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Werner – Volle Latte!

Der einst eher anarchistische Motorradclub „MC Klappstuhl“ ist im 2002 erschienenen elften Werner-Comic zur schnöseligen Firma „Klappstuhl Events“ mutiert. Die dort im feinen Zwirn tagenden Ex-Rocker werden von Werner auf dessen Yacht eingeladen.

Ein leichtes Schmunzeln kommt auf, als zwei Besucher, die in Lodengrün erscheinen, weil sie dachten sie wären „zur Jagd geladen“, von Werner wortspielsicher abgefertigt werden mit: „Ha Ha Ihr Spakken, wollt Ihr hier etwa auf Fallreephühner ballern, oder was?“ Doch ansonsten wirkt der kunterbunt colorierte Auftakt genauso kalt und professionell wie die meisten Produkte rund um die Kieler Kultfigur.

Doch oh Wunder, dies hat sogar schon Werners Schöpfer Brösel mitbekommen. Nach sieben Seiten verschwinden die aufwendigen Computerfarben und der Meister setzt sich selbst in Szene. Brösel als Comicfigur bekommt Besuch von seiner Comicfigur. Werner guckt sich die ersten Seiten an und fragt: „Was soll das denn!?“

Darauf folgt die ernüchternde Feststellung: „Als ich noch schwarzweiß war, war mein Leben bunter.“ Dann wird noch kurz über die ganze Kommerzkacke gelästert (aber nicht ohne die Bestellnummern für den Werner-Klopapierroller und die Werner-Spardose zu nennen) und plötzlich melden sich gewisse Hormone zu Wort. Werner fordert von Brösel: „Jetzt malst Du mir auf der Stelle ne Olle!!!“

Doch Frauen zeichnen, dass kann Brösel nicht, also holt er sich Hilfe beim Kollegen Jörg Reymann. Dieser hat in seiner Serie Dex & Dogfort bewiesen, dass er zwar eine attraktive „Olle“ aber leiden keinen einzigen brauchbaren Gag hinbekommt. So gibt es zunächst einigen Spaß mit einer von Reymann gezeichneten Frauenfigur, der jedoch aufhört als diese versucht den wilden Werner zu domestizieren.

Daher wird sie von den unwitzigen Hunden Dex und Dogfort aus dem Comic entfernt und Werner macht „Uälaub“. Hierbei gibt es ein recht witziges Revival des legendären Fußballspiels bei dem diesmal einfach ein Zeltplatz zweckentfremdet wird. Den Abschluss bildet dann (natürlich) ein Rennen. Naja, insgesamt ist Volle Latte! recht gelungen, denn der Comic hat die Figur Werner sympathischer gemacht.

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