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Goscinny & Tabary: Valentin

1962 schrieb René Goscinny neben dem zweiten Asterix-Album Die goldene Sichel auch noch vier Geschichten mit Lucky Luke für Morris sowie für Sempé Der kleine Nick und die Ferien. Doch damit nicht genug, im selben Jahr dachte er sich den Großwesir Isnogud aus, dem kein Trick zu schmutzig war, um “Kalif anstelle des Kalifen“ zu werden.

Goscinny & Tabary: Valentin

Die Serie zeichnete dann Jean Tabary, der mit Goscinny befreundet und davon überzeugt war, dass alle, die in der Comic-Branche tätig waren, dem meisterlichen Texter “nicht viel schulden, sondern alles!“ Möglicherweise als Gegenpol zum machthungrigen, boshaften Großwesir schuf Goscinny – ebenfalls 1962! – noch einen weiteren neuen Charakter, der zwar volljährig aber trotzdem voll kindlicher Unschuld war.

Goscinny & Tabary: Valentin

Genau wie Charlie Chaplin in seiner Paraderolle als Tramp trägt der Vagabund Valentin seine eher schäbige Kleidung mit großer Eleganz. Er ist nicht arbeitsscheu, entscheidet aber gerne selbst, wann er fleißig sein möchte. Gleich in seinem ersten Comic-Auftritt findet Valentin so viel Gefallen am Holzhacken, dass er mit der Axt gleich den zugehörigen Lagerschuppen zerlegt. In Goscinny Szenarios um gedankenlose Snobs oder Schlossbesitzer, vertauschte Zirkus-Löwen oder missglückte Ski-Kurse wimmelt es nur so vor verrückten Ideen, die den originellen Geschichten aber nie im Wege stehen.

Goscinny & Tabary: Valentin

Der vielbeschäftigte Goscinny, der 1963 auch noch Chefredakteur des von ihm mitgegründeten Comic-Magazin Pilote wurde, schrieb leider nur die vier ersten kurzen Valentin-Episoden. Danach stieg Tabary auch als Autor ein und lieferte Geschichten in Album-Länge. In zwei Bänden präsentiert der All Verlag als deutsche Erstveröffentlichung nicht nur alle Comics mit Valentin, sondern auch sehr interessantes Sekundär-Material. Der ohnehin schon in allen Farben funkelnde Stern von Goscinny strahlt dank dieser Veröffentlichung noch heller!

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Präsident Isnogud

Bereits 2008 zeichnete Nicolas Tabary unter der Aufsicht seines Vaters Jean und nach einem Skript seiner Geschwister Stéphane und Muriel ein Isnogud-Album. „Die Geschichte Tausendundeine Nacht für den Kalifen“ wurde bei uns zunächst in ZACK veröfentlicht und danach in „Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud – Band 10“ bei Egmont.

Präsident Isnogud

Da sich der Erfolg in Grenzen hielt sollte dieser Comic zum letzten Beitrag der ursprünglichen Isnogud-Reihe werden. Als Jean Tabary 2011 verstarb, verkaufte seine Familie alle Rechte an der Figur an den von Anne Goscinny gegründeten Verlag IMAV. In dessen Auftrag zeichnete Nicolas Tabary 2012 mit „Präsident Isnogud“ das erste Album der „Neuen Abenteuer des Großwesirs Isnogud“.

Präsident Isnogud
Nicolas Tabary

Das größte Manko ist, dass es sich hierbei um eine durchgehende Geschichte handelt, denn der kleine Ehrgeizling, der so gerne “Kalif anstelle des Kalifen“ wäre, ist dann am besten, wenn seine Abenteuer in Form von kurzen und knackigen Geschichten erzählt werden. In „Präsident Isnogud“ gibt es Neuwahlen in Bagdad. Zwar darf nur der gütige Kalif Harun al Pussah als einziger kandidieren (und abstimmen!), doch irgendwie (lest selber wie), gelingt es Isnogud sich zum Gegenkandidaten aufzuschwingen.

Präsident Isnogud

Die Gag-Revue zündet mal mehr und mal weniger, recht hübsch sind die Momente, in denen die Figuren sich bewusst sind, in einer Comic-Serie mitzuspielen und (selbstkritische?) Texte wie “O Mann … wir sind erst auf Seite 11 der Geschichte und ich fühle mich schon wie gerädert!“ Ein großer Moment ist jedoch, wenn Isnogud zu seinem Schöpfer betet, was dazu führt, dass ihm René Goscinny und Jean Tabary erscheinen.

Präsident Isnogud

Pünktlich zu Nicolas Tabarys Besuch auf dem Comicfestival München 2017 wird bei dani books dessen neuer Comic „Isnogud: Wie der Vater, so der Sohn!“ auf Deutsch erscheinen.

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Isnogud

Ähnlich legendär wie “Ganz Gallien ist von den Römern besetzt … Ganz Gallien?“ ist der Aufschrei “Ich möchte Kalif werden anstelle des Kalifen!“ eines ehrgeizigen Großwesirs. Beide Zitate zeigen, wie gut es der große René Goscinny verstand Comicgeschichte(n) zu schreiben.

Isnogud

Eine ähnliche Figur wie den Großwesir Isnogud beschrieb Goscinny bereits 1961 in einer Geschichte mit dem kleinen Nick. Kurze Zeit darauf erfand er für die Jugendzeitschrift Record die Serie Die Abenteuer des Kalifen Harun al Pussah. Die eigentlichen Hauptfiguren der erfolgreichen Comicserie sind jedoch der schändliche Großwesir Iznogoud und sein Mietsklave Dilat Larath, die bei uns durchaus passend Isnogud und Tunichgut benannt wurden.

Isnogud

Als Zeichner fungierte Jean Tabary, mit dem Goscinny kurz zuvor bereits dem Vagabunden Valentin Leben eingehaucht hatte. Das Duo beschrieb anschließend vor märchenhaft-orientalischen Hintergrund in zahlreichen meist achtseitigen Kurzgeschichten die beständig scheiternden Versuche des Großwesirs, sich in Bagdad zum Kalifen aufzuschwingen.

Isnogud Gesamtausgabe

Der Humor bei Isnogud kann locker bei Goscinnys Erfolgsserien Asterix und Lucky Luke mithalten. Die oft auf Wortspiele setzenden Gags funktionieren dank der Übersetzung von Gudrun Penndorf (“Das Elefantentaxi legt einen Stoßzahn zu…“) auch bei uns sehr gut.

Isnogud Gesamtausgabe

2008 startete Egmond eine bereits lange vergriffene zehnbändige Gesamtausgabe von Isnogud, in der die einzelnen Kurzgeschichten leider nicht in der Reihenfolge ihrer Entstehung veröffentlicht wurden. Stattdessen orientierte sich diese Edition an der 1966 in Frankreich und 1989 in Deutschland gestarteten 27-teiligen bunt zusammengewürfelten Alben-Ausgabe.

Isnogud

Sehr viel schöner ist eine neue Ausgabe von Carlsen. Ein Schuber enthält in vier Bände auf insgesamt 704 Seiten alle von Goscinny geschriebenen Isnogud-Comics in der chronologisch korrekten Reihenfolge.

Isnogud Neben den Comics ist auch interessantes Sekundärmaterial enthalten, das von Horst Berner und Volker Hamann (Reddition) fundiert zusammengestellt wurde.

Isnogud
Die erste Isnogud-Geschichte “Inkognito“ in der Version von 1962

Sehr schön ist auch, dass die ersten Geschichten sowohl in der teilweise nur in Schwarzweiß veröffentlichten Ur-Version sowie in der später noch einmal komplett von Tabary neu gezeichneten Fassung zum Abdruck kommen.

Isnogud
Die erste Isnogud-Geschichte “Inkognito“ in der Version von 1972

Nach Goscinnys Tod setzte Jean Tabary die Serie im Alleingang fort. Mittlerweile hat sein Sohn Nicolas weitere Geschichten wie Präsident Isnogud in Szene gesetzt..

Isnogud Gesamtausgabe

2005 entstand in Frankreich mit Isnogud – Der bitterböse Großwesir eine aufwändige Verfilmung, die bei uns von Promis wie Rick Kavanian, Rüdiger Hoffmann, Oliver Kalkofe, Cosma-Shiva Hagen, Christian Tramitz oder Badesalz synchronisiert wurde.

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