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Letters from Iwo Jima

Nachdem Clint Eastwood mit Flags of Our Fathers einen verhalten kritischen und chaotisch strukturierten Film über US-Heldenpropaganda im Zweiten Weltkrieg drehte, wechselte er direkt im Anschluss an die Dreharbeiten die Fronten. Letters from Iwo Jima spielt am selben Kriegsschauplatz. Der Film schildert die blutige Schlacht um die Pazifikinsel Iwo Jima jedoch aus der Sicht der japanischen Soldaten, die vergeblich versuchen einen technisch weit überlegenen und oft unmenschlich operierenden Gegner aufzuhalten.

Letters from Iwo Jima

Hauptfiguren des sich an erst kürzlich aufgefundene Soldatenbriefe orientierenden Films sind der besonne Generalleutnant Tadamichi Kuribayashi (Ken Watanabe aus Batman Returns und Inception) und der Bäcker Saigo, der hofft zu überleben, um einmal seine neugeborene Tochter sehen zu können. Kuribayashi, der genau wie der ihm unterstellte Baron Nishi, ein Olympia-Sieger im Springreiten, die USA bereist hat und das Land bewundert, weiß dass er keine Chance gegen die Hightech-Armee hat. Er setzt aber trotzdem alles daran, es den US-Streitkräften so schwer wie möglich zu machen…

Letters from Iwo Jima

Eastwood stellt in kurzen (diesmal aber sinnvollen) Rückblenden die Hauptfiguren vor und lässt sich Zeit die Ruhe (und Angst) vor dem Sturm zu schildern. Die dann folgenden Kampfszenen wirken ähnlich drastisch wie in Der Soldat Ryan. Doch im Gegensatz zu seinem damals regieführenden Produzenten Steven Spielberg gelang Eastwood ein trotz seiner nicht gerade kurzen Laufzeit durchgehend bewegender Film über die Schrecken des Krieges.

Flags of our Fathers

Dieser schnitt an der Kinokasse sogar besser ab als Flags of our Fathers, obwohl die Farben so blass waren, dass es fast wie Schwarzweiß wirkte und nur die japanische Originalfassung mit Untertiteln gezeigt wurde. Auf DVD gab es zu Letters from Iwo Jima seltsamerweise eine deutsche Tonspur.

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Flags of Our Fathers

Es ist eins der bekanntesten Fotos überhaupt und zeigt wie sechs US-Soldaten anscheinend unter großen Schwierigkeiten einen Mast mit einer Flagge aufrichten. Das Bild entstand im Februar 1945 auf dem Mount Suribachi, der auf der japanischen Pazifikinsel Iwo Jima lag und Schauplatz einer blutigen Schlacht war. Das Foto wurde in den USA sehr häufig abgedruckt (und diente später auch als Vorlage für ein National-Monument), um zu zeigen, dass die amerikanischen Streitkräfte langsam aber sicher dabei waren den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen. Drei jener sechs US-Soldaten überlebten die Schlacht um Iwo Jima und tourten anschließend durch ihr Heimatland um für Kriegsanleihen zu werben.

Flags of our Fathers

Doch das vom Fotografen Joe Rosenthal aufgenommene Bild zeigt lediglich das zweite Hissen der US-Flagge, das unter relativ ungefährlichen und sicheren Bedingungen durchgeführt werden konnte. Ein hoher Militär wollte die zuerst gesetzte Fahne als Souvenir haben und befahl einen Austausch der Flagge. Somit hatten die drei durch die USA tingelnden Soldaten mehr oder weniger große Schwierigkeiten damit, sich als Helden feiern zu lassen und vor großem Publikum einen Pappmaché-Felsen zu stürmen. James Bradley, der Sohn eines der “Fahnenhisser“, schrieb einen Bestseller über seine Recherchen zur Vergangenheit seines Vaters.

Flags of our Fathers

Clint Eastwood verwandelte das Buch in einen verhalten kritischen Film, der in bleichen Bildern und durch eine auf vielen Zeitebenen spielende etwas wirr anmutende Erzählstruktur versucht sein Thema langsam einzukreisen. Flags of our Fathers soll zeigen, dass viele Menschen ein Bild vom Heldentum in sich herumtragen, dem sie unmöglich gerecht werden können. Doch diese Aussage erscheint etwas lauwarm. Sehr viel spannender ist es, wenn ganz nebenbei gezeigt wird, wie naive junge Männer für Propagandazwecke eingesetzt werden (und einer der drei Soldaten, der scheue Indianer Ira Hayes, dadurch in den Alkoholismus getrieben wurde).

Letters from Iwo Jima

Zum selben Thema drehte Eastwood gleich anschließend den Film Letters from Iwo Jima, der die selben Ereignisse aus japanischer Sicht schildert und sehr viel interessanter ausfallen ist.

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