Um seine Herrschaft über Iolkos zu sichern, macht sich Jason auf die Suche nach dem goldenen Vlies. Sein Onkel Pelias versucht einen erfolgreichen Ausgang der Reise zu verhindern. Es folgen mehrere Prüfungen, die Jason und seine Leute bestehen müssen. Darunter: Der Kampf gegen den Bronzegott Talos (einer Mischung aus dem überlieferten Talos und dem Koloss von Rhodos); das Einfangen von ein paar Harpyien, die seit Jahren einen blinden Mann quälen; das Töten der siebenköpfigen Hydra, die das Vlies bewacht und schließlich der berühmte Schlusskampf gegen die sieben Skelette.
Mit Jason und die Argonauten betrat Ray Harryhausen 1963 zum ersten Mal das Gebiet der griechischen Mythologie, welche fortan zu einem seiner Lieblingsthemen werden sollte (sein letzter Film Kampf der Titanen nahm sich 1981 noch einmal in großem Ausmaß ihrer an). Jason und die Argonauten hat die Filmlandschaft wie kein anderes Werk Harryhausens nachhaltig beeinflusst. Prominente Regisseure wie Steven Spielberg, James Cameron und John Landis zählen den Klassiker zu ihren Favoriten. Der Film hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass sie ihren Beruf ergriffen haben.
Für Spezialeffekt-Experten ist der Film so etwas wie der heilige Gral: Allein die Sequenz in der Jason und seine Männer gegen sieben lebendige Skelette fechten, zählt zu den absoluten Highlights der Branche und ist wohl (neben der Lasso-Sequenz in Gwangis Rache) Harryhausens beste und komplexeste Arbeit. Allein die Animation daran dauerte vier Monate(!). Wenn alle Skelette im Bild waren, konnte Harryhausen oft nur 12 oder 13 Bilder am Tag knipsen (zur Erinnerung: 24 Bilder ergeben beim Film eine Sekunde Abspielzeit).
Ruft man sich ins Gedächtnis, dass Harryhausen ohne jegliche Assistenten zu arbeiten pflegte, ist diese Leistung kaum vorstellbar. Der Film bedient sich der Elemente der griechischen Mythologie dramaturgisch effektiv und schreckt auch nicht davor, sie zu verfälschen, weshalb er sich eher weniger zu Recherchezwecken in griechischer Sagengeschichte eignet. Ansonsten ist Jason und die Argonauten erstklassig erzähltes Eventkino der alten Schule und sicherlich für viele DER Harryhausen- Klassiker schlechthin.
Matthias Schäfer
Die Blu-ray von Koch Media enthält neben dem 104-minütigen Hauptfilm noch diese Extras: Zwei Audiokommentare: Ray Harryhausen & Tony Dalton, sowie Peter Jackson & Randy Cook (ohne deutsche Untertitel); „The Harryhausen Chronicles“, eine 58-minütige Dokumentation von Richard Schickel (wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); “This is Dynamation“ (3:23 min); “Harryhausens Verdienste“ (25:32 min); “Bernard Herrmanns Musik“ (26:51 min); “Hinter den Kulissen“ (11:47 min); Ein interessantes Interview mit Ray Harryhausen, geführt von John Landis (11:53 min); 2 US-Trailer (1:23 min und 3:21 min); deutscher Trailer (3:37 min), sowie eine Bilder-Galerie mit 63 Fotos und Werbematerialien
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