Auch der Kannadier Jed MacKay (Der Tod von Doctor Strange) stand vor der Aufgabe, einen eher unbekannter Marvel-Charakter in sechs spannend erzählten Episoden vorzustellen. Doch im Gegensatz zu den Schöpfern der völlig vergurkten Disney+ Serie, hat MacKay seine Mission fast schon übererfüllt.
MacKays Moon Knight kümmert sich nachts um die Bewohner eines Stadtviertels in Brooklyn. Bereits sein erster Einsatz lotet den moralischen Kompass des maskierten Mannes im weißen Maßanzug aus. Vampire sorgen für Unruhe in der Nachbarschaft des Mitternachts-Missionars, der einst der rücksichtslose Söldner Marc Spector war. Moon Knight bringt zwar die beiden Chef-Draculas um, verschont aber die vier frisch infizierten Neu-Vampire, die nur widerwillig zum ersten Blutsaugen aufgebrochen waren.
Dass Moon Knight auch noch so weit ging, die Vampirin Reese zu seiner Vorzimmerdame zu machen, rief den ebenfalls vom ägyptischen Mondgott Khonshu mit Superkräften versehenen Hunter’s Moon auf den Plan, der eine etwas konservativere auf pauschale Bestrafungen beruhende Arbeitsmoral vertritt. Doch Moon Knight, der 1975 seinen ersten Auftritt in Werewolf by Night # 32 hatte, ist eher ein im Bereich des Übernatürlichen tätiger Sozialarbeiter.
Alessandro Cappuccios dynamische Zeichnungen überzeugen sowohl bei Action-Szenen als auch bei stilleren Momenten. Daher verwundert, dass Steve McNiven den Zuschlag für die Titelbilder erhielt. Ebenso seltsam ist, dass Panini die tollen Variant-Cover von John Romita Jr. und Bill Sienkiewicz nur sehr kleinformatig abdruckte. Doch ansonsten gibt es hier nichts zu meckern.
„Moon Knight: Wächter der Nacht“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Moon Knight Collection von Charlie Huston und David Finch“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Moon Knight Collection von Warren Ellis“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken