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Hans Christiansen: Die Retrospektive

Wer ist Hans Christiansen? Er war ein Gesamtkunstwerker des Jugendstils, schon zu Lebenszeit hoch gerühmt und international bekannt, geriet aber schon vor seinem Tod in Vergessenheit. Christiansen war kein bequemer Künstler, den man in einer Schublade stecken konnte, nein für ihn benötigte man schon einen ganzen Schrank.

Hans Christiansen

Christiansen brillierte auf unterschiedlichen Gebieten als Architekt, Raumausstatter, entwarf Textilien, Tapeten, Kunstverglasungen, Teppiche, Schmuck und Plakate, blieb aber doch weitgehend im Schatten von Peter Behrens und Josef Maria Olbricht. Einem besonders glücklichen Umstand verdanken wir es, dass sein Nachlass von dem Flensburger Kunstverein aufgekauft werden konnte. Zusammen mit den Beständen aus dem Darmstädter Museum konnte diese Wanderausstellung zustande kommen. Zu sehen war sie auf der Mathildenhöhe in Darmstadt, im Bröhan-Museum in Berlin, in der Villa Stuck in München und in Flensburg am Museumsberg .

Hans Christiansen: Die Retrospektive

Es ist zu hoffen, dass die Lebensleistung von Hans Christiansen als Pionier der Zeitschrift “Jugend“ und des Jugendstils künftig entsprechend wahrgenommen wird. Sein Ausspruch “Meine Zeit wird schon noch kommen…“ ist vielleicht durch diese Wanderausstellung wahr gemacht worden. Ein hervorragender Katalog ist bei dem Verlag Hatje Cantz erschienen und er dient nicht nur als Begleiter durch die Ausstellung, sondern führt uns wegen seiner üppigen Ausstattung mit seinen vielen Abbildungen und Artikeln durch das Leben von Hans Christiansen.

Jason Schramm

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Die Tunisreise 1914: Paul Klee, August Macke, Louis Moilliet

Studienreise nach Tunesien so überschrieb Paul Klee jenen Teil seiner Tagebücher der später so legendär gewordenen Reise, die er mit seinen Malerfreunden August Macke und Louis Moilliet im April 1914 unternommen hatte. Sie verbrachten dort zwei sorglose Wochen, in der sie aber auch sehr intensiv zeichneten und aquarellierten. Gleich nach der Anreise, über Marseille und der überwundenen Seekrankheit von Klee, stellten sie fest, dass sie dort gut arbeiten konnten.

Die Tunisreise 1914: Paul Klee, August Macke, Louis Moilliet

„Den Kopf voll von den nächtlichen Eindrücken… Kunst – Natur – Ich… Man hat hier tausende Motive“ schrieb Klee. Später: „Die Farbe hat mich, ich brauche nicht mehr danach zu haschen.. Ich bin Maler.“ Anlässlich des 100. Jubiläums dieses Ereignisses war 2005 in dem Paul-Klee-Zentrum in Bern eine sehr wichtige und großartige Ausstellung zu bewundern, die auf der Reise entstandene oder von ihr inspirierte Werke wieder vereint zeigen konnte.

Die Tunisreise 1914: Paul Klee, August Macke, Louis Moilliet
August Macke: Landschaft bei Hammamet [Ausschnitt], 1914
Die dazu gehörige Publikation ist bei dem Verlag Hatje Cantz erschienen. Liebevoll sind die Aquarelle, Ölbilder und Zeichnungen abgebildet und dokumentiert. Ergänzt durch die Tagebuchseiten von Klee und Postkarten an Familie und Freunden. Das Fotoalbum von Macke zeigt uns die Maler und deren Motive. So das man ihren künstlerischen Weg gut nachverfolgen kann.

Die Tunisreise 1914: Paul Klee, August Macke, Louis Moilliet
August Macke: Kairouan III [Ausschnitt], 1914
Sorglos war diese Reise im April 1914, doch bereits im August sollte der Erste Weltkrieg ausbrechen und schon im September fiel Macke in der Champagne. So gehören Mackes hier beschriebene Arbeiten heute zu seinem „Spätwerk“. Sie lassen erahnen, gerade im Vergleich mit Klee, wie er sich wohl hätte weiter entwickeln können.

Jason Schramm

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