Nachdem bei Panini zwei großformatige Collection-Bände mit den Daredevil-Comics von Frank Miller erschienen sind, folgt in derselben Aufmachung eine Edition mit dessen Elektra-Comics.
Im 1981 von Miller geschriebenen und gezeichneten Comicheft Daredevil # 168 hatte Elektra Natchios ihren ersten Auftritt. Die mit zwei japanischen Sais bewaffnete Auftragskillerin wurde bereits 13 Hefte später von Bullseye ermordet und hatte zuvor eine stürmische Affäre mit Matt Murdock alias Daredevil.
Doch die Comicfigur war (natürlich!) nicht wirklich tot und diese Collection enthält alle weiteren Elektra-Comics, an denen Frank Miller beteiligt war. Zum Auftakt gibt es eine zehnseitige schwarzweiße Story, die 1981 im Marvel Magazin Bizarre Adventures veröffentlich wurde. Miller zeigt hier, wie Elektra den sich auf einer abgelegenen Insel versteckenden Altnazi von Eisenbluth umbringt.
Es folgt eine Story aus dem 1982 veröffentlichten Heft What If # 35. Als Zeichner und Autor beantwortet Frank Miller hierin auf 17 Seiten die Frage, was passiert wäre, wenn es Bullseye nicht geschafft hätte, Elektra zu ermorden. Spoiler: Das wäre zwar toll für Matt Murdock und Elektra Natchios gewesen, doch dieses Happy End hätte die Comicserie Daredevil gekillt.
Zum Abschluss des Buchs gibt es noch einige Cover und fünf zusätzliche Comicseiten, sowie eine Sequenz mit drei Panels, die 1984 Frank Miller und Klaus Janson für die vierteilige Elektra Saga gezeichnet haben. Die Miniserie enthielt Nachdrucke von Elektras Auftritten aus den Daredevil-Heften und aus Bizarre Adventures.
Das Kernstück des Bandes sind jedoch zwei längere Comics, bei denen es sich optisch und inhaltlich um alles andere als um Superhelden-Mainstream sondern um Graphic Novels handelt. Genau wie kurz zuvor bei Daredevil: Love and War fungierte Miller 1986 bei Elektra: Assassin ebenfalls „nur“als Autor und überließ auch hier dem experimentierwütigen Bill Sienkiewicz die atemberaubende Bebilderung.
Miller erzählt davon, wie Elektra Natchios in einer psychiatrischen Anstalt in Südamerika unter Drogen gesetzt wurde und versucht, sich an ihre Jugend zu erinnern. In Gedankenfetzen wird sie konfrontiert mit dem Mord an ihrer Mutter und ist sich nicht sicher, ob sie von ihrem Vater sexuell missbraucht wurde.
Zugleich geht es um eine zweifelhafte Präsidentschaftskampagne, wobei Bill Sienkiewicz für das Gesicht des Kandidaten Ken Wind immer wieder dasselbe Foto verwendet. Außerdem bekommt es Elektra mit Nick Furys Geheimagenten von S.H.I.E.L.D. zu tun. Zum Verständnis der in acht Heften auf 250 Seiten ohnehin schon recht kompliziert erzählten Geschichte trägt das wilde Artwork zwar wenig bei, doch optisch ist Elektra: Assassin immer noch eine Pracht.
Den zweiten Elektra-Meilenstein in diesem Sammelband hat Frank Miller 1990 geschrieben und gezeichnet. Elektra lives again spielt an sieben Tagen. Auf 75 Seiten erzählt Miller davon, wie Matt Murdock nach dem Mord an Elektra versucht, mit seiner Trauer fertig zu werden und Abschied zu nehmen.
Die Story ist sehr viel weniger chaotisch als Elektra: Assassin und setzt sich in unvergesslichen Bildern und teilweise sehr zu Herzen gehend mit Leben und Tod auseinander. Nicht unerwähnt bleiben soll noch die großartige Farbgebung von Frank Millers damaliger Lebensgefährtin Lynn Varley. Deren Kolorierung hat maßgeblich zum Erfolg von Millers Frühwerken Ronin, The Dark Knight Strikes Again und 300 beigetragen.
Es ist sehr erfreulich, dass diese Elektra-Meisterwerke in einer schönen Collection neu aufgelegt wurden.
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