Die von Panini unter dem Titel “Tag X” veröffentlichte französische Serie “Jour J“ beschäftigt sich in abgeschlossenen Geschichten mit verschiedenen alternativen Realitäten, die hätten eintreten können, wenn die Geschichte einen anderen Verlauf genommen hätte. In den beiden ersten in Deutsch erschienenen Alben spielt John F. Kennedy eine wichtige Rolle.
Genau genommen spielt er im “Tag X”-Comic “Wer ermordete den Präsidenten?“ keine wichtige Rolle, sondern hier verlor er 1960 die Wahl und Richard Nixon wurde dadurch schon neun Jahre früher US-Präsident. Diesem gelang es zu erreichen, dass er – entgegen der US-amerikanischen Verfassung – auch noch eine dritte Amtszeit absolvierte und daher 1973 immer noch im Amt war. Am 22. November dieses Jahres wurde Nixon schließlich in Dallas Opfer eines Attentats.
Die Schüsse feuerte ein gewisser Chris French ab, ein in Straßburg geborener Elsässer, dessen Vater Mitglied der SS war und nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA übersiedelte. “Wer ermordete den Präsidenten?“ erzählt in erster Linie die Geschichte von Chris French und liefert gelegentlich kleine Informationen zur alternativ verlaufenden Weltgeschichte.
Das ebenfalls von Jean-Pierre Pécau, Fred Duval und Fred Blanchard getextete Album “Die Kennedy-Gang“ spielt in einem Paralleluniversum, dass sich schon sehr viel stärker von unserer Welt unterscheidet als die alternative Realität in “Wer ermordete den Präsidenten?“ Dies liegt daran, dass in dieser Erzählung der Zeitpunkt, ab dem die irdische Geschichte anders verlief, bereits 200 Jahre zurück liegt. Großbritannien verlor den Franzosen-und-Indianer-Krieg, wodurch New Orleans zu Frankreich gehört und sich dort im Jahre 1947 eine Freiheitsstatue befindet, die eine Dame mit Jakobinermütze darstellt. Vor dem Hintergrund dieser Welt erleben die Brüder Joe und Jack Kennedy bunt schillernde Abenteuer mit Alkoholschmugglern, Filmstars und Gangsterbossen.
In Frankreich liegen von “Jour J“ bereits 22 Alben vor und in längst nicht jedem geht es um die USA und die Kennedys. Panini hat sich entschieden die Serie in Deutschland mit den Bänden 5 und 10 zu starten, da diese der auch bei uns recht populäre aus Neuseeland stammende Zeichner Colin Wilson (“Blueberry“, “Tex – Der letzte Rebell“) zu Papier brachte. “Tag X“ ist keine action-reiche Abenteuer-Kost sondern regt durch eine manchmal etwas schwergängige Erzählweise und den Mangel an Fußnoten zum Nachdenken oder auch zu eigenen Recherchen an.
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