäftigt.

Schtonk!

Während er sich in seiner TV-Serie Kir Royal ausgiebig den Klatschreportern widmet, geht es bei Schtonk! um eine scheinbar seriöse eher links-liberale Illustrierte, die immer wieder Schwächen für reichbebilderte eher distanzlose Reportagen über die 1000 Jahre zwischen 1933 und 1945 zeigt.

Schtonk!

Als Vorbild für den Film dient die Affäre um die Veröffentlichung der Hitler-Tagebücher durch den Stern. Beim Verfassen des Drehbuches musste Dietl angeblich noch einige Entschärfungen vornehmen, denn viele der tatsächlichen Ereignisse rund um die gefälschten Tagebücher hätte ihm wohl niemand geglaubt.

Schtonk!

Schtonk! ist eine scharfsinnige Analyse unserer stark an Schmuddel-Themen interessierten Medienlandschaft. Dietl gelang aber zugleich auch ein unglaublich komischer Film mit zahlreichen Kabinett-Stückchen, die genau wie die besten Loriot-Sketche auch beim x-ten Mal amüsieren. Unvergessen die tollen schauspielerischen Leistungen des gesamten Ensembles: Allen voran natürlich die Glanzleistung von Götz George (Schimanski) als schmieriger Enthüllungsjournalist und Uwe Ochsenknecht als immer größenwahnsinniger werdender Fälscher, der sich zunehmend mit Führer Hitler identifiziert.

Faking Hitler

30 Jahre nach Schtonk! erzählt die Serie Faking Hitler mit den hervorragend ausgewählten Hauptdarstellern Lars Eidinger und Moritz Bleibtreu erneut von den gefälschten Tagebüchern.

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25 km/h

Auf der Beerdigung ihres Vaters treffen sich die beiden ungleichen Brüder Georg (Tatortreiniger Bjarne Mädel) und Christian (Lars Eidinger) wieder. Das artet zunächst in eine Prügelei aus, doch dann tritt das Duo zu einem Roadtrip an, den sie bereits als Jugendliche geplant hatten. In ihren trauerschwarzen Anzügen wollen sie mit ihren Mofas vom Schwarzwald bis an die Ostsee fahren und unterwegs einige Aufgaben erfüllen, die sie sich einst mit pubertärer Phantasie ausgedacht hatten…

25 km/h
© 2017 Sunny Side Up GmbH / Deutsche Columbia Pictures Filmproduktion GmbH

10 Jahre nach ihrem angenehm in Erinnerung gebliebenen Film Friendship! verbündeten sich Regisseur Markus Goller und Drehbuch-Autor Oliver Ziegenbalg erneut. Das Resultat ist ein vergnüglicher Episodenfilm, dessen Nebenrollen mit Sandra Hüller, Franka Potente, Alexandra Maria Lara, Jella Haase und Jördis Triebel allerbestens besetzt sind.

25 km/h
© 2017 Sunny Side Up GmbH / Deutsche Columbia Pictures Filmproduktion GmbH

Mindestens zwei Szenen sind absolute Höhepunkte. Auf einem Volksfest im Schwarzwald führen Mädel und Eidinger mit einer unglaublichen Virtuosität einen entfesselten Stepptanz auf und nicht minder virtuos choreographiert ist ein Tischtennis-Match der Brüder gegen den arroganten Campingplatz-Matador Hantel (Wotan Wilke Möhring).

25 km/h
© 2017 Sunny Side Up GmbH / Deutsche Columbia Pictures Filmproduktion GmbH

Manchmal hingegen knattert der Film einfach ähnlich entschleunigt dahin, wie die Mofas der Hauptdarsteller, was allerdings auch seinen Reiz hat.

25 km/h
© 2017 Sunny Side Up GmbH / Deutsche Columbia Pictures Filmproduktion GmbH

Die Blu-ray von Sony Pictures Entertainment enthält neben dem 111-minütigen Hauptfilm noch diese Extras: Ein kurzes, aber aussagekräftiges Making Of (4:09 min), Bericht von der Premiere (4:00 min) und Trailer (2:22 min)

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SS-GB

Die bekannteste Schöpfung des englischen Autors Len Deighton dürften seine Romane um den in drei Filmen und einer TV-Miniserie von Michael Caine gespielten Geheimagenten Harry Palmer sein. 1978 schrieb er mit SS-GB ein Buch über eine Parallelwelt, in der die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg die Luftschlacht um England gewonnen hatte.

SS-GB

Nachdem Amazon Prime mit seiner ähnlich gelagerten, auf einem Roman von Philip K. Dick basierenden, Serie The Man in the High Castle Erfolge feierte, produzierte die BBC auf der Basis des Buchs von Deighton eine Mini-Serie.

SS-GB
Dabei erstaunt es, dass nicht nur einige Darsteller wie Lars Eidinger, Rainer Bock, August Zirner und Ronald Zehrfeld sondern auch der Regisseur Philipp Kadelbach (Unsere Mütter, unsere Väter, Nackt unter Wölfen) aus Deutschland stammen.

SS-GB

Das Resultat kann im Detail als durchaus gelungen betrachtet werden. Das von Deutschen besetzte London wurde mit viel Liebe zum Detail (gelbe Telefonzellen!) in Szene gesetzt. Sam Riley (Maleficent, Stolz und Vorurteil und Zombies) ist brillant als Douglas Archer, der verzweifelt versucht als Polizei-Inspektor nicht zum Kollaborateur zu werden. Nicht minder interessant ist Lars Eidinger als scharfsinniger SS-Mann voller Selbstzweifel.

SS-GB
Doch leider hält die Serie ihre von den 007-Drehbuchautoren Neal Purvis und Robert Wade anfangs sehr subtil aufgebaute Spannung nicht. Das Finale wirkt dann doch eher banal, wobei manches sicher der Romanvorlage geschuldet ist und es auch nicht hilfreich war, aus der in der Originalfassung aus fünf Episoden bestehenden Serie einen Sechsteiler zu machen.

SS-GB
Die Blu-ray von Polyband enthält die komplette Miniserie in sechs 50-minütigen Episoden zu je 47-minütigen Episoden und außerdem noch drei Berichte: “Behind the Scenes“ (9:13 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), “Archer of the Yard“ (4:23 min) sowie “Creating the Asthetic“ (3:40 min)

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