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Walt Disney: Vaiana

Mit dem nach offizieller Zählung 56. Animationsfilm Vaiana, der im Original den Titel Moana trägt, betritt Disney mit der polynesischen Inselwelt Neuland.

Walt Disney: Vaina
© 2017 Disney

Doch zuvor gibt es noch einen Vorfilm zu bestaunen, der nicht nur technisch perfekt, sondern auch saukomisch ist. In seinem Regie-Debüt Herz oder Kopf: Inner Workings erzählt Leo Matsuda von einem Mann, in dessen Körper die als Trickfilmfiguren auftretenden inneren Organe darum kämpfen, ob die Vernunft oder die Spontanität die Oberhand gewinnen soll. Matsuda erscheint als Regisseur die ideale Wahl, denn er hat japanisch-brasilianische Wurzeln und beschreibt sich selbst als jemand, dessen Persönlichkeit zur einen Hälfte “ernst und organisiert“ ist, während die andere Hälfte sich “ständig amüsieren“ will. Nachdem zuvor bei Zoomania auf einen animierten Vorfilm verzichtet wurde, ist es sehr erfreulich, dass Disney dieser Tradition doch weiterverfolgt.

Walt Disney: Vaina
© 2017 Disney

Auch der Hauptfilm ist glänzend animiert und die lichtdurchflutete Welt des Pazifiks wurde eindrucksvoll in sehr bunte Bilder umgesetzt. Hauptfigur ist die junge Insulanerin Vaiana, die wohlbehütet aufwächst, sich aber dennoch in ihrer traumhaft schönen Umgebung nicht ganz wohl fühlt. Im Gegensatz zu ihrer sesshaften Sippe zieht es sie in die Fremde. Als sie herausfindet, dass ihre Vorfahren einst ein fröhlich von Insel zu Insel segelndes Volk waren, gibt es für Vaiana kein Halten mehr. Sie bricht auf, findet den kuriosen Halbgott Maui und gemeinsam mit ihm heraus, warum ihr Volk nicht mehr so unternehmungslustig wie einst ist.

Walt Disney: Vaina
© 2017 Disney

Obwohl es sich angeboten hätte, vermieden es die erfahrenen Disney-Regisseure Ron Clements und John Musker (Arielle, die Meerjungfrau, Aladdin, Küss den Frosch) aus Vaiana einen stylischen Film im Tiki-Look zu machen. Statt jenen in pseudo-polynesischen Bars der 50er Jahre vorherrschenden Stil, der auch die Disneyland-Attraktion Enchanted Tiki Room dominiert, noch einmal aufleben zu lassen, fanden sie vor Ort in Ozeanian einen gar nicht einmal so realitätsfernen Ansatz. Die Bewohner der Inselwelten waren vor 3.000 Jahren unternehmungslustige und kenntnisreiche Seefahrer, wurden jedoch urplötzlich für ein Jahrtausend zu Stuben- bzw. Insel-Hockern.

Walt Disney: Vaina
© 2017 Disney

Diese interessante Thematik nutzt der Disney-Film als Hintergrund für eine Geschichte voller großer Momente und unerwarteter Gags. Die Hauptfiguren sind auch diesmal wieder grundsympathisch. Vaina dürfte sich erfolgreich bei den Disney Princesses einreihen, zumal sie rein äußerlich trotz ihres rebellischen Inneren oft ein wenig zu sehr wie ein exotisches Püppchen aussieht. Dies kann vom muskelbepackten Halbgott Maui wirklich nicht behauptet werden.

Walt Disney: Vaina
© 2017 Disney

Auf seinem über und über mit Tätowierungen versehenden wuchtigen Körper gibt es auch eine sehr lebendige Mini-Version von ihm selbst, die mit den oft sehr egoistischen Entscheidungen des selbstherrlichen Muskelprotzes selten einverstanden ist. Bei dieser Figur schimmert fast immer Dwayne Johnson alias The Rock durch, der Maui in der Originalfassung nicht nur seine Sprech- sondern auch seine Sing-Stimme leiht!

Walt Disney: Vaiana
© 2017 Disney

Die verschiedenen Missionen, die Vaiana und Maui zu bestehen haben, gipfeln manchmal in schillernd umgesetzte Musical-Nummern, was sich mal mehr und mal weniger ins Gesamtkonzept einfügt. Erneut gelang Disney mit Vaiana ein Film voller Herz, Abenteuerlust, unerwarteter Gags und mit ein paar Songs zu viel.

Walt Disney: Vaiana
© 2017 Disney

Neben dem 107-minütigen Hauptfilm (wahlweise mit einem optional deutsch untertitelten Audiokommentare der beiden Regisseure Ron Clements und John Musker) enthält die Blu-ray von Disney noch extrem viele interessante Extras: Kurzfilm “Herz oder Kopf“ (6:26 min mit Einführung: 0:48 min), Kurzfilm Angeln gehen“ mit Vaina und Maui (2:29 min), Das Erbe der Inseln – Making Of (31:13 min, wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Was Sie nicht wussten… (4:00 min), Mode für die Inseln (5:13 min), Animationskünste (14:14 min), Die Musik (12:37 min), Zusätzlicher Song “Warrior Face“ (3:41 min, Bericht über versteckte Anspielungen auf andere Disney-Filme (2:52 min), Zusätzliche Szenen (25:56 min, mit Einführungen der Regisseure), Musik-Video “How far I’ll go“ von Alessia Cara (3:04 min), “How far I’ll go“ in aller Welt (2:44 min)

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Walt Disney: Küss den Frosch

Fünf Jahre nach dem gar nicht so erfolgreichen – aber auch gar nicht so schlechten – Die Kühe sind los kehrt die Walt Disney Company endlich zum Zeichentrickfilm zurück. Welcher Hirni hat dieser Kunstform eigentlich das Etikett “2D-Animation“ ungehängt? Man denke nur an die Eröffnungsszene von Disneys Klassiker Pinocchio, die dank des Einsatzes der Muliplan-Kamera eine räumliche Tiefe hat, die bisher noch kein 3D-Computeranimationsfilm erreicht hat.

Walt Disney: Küss den Frosch

Die computeranimierten Filme Himmel oder Huhn, Tierisch Wild, Triff die Robinsons und Bolt – Ein Hund für alle Fälle, die Disney nach Die Kühe sind los produzierte, haben das Genre nicht weitergebracht. Daher ist es zu begrüßen, dass Pixar-Kreativ-Chef John Lasseter auch die Leitung des Walt Disney Animation Studios übernommen hat. Er beauftragte John Musker und Ron Clements, die bereits 1989 mit Arielle, die Meerjungfrau den Zeichentrickfilm revitalisierten, damit dies ein zweites Mal zu machen.

Walt Disney: Küss den Frosch

Die Entscheidung aus dem Märchen vom Froschkönig eine magische Romanze mit einem dunkelhäutigen Pärchen vor dem Hintergrund des New Orleans zu Beginn des letzten Jahrhunderts zu machen, ist erfrischend innovativ. Sehr gut dazu passt der beschwingte Soundtrack von Randy Newman, während in der deutsche Fassung auch noch die (Gesangs-) Stimmen von Roger Cicero, Marianne Rosenberg und Bill Ramsey zu hören sind.

Walt Disney: Küss den Frosch
Küss den Frosch hatte nicht den gewaltigen Erfolg von Muskers und Clements vorherigen Zeichentrickfilmen, spielte aber immerhin satte 270 Millionen Dollar ein. Der Film hat Charme und zeigt, dass ein im klassischen Stil animierter Zeichentrickfilm, gerade in Zeiten in denen fast wöchentlich eine neue Computeranimation in die Kinos kommt, nichts von seinem Reiz verloren hat.

Walt Disney: Küss den Frosch

Extras der Blu-ray: Audiokommentare von John Musker, Ron Clements und Peter Del Vecho, wahlweise mit deutschen Untertiteln; Musikvideo mit Ne-Yo feat. Cassandra Steen „Never Knew I Needed“ (3:41 min) und dessen Making Of“ (2:37 min); Spiel: „Was siehst du: Prinzessinnen-Porträts“; Hinter den Kulissen der Synchronaufnahmen (4:07 min); Zusätzliche Szenen (11:17 min); Making Of (22:11 min); Animation zum Leben erwecken (8:08 min); Rückkehr zur handgezeichneten Animation (2:43 min); Das Disney-Erbe (2:31 min); Disneys neuste Prinzessin (2:51 min); Die Prinzessin und der Zeichner (2:27 min); Einen Bösewicht herbeizaubern (1:46 min); Die Rückkehr des animierten Musicals (3:14 min); Umfangreiche Galerien

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