Nachdem Ian Fleming 1964 gestorben war, bestand weiterhin eine große Nachfrage nach James Bond. Bereits 1968 erschien mit Colonel Sun der erste 007-Roman, der nicht aus der Feder von Ian Fleming stammte. Verfasst hat das Buch ein gewisser „Robert Markham“, wobei es sich um das Pseudonym des Autors Kingsley Amis handelt.
Obwohl es sich gut verkaufte und auch die Kritiken zufriedenstellend waren, sollte es dreizehn Jahre dauern, bis mit Licence Renewed ein weiterer James Bond-Roman erschien. Das bei uns unter den Titeln Countdown für die Ewigkeit und Kernschmelze veröffentlichte Buch stammt aus der Feder von John Gardner, der – genau wie der achtzehn Jahre ältere Fleming – im Zweiten Weltkrieg bei der Royal Navy gedient hatte.
Anschließend verfasste Gardner bis 1996 im Jahrestakt dreizehn weitere 007-Bücher. Gardners Romane hatten keinen Einfluss auf die Kinofilme, er adaptierte jedoch die Drehbücher zu Lizenz zum Töten und GoldenEye. Seine Romanversion zum ersten Kinofilm mit Pierce Brosnan wurde ebenfalls von Cross Cult veröffentlicht und ist für Freunde von James Bond nicht uninteressant.
Ob jedoch jemand, der GoldenEye nicht gesehen hat, mit der Adaption etwas anfangen kann, vermag ich nicht zu beurteilen. Doch wer am 1995 entstandenen Film seinen Spaß hatte, dem dürfte auch Gardners Buch gefallen. Da es pünktlich zum Kinostart erscheinen musste, hatte der Autor den fertigen Film noch nicht gesehen. Daher brachte er ergänzend zum Drehbuch eigene Aspekte ein.
So taucht er tiefer in die Gedankenwelten von James Bond ein und beschreibt, was dieser empfindet, als er plötzlich mit einer weiblichen Vorgesetzten konfrontiert wird. Ausführlicher schildert Gardener auch, was sich zwischen der von Famke Janssen verkörperten Xenia Onatopp und einem US-Admiral (der im Film aus Kanada stammt) zugetragen hat: “Sie ritt auf ich, trieb ihn an, bis sich ihr Schweiß vermischte und er ihr völlig ausgeliefert war. (…) Ihre Technik war die einer Boa Constrictor und sie spürte wie die Knochen in seinem Brustkorb knackten.“
Interessant ist auch das Roman-Kapitel “Wades Touri-Tour“, in dem James Bond mit dem im Film von Joe Don Baker gespielten CIA-Mann Jack Wade das damalige Sankt Petersburg erkundet. Ausführlich beschrieben wird hier ein Schrottplatz auf dem monumentale Statuen von Marx, Lenin und “sogar der eine oder andere Stalin, der sowieso schon längst hätte weggeschafft werden müssen“ gelandet sind.
Bond hält jedoch an der Theorie fest, „dass es früher oder später in den schrumpfenden Grenzen des einstigen Imperiums des Bösen wieder so zugehen würde wie eh und je.“ Diese erschreckend aktuellen Worte schrieb John Gardner vor 30 Jahren. Daher ist es erfreulich, dass alle seine Romane mit James Bond bei Cross Cult neu aufgelegt wurden.
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