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Derib: Buddy Longway – Gesamtausgabe 5: Für immer

Der fünfte Band schließt die Gesamtausgabe “Buddy Longway“ ab, und wie Derib, der mit bürgerlichen Name Claude de Ribaupierre heißt, das Ende zelebrierte ist äußerst bemerkenswert. Band 4 der Gesamtausgabe enthält vier Geschichten, die ihre Premiere zwischen 1984 und 1987 erlebten. Danach legte Derib eine Pause ein und sollte erst 15 Jahre später wieder zu seiner Western-Serie zurückkehren.

Derib: Buddy Longway – Gesamtausgabe 5: Für immer

In der Zwischenzeit beschäftigte sich der Schweizer in den, teilweise von staatlichen Stellen geförderten, aufklärerischen Comicalben  “Jo“, “Pour toi Sandra“, “No limits“ und “Dérapages“ mit Problemen wie Aids, Drogen oder Prostitution. Dadurch bekam er einen neuen Einblick in die erzählerischen Möglichkeiten des Mediums Comic. Hinzu kam noch, dass es das Comic-Magazin Tintin, in dem Derib zuvor “Buddy Longway“ vorab veröffentlicht hatte, nicht mehr gab. Ohne Rücksichtnahme auf eine noch sehr junge Leserschaft konnte Derib seine neuen Geschichten um den Trapper Buddy Longway noch erwachsener erzählen.

Derib: Buddy Longway – Gesamtausgabe 5: Für immer

Die letzten vier Alben sind zwar auch mit den vorherigen Abenteuern von Buddy Longway verzahnt, erzählen jedoch eine durchgehende Geschichte, die alles andere als gut endet. Hierbei feierte Derib noch ein letztes Mal in wunderschönen Bildern die Liebe Buddy Longways zu seiner indianischen Frau Chinook und dem ungebundenen Leben in der Wildnis. Das böse Ende kommt dadurch ebenso unerwartet wie heftig. Den Abschluss bildet ein ergreifender Prolog, den Derib in einem etwas anderen Stil mit aquarellierten Bildern in Szene setzt.

Derib: Buddy Longway – Gesamtausgabe 5: Für immer

Derib war froh, dass er sein Epos zu einem konsequenten (wenn auch von ihm nicht von Anfang an so geplanten) Ende gebracht hatte. Der Abschied von lieb gewonnenen Figuren war zwar auch für Derib schmerzhaft, doch ansonsten hätte er Bedenken gehabt, dass aus “Buddy Longway“ eine sich ständig wiederholende Endlos-Serie geworden wäre. Auch der letzte Band von Egmonts Gesamtausgabe erfreut wieder mit einem Anhang voller interessanter Bilder und aufschlussreicher Texte.

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Walt Disney: Pocahontas

Der Disney-Zeichentrickfilm Der König der Löwen übertraf seine ebenfalls schon wahnsinnig rentablen Vorgänger Arielle, die Meerjungfrau, Die Schöne und das Biest und Aladdin noch deutlich bei den Einspielergebnissen. Irgendwann war dann natürlich einmal der Zeitpunkt gekommen, an dem der jeweils neueste Disney-Zeichentrickfilm nicht mehr noch größeren Erfolg haben konnte, als sein direkter Vorgänger. Bei Pocahontas war es schließlich so weit. Dies sagt jedoch nichts über die Qualität des Filmes aus.

Walt Disney: Pocahontas

Nur sehr lose auf tatsächlichen Ereignissen beruhend erzählt Pocahontas von der Begegnung des Abenteurers John Smith mit der schönen Häuptlingstochter Pocahontas, die bereits einem Stammesbruder versprochen ist. Diese Love Story vor dem Hintergrund der ersten Begegnung zwischen englischen Siedlern und den amerikanischen Ureinwohnern, liefert genug Konfliktpotential. Der Film erzählt seine Geschichte jedoch eher bedächtig.

Walt Disney: Pocahontas

Der Film ist mehr Musical als Drama und es werden allerlei Schnulzen geschmettert (bereits zwei Lieder vor dem eigentlichen Vorspann). Trotzdem bleibt auch viel Raum für teilweise wirklich komische Zwischenspiele mit dem Waschbären Meeko, dem Kolibri Flit und Percy, dem verwöhnten Schoßhündchen des goldgierigen Gouverneurs Ratcliff. Die Animation der menschlichen Figuren, die Zeichnungen mit den farbigen Outlines und vor allem die wunderschön gestalteten Hintergrundbilder machen den Film zu einem absoluten Zeichentrick-Highlight.

Walt Disney: Pocahontas

Nachdem zuvor nur eine unbefriedigende DVD-Edition vorlag, die den Film nicht anamorph in mäßiger Bildqualität und fast ohne Extras präsentierte, folgte eine Blu-ray-Ausgabe von Pocahontas, die kaum Wünsche offen lässt. Umfangreiches Bonusmaterial dokumentiert die Entstehungsgeschichte des Zeichentrickfilmes, zu dessen Inspirationsquellen auch ein von Walt Disney bereits in den 30er-Jahren geplanter nicht realisierter Trickfilm namens Hiawatha gehörte.

Walt Disney: Pocahontas

Extras der Blu-ray: Inspiration: Die verlorene Geschichte von Hiawatha (11:49 min), wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln: Zusätzliches Lied „If I Never Knew You“ (4:51 min); Das Making Of von Pocahontas (28:01 min); Die Musik von Pocahontas (7:05 min); Zusätzliche Szenen, zumeist als Storyboards (15:29 min); Lieder zum Mitsingen; Umfangreiches Filmarchiv zu Design und Produktion; Frühe Präsentation (3:46 min); 2 Musikvideos: „Colors of the Wind“ von Vanessa Williams und „If I never knew You“ von John Secada und Shanice (4:04 min und 4:05 min, Vollbild, Stereo 2.0); Mehrsprachige Präsentationen (3:37 min)

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Derib: Buddy Longway

1974 startet der Schweizer Claude de Ribaupierre alias Derib (Yakari, Go West!) seine Serie Buddy Longway. Die Titelfigur ist ein Trapper, der sich in die Indianerin Chinook verliebt und mit ihr eine Familie gründet, allen Widerständen zum Trotz (und lange vor dem Kinofilm Der mit dem Wolf tanzt). In insgesamt 20 Bänden wird vom Überwinden von Vorurteilen erzählt, aber auch die Schönheit der Natur gefeiert. Derib, der noch nie die USA bereist hat, diente dabei seine Schweizer Heimat als Vorlage für seine Bilder vom Wilden Westen.

Derib: Buddy Longway

Zeichnerisch wandelte sich der Comic vom Semi-Funny zur realistisch gezeichneten Abenteuerserie. Bei uns startete Buddy Longway 1976 im Gimmick-Magazin YPS, in den achtziger Jahren brachte Carlsen die ersten sechs Alben der Serie heraus. In den neunziger Jahren ging es zunächst bei Feest und dann bei Kult Editionen weiter bis kurz vor der Zielgerade, also bis hin zum vorletzten 19. Band. Der Finix Verlag brachte schließlich 2010 das letzte Album Legende in einem schönen Hardcover-Band mit umfangreichen Bonusmaterial heraus.

Budy Longway
© Derib / Egmont Comic Collection

Doch jetzt ist es endlich möglich den kompletten Buddy Longway in einer ansprechend aufgemachten Gesamtausgabe zu lesen. Dies ist um so erfreulicher, da es kaum eine andere klassische Comicserie gibt, die es wert ist in dicken Sammelbänden (die jeweils 4 Alben enthalten) neu aufgelegt zu werden. Die immer wieder das klassische Seitenaufteilung des frankobelgischen Comics sprengenden Seitenlayouts von Derib beeindrucken immer wieder (und immer noch!), ohne dabei wie das angeberische Experiment eines egomanischen Zeichners zu wirken. Die Bilder, so gelungen sie auch sind, werden immer der Geschichte untergeordnet und diese ist es auch wirklich wert erzählt zu werden.

Buddy Longway
© Derib / Egmont Comic Collection

Ohne jede Prüderie (aber auch ohne jeglichen Voyeurismus) lässt Derib den Leser daran teilhaben, wie Buddy und Chinook erstmals miteinander schlafen. Wir sind dabei, wenn ihr Sohn Jeremiah heranwächst und mit seinem Vater auf die Jagd geht. Ohne das Klischee vom edlen Wilden überzustrapazieren, wird in Buddy Longway ganz unaufdringlich davon erzählt, wie die “Zivilisation“ des weißen Mannes den im Einklang mit der Wildnis lebenden Menschen nur sehr selten wirklichen Fortschritt bringt.

Buddy Longway
© Derib / Egmont Comic Collection

Auch in Sachen Bonusmaterial bereitet Egmonts Gesamtausgabe  Comicfreunden viel Freude. Derib himself erzählt auf reich mit Skizzen bebilderten Seiten von den Anfängen der Serie. Cosey (Auf der Suche nach Peter Pan), der ehemalige Lehrling bzw. Meisterschüler von Derib, der danach selbst ein brillanter Comicerzähler wurde, berichtet von der gemeinsamen Zeit und auch die deutsche Veröffentlichungsgeschichte von Buddy Longway wird dokumentiert.

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Asterix: Die große Überfahrt – Ultimative Edition

Mit Die große Überfahrt traten Asterix und Obelix im Jahre 1977 n. Chr. ihre vielleicht spektakulärste Reise an. Schuld daran war der Fischhändler Verleihnix, der seine verderbliche Ware lieber aus dem fernen Lutetia kommen lässt, anstatt im nahen Meere zu fischen. Doch ein “einigermaßen frisches Stück Fisch“ ist eine unverzichtbare Zutat des Zaubertrankes und daher stechen unsere beiden Gallier in See.

ASTERIX: DIE GROSSE ÜBERFAHRT - UTIMATIVE EDITION

Dass Obelix auf Befehl von Asterix mitten im stärksten Sturm ordnungsgemäß das Netz auswirft ohne es jedoch zuvor am Boot zu vertäuen ist, noch das geringste Problem bei dieser Reise. Nach einer stürmischen Seefahrt bei der sie natürlich auf die Piraten treffen und eine merkwürdige nächtliche Begegnung haben (auf zwei Seiten dieses Comics ist wegen Nacht und Nebel gar nicht zu erkennen), landen sie auf einer seltsamen Insel. Hier treffen sie auf Truthähne, einen Bären und Eingeborene mit Federschmuck, die Obelix für getarnte Römer hält…

ASTERIX: DIE GROSSE ÜBERFAHRT - UTIMATIVE EDITION
Die große Überfahrt ist zwar erschreckend schnell durchgelesen, da viele Sequenzen ohne große Worte auskommen, doch optisch ganz gewiß eins der schönsten Alben der Reihe. Goscinny und Uderzo versuchen so viele US-amerikanische Nationalsymbole wie möglich in ihrer Geschichte unterzubringen. So stellt sich Asterix als menschlicher Leuchtturm in der selben Pose (und möglicherweise sogar an der selben Stelle) wie später die Freiheitsstatue auf. Ein zu Boden gehender Indianer sieht weiße Sterne auf blauen Grund genau wie auf der US-Flagge und nachdem die Gallier die Neue Welt verlassen haben, werden sie durch einen wunderschönen Marterpfahl verewigt.

Asterix: Gallien in Gefahr

In der Ultimativen Edition kommt die Pracht von Uderzos Bildern erst richtig zur Geltung und langsam aber sicher liegen zum Glück alle Bände der Reihe in dieser optimalen Form vor.

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