Im Windschatten des von Frank Miller gezeichneten und getexteten Meilensteins Batman: The Dark Knight Returnsentstand der ebenfalls sehr einflussreiche Comic Batman: Year One. Als Miller 30 Jahre später die zweite Fortsetzung von Dark Knightgemeinsam mit Brian Azzarello und Andy Kubert schuf, fiel diese sehr viel weniger finster als erwartet aus.
Zeitgleich entstand zusammen mit Azzarello der nicht ganz so epische Comic Batman: The Last Crusade. Am Zeichenbrett saß diesmal der zuvor eher für Marvel tätige John Romita Jr. Da dieser bereits die Superman-Miniserie The Men of Tomorrowgetextet hatte, lag die Idee nahe, Miller und Romita auf einen Comic über die ersten Jahre des Stählernen loszulassen.
Da dies ein Comic von Frank Miller ist, der zudem noch in DCs neuen an erwachsenere Leser gerichteten Black Label erscheint, ist Superman diesmal kein strahlender Held ohne Selbstzweifel. Von dem Kino-Finsterling, zu dem Zack Snyder die DC-Ikone in Man of Steelmachte, ist Millers Version allerdings auch weit entfernt.
Wenn bedacht wird, dass dies nicht DCs “normaler“ Superman ist, sondern jener, der in The Dark Knight Returns, ohne groß darüber nachzudenken, Batman im Auftrag der Regierung brachial bekämpft, dann erscheint es fast schon logisch, dass sich in Superman: Year One der junge Clark Kent, bevor er Reporter wird, erst einmal freiwillig zur Navy meldet.
Diese und weitere kreative Entscheidungen, die Miller innerhalb der Geschichte trifft, muten etwas seltsam an. Doch die Schulzeit des jungen Clark Kents, der versucht den schwachen Mitschülern beizustehen, ohne die Klassenrüpel durch seine Superkräfte ernsthaft zu verletzten, sowie die Schilderung von dessen zarter Liebesgeschichte mit Lana Lang, lassen diesen Comic durchaus in einer Liga mit den Meisterwerken Superman for all Seasonsund All Star Supermanspielen. Für den zweiten Teil der Mini-Saga gilt dies jedoch nur bedingt.
Panini veröffentlich Superman: Das erste Jahr, wie zuvor bereits die Black-Label-Comics Batman: Damned und Harleen als Dreiteiler im Überformat (25 x 32 cm), was angesichts des wie immer großartigen Artworks von Romita Jr. sehr erfreulich ist!
Diese 2001 gestartete TV-Serie handelt zwar von Superman, ist aber auch für Menschen geeignet, die kostümierte Helden eher albern finden.
Superman – bzw. der von Tom Welling sehr sympathisch verkörpertete Clark Kent – trägt erst in der letzten der insgesamt 218 Episoden sein typisches Kostüm.
In den ersten Staffeln von Smallville wird erzählt von Clarks Jugend in der titelgebenden Kleinstadt Smallville und von seiner erste Liebe zu Lana Lang (kurioserweise wird Supermans Pflegemutter Martha Kent von Annette O´Toole gespielt, die 1983 im Kinofilm Superman III als Lana Lang zu sehen war).
Erschwert wird die Beziehung zwischen Clark und Lois dadurch, dass Lanas Eltern ums Leben kamen, als der kleine Clark mit seiner Rakete inmitten eines Meteoritenschauers auf der Erde landete. Bei diesem katastrophalen Ereignis verlor auch ein gewisser Lex Luthor seine rote Haarpracht. Die nicht ganz unproblematische Freundschaft zwischen Lex und Clark ist ein weiteres wichtiges Element der Serie, denn Comicfreunde wissen, dass Lex Luthor später zu Supermans erbittertsten Gegner wird.
Eine weitere sehr wichtige Figur ist die in Clark Kent verliebte Nachwuchsreporterin Chloe Sullivan. Diese wird von Allison Mack so dynamisch gespielt, dass immer wieder die Frage aufkommt, warum sich Clark zur vielleicht attraktiveren, aber auch langweiligeren Lana Lang (Kristin Kreuk) hingezogen fühlt.
Smallville brachte es auf 10 Staffeln und zeigte dabei erstaunlich wenig Abnutzungserscheinungen. Die wichtigste Inspirationsquelle der Serie war zweifelsohne der Comic Superman for all Seasons von Jeph Loeb und Tim Sale. Doch auch ansonsten orientierten sich die Geschichten recht eng an den DC-Comics, auch wenn die ab der vierten Staffel mitspielende Lois Lane (Erica Durance) eigentlich nichts in der Welt von Smallvile verloren hat.
Doch so richtig treffend schien der Titel der Serie spätestens ab der sechsten Staffel nicht mehr zu sein. Was einst in der Kleinstadt Smallville begann, marschierte in eine komplett andere Richtung.
Mittlerweile arbeitete Clark Kent als Reporter in der Großstadt Metropolis und begeht heimlich Heldentaten. Seine Jugendliebe zu Lana Lang ist gescheitert und die Beziehung zur ebenso temperamentvollen wie neugierigen Lois Lane gestaltet sich schwierig. Ab Season 8 war Michael Rosenbaum als Lex Luthor nicht mehr dabei, doch die Serie schlug sich auch in ihren letzten Staffeln recht wacker, selbst wenn nicht jede Episode ein Treffer war.
Als in Season 9 Julian Sands als Supermans Vater Jor-El auftrat, knüpft Smallville sehr viel souveräner an Richard Donners Kinofilm Superman an, als dies einige Jahre zuvor Bryan Singer in Superman Returnsmit dem per Computer eingefügten Marlon Brando tat. Auch der Brite Callum Blue liefert als General Zod eine interessantere Neuinterpretation dieser einst von Terence Stamp so einprägsam verkörperten Schurkenrolle als danach Michael Shannon in Man of Steel.
Für Comic-Freunde hochinteressant ist auch der Zweiteiler Justice in dem vom legendären DC-Heldenteam JSA im Stil von Zack Snyders Watchmen erzählt wird.
Wohl kaum eine TV-Serie wurde so würdevoll zu Grabe getragen, wie Smallville. Die 22 Episoden der 10. Staffel überraschten immer wieder durch ihre höchst unterschiedliche Qualität, Optik und Ausrichtung (mal The Hangover, mal Horror und mal ganz großes Superhelden-Drama). Dabei kam es zu Wiederbegegnungen mit fast allen Charakteren, die in den vorherigen neun Staffeln wichtige Rollen spielten (selbst wenn sie eigentlich schon längst tot waren). Sehr schön war auch das Wiedersehen mit thematisch passend besetzten Darstellern wie Teri Hatcher aus Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark oder Supergirl Helen Slater.
Langsam aber sicher wurden in der letzten Staffel jene Zutaten zusammengerührt, die wie Clark Kents Tarn-Brille oder das Verwenden einer Telefonzelle als Umkleidekabine feste Bestandteile des Superman-Mythos sind. Zum krönenden Abschluss der Serie wurde in der actionreichen Doppel-Episode Finale sehr geschickt vermieden Tom Welling komplett im Superman-Kostüm zu zeigen, denn das ist schließlich eine andere Geschichte in der das Städtchen Smallville nur noch eine Nebenrolle spielt.
Es ist mehr als bedauerlich, dass der in 10 Jahren Smallville vom sympathischen Darsteller zum souveränen Leading Man gereifte Welling nicht die Chance bekam im Kino den Man of Steelzu spielen.
Die vierteilige Miniserie Superman for all Seasons erzählt vom jungen Clark Kent, der das ländliche Smallville verlässt, um in der großen Stadt Metropolis sein Glück zu machen.
Zwischen ihren Batman-Comics The Long Halloween und Dark Victory gelang dem Autoren Jeph Loeb und dem Zeichner Tim Sale 1998 ein absoluter Meilenstein des Superhelden-Comics. Dieser inspirierte die TV-Serie Smallville und kann – trotz seiner optimistischen Grundstimmung – durchaus in einem Atemzug mit den eher düsteren Meisterwerken Watchmen und Return of the Dark Knight genannt werden kann.
Im ersten Band Frühling fungiert Jonathan Kent als Erzähler. Er schildert die letzten Tagen, die sein Adoptivsohn Clark in Smallville verbringt, bevor dieser seinen Job als Reporter beim Daily Planet antritt. Clark trifft sich noch einmal mit seinem Kumpel Pete Ross und seiner großen Liebe Lana Lang, die er schwer verwirrt als er gemeinsam mit ihr über die heimischen Felder fliegt.
In zweiten Band Sommer beschreibt Lois Lane ihre ersten Begegnungen mit dem Mann aus Stahl. Lois schwebt mit Superman ebenfalls durch die Lüfte, während der ehrgeizigen Reporterin ihr neuer Kollege Clark Kent gewaltig auf den Zeiger geht.
Band 3 Herbst ist aus der Perspektive von Lex Luthor erzählt. Da deser bisher der Alleinherrscher über Metropolis war, vertreibt er aus Eifersucht Superman mit einer sehr fiesen Intrige aus „seiner“ Stadt. Besonders interessant ist in diesem Comic die Charakterisierung von Supermans Widersacher. Lois Lane hat geschätzt, dass Lex Luthor 150 Dollar pro Sekunde verdient und folgert daraus, dass es sich ihn nicht lohnt, sich zu bücken, wenn ein 100 Dollar Schein auf der Straße liegt.
Im abschließenden vierten Band Winter ergreift schließlich Lana Lang das Wort. Sie schildert noch einmal ihrer Empfindungen, als Clark Kent ihr im Frühling eröffnete, dass er Superkräfte hat. Sie erwartete von ihm eigentlich einen Heiratsantrag. Damals wie heute fühlt sich Lana außerstande ein so mächtiges Wesen mit einer hilfsbedürftigen Welt zu teilen. Das abschließende Kapitel zeigt aber auch einen sehr nachdenklichen Clark, dem unklar ist, ob Smallville oder Metropolis seine Heimat ist.
Einen großen Reiz gewinnt der Comic dadurch, dass es in den vier Kapiteln zwar immer einen anderen Erzähler gibt, die zu den Texten gezeigten Bilder verlassen jedoch oft dessen Sichtweise und die Geschichte wird dadurch sehr vielschichtig. Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollte Bjarne Hansen, der für atemberaubend schön kolorierte Bilder, wie etwa von einem rotstrahlenden Superman vor einem winterlich schimmernden Himmel, sorgt. Der Leser wird diesen Comic sehr schnell verschlungen, aber garantiert nicht so schnell vergessen haben.
Carlsen veröffentlichte die Geschichte ab 1999 unter dem Titel Superman für alle Zeiten, zunächst in vier Einzelbänden und danach in einer gebundenen auf lediglich 500 Exemplare limitierten Gesamtausgabe. Erst 2020 ließ Panini als Superman – Ein Held fürs ganze Jahr eine Neuausgabe folgen, die als Softcover und als auf 333 Exemplare limitierte gebundene Edition erschienen ist.
Die Neuauflage enthält als deutsche Erstveröffentlichung noch drei Superman-Kurzgeschichten von Loeb und Sale, die in Smallville spielen. Diese erzählen von Clarks Abschlussball, von der Krebserkrankung seines Freundes Sam und von seiner Begegnung mit dem jungen Bruce Wayne.
Superman III beschreitet nach seinen beiden recht „ernsthaften“ Vorgängern neue Wege und ist ein rundum erfreulicher Film geworden. Richard Lester, der schon in seinen Beatles– und Musketier-Filmen einen Sinn für ungewöhnliche Gags und gutes Timing bewiesen hat, darf sich hier mal wieder richtig austoben. Er kann budgetmäßig aus dem Vollen schöpfen und hat den Film anders als bei Superman II von Anfang an mitgestaltet.
Schon die Eröffnungsszene mit dem kunstvoll entfesselten Chaos ist ein Genuß. Um alle Details (der brennende Pinguin!) mitzubekommen, muß man sie öfter sehen. Der Film schafft es sein Anfangstempo fast bis zum Ende durchzuhalten und kann auch in den Spezialeffekten und in romantischen Momenten voll überzeugen. Diesmal mit Annette O´Toole (Smallville) als spröde aber durchaus attraktive Lana Lang zu sehen, während Margot Kidder nur sehr kurz als Lois Lane auftritt.
Recht lustig ist auch, daß der damalige Starkomiker Richard Pryor gegen Lesters filigranes Gagfeuerwerk kaum eine Chance hat und in seinen Szenen steif, albern und unkomisch wirkt. Angeblich wurde vom Stand Up-Komiker Pryor erwartet, daß er in seinen nur sehr ungenau herausgearbeiteten Szenen improvisieren würde. Doch Pryor war Superman Fan und soll sich starr an das Drehbuch gehalten haben.
Da Superman III nicht den Erwartungen entsprach, die anscheinend ausschließlich auf romantisch pathetische Action hinausliefen, floppte der Film leider.
Extras auf DVD und Blu-ray: Audiokommentar von Ilya Salkind und Pierre Spenger, ohne Untertitel; Making Of von 1983 (47:08 min), wahlweise mit deutschen Untertiteln; Nicht verwendete Szenen (19:43 min), wahlweise mit deutschen Untertiteln; Trailer (3:02 min)