Schlagwort-Archive: Jahr Null

Frenk Meeuwsen: Jahr Null

Der Niederländer Frenk Meeuwsen hatte sich bereits durch zahlreiche Ausstellungen als bildender Künstler etabliert. Er war über 50 Jahre alt, als mit Zen ohne Meister (avant) sein erster Comic erschienen ist. Ungefähr zur selben Zeit beschloss er, entgegen seiner bisherigen Überzeugung, dass es an der Zeit ist, ein Kind in die Welt zu setzen.

Frenk Meeuwsen: Jahr Null

Im ersten Kapitel von Jahr Null erzählt Meeuwsen davon, wie er mit seiner Freundin Zaza zusammenkam, weil es dieser nicht wichtig zu sein schien, eine Familie zu gründen. Das Pärchen hat in Paris eine Atelier-Wohnung angemietet und lässt es sich gutgehen. Die Lebensfreude, die das Duo seinerzeit in Cafés und bei Einkaufen von Delikatessen empfunden hat, vermittelt Meeuwsen durch wundervolle, lichtdurchflutete Bilder.

Frenk Meeuwsen: Jahr Null

Die glückliche gemeinsame Zeit führte dazu, dass Meeuwsen klar wird, dass er sein ganzes Leben mit Zaza verbringen möchte. In stark reduzierten, nur in rosa kolorierten Bildern, versucht der Zeichner zu visualisieren, wie sein plötzliches Bedürfnis Vater zu werden, zustande kam. Auch Jahre später weiß er nicht, was seinerzeit in seinem Kopfe vorging, doch diese Unklarheit bringt Meeuwsen in eindrucksvollen Sequenzen zum Ausdruck.

Frenk Meeuwsen: Jahr Null

Nach wenigen Comic-Seiten sind Frenk und Zaza bereits zu guten Bekannten geworden. Ihre Erlebnisse während der Schwangerschaft und bei der Geburt sind zwar wenig spektakulär, doch Meeuwsen ist ein guter Beobachter und Erzähler.

Frenk Meeuwsen: Jahr Null

Auch Humor kommt in Meeuwsens selbstreflektierender Geschichte nicht zu kurz. So macht sich der Zeichner darüber lustig, wie schwer es ihm gefallen ist, seine neue Rolle auszufüllen. Gegenüber dem, was die hochschwangere Zaza durchmacht, verblassen Frenks Beschwerden über Schlafmangel oder darüber, beim Frauenarzt-Besuch bestenfalls Statist zu sein.

Frenk Meeuwsen: Jahr Null

Im Gegensatz zu vielen autobiographischen Graphic Novels, deren Schöpfer sich selbst beweihräuchern, gelingt Meeuwsen das Kunststück alltagsnah und zugleich spannender als viele frankobelgische Abenteuer-Comics zu erzählen.

„Frenk Meeuwsen: Jahr Null“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

„Frenk Meeuwsen: Zen ohne Meister“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken

 

Batman – Die Welt des dunklen Ritters

Bereits 2002 brachte der Panini Verlag als Lizenzprodukt ein Buch namens Batman – Die Welt des dunklen Ritters heraus. Dieses war in der Originalausgabe bei Dorling Kindersley, dem Spezialisten für opulente Bildbände erschienen, der 2012 – zum Kinostart von Christopher Nolans The Dark Knight Rises – eine komplett überarbeitete Neuausgabe des Buches veröffentlichte.

Angesichts den neuen Kinofilms The Batman wiederholt sich dieser Vorgang ein Jahrzehnt später. Daniel Wallace hat zusammen mit Matthew K. Manning die ersten 190 Seiten seines Buchs teilweise etwas ummontiert und gelegentlich ansprechender bebilder. Die letzten sechzehn Seiten sind neu und dokumentieren, wie sich die Welt von Batman in den letzten zehn Jahren durch Ereignisse wie Jahr Null oder Batman: Metal verändert hat.    

Neben detaillierten Informationen zu Batmans Ernährungs- und Trainingsplan bietet das Buch auch einen Einblick in die Historie der Comics. Konsequenterweise werden dabei Filme, TV-Serien und Videogames ganz außen vorgelassen und sich voll ausschließlich auf die Comics konzentriert.

Auf 216 mit ebenso viel Sachverstand wie Liebe zum Detail layouteten Seiten kann der Leser bzw. Blätterer die wichtigsten Stationen, Krisen und Schicksalsschläge miterleben, mit denen der Dunkle Ritter seit seinem ersten Auftritt in Detective Comics # 27 von 1939 bis hin zur aktuellen Miniserie Die drei Joker.

Besondere Aufmerksamkeit wird dabei Meilensteinen wie The Dark Knight Returns, Year One, Arkham Asylum, The Killing Joke, The Long Halloween, Hush oder Identity Crisis gewidmet. Batman hat sich im Laufe von acht Jahrzehnten vielleicht nicht immer weiterentwickelt, aber allen radikalen Änderungsversuchen mannhaft getrotzt. Auch daher ist er immer noch der Lieblingsrächer von fast jedem Superhelden-Fan und seine Comics sind so düster wie am ersten Tag.

Dieses BUCH bei AMAZON bestellen, hier anklicken