Schlagwort-Archive: Imogen Poots

Vivarium

Es gibt doch noch Überraschungen. Wenn die recht bekannten Darsteller Jesse Eisenberg (Zombieland) und Imogen Poots (A Long Way Down) Hauptrollen spielen, dann ist eigentlich eher Mainstream zu erwarten, vielleicht mit kurzen erleuchtenden Momenten. Doch wer sich unvorbereitet auf Vivarium einlässt, der dürfte sein blaues Wunder erleben.

Vivarium

Eigentlich ist es eher ein grünes Wunder, denn diese Farbe haben die nicht eben wenigen völlig identischen Einfamilienhäuser in der Vorstadtsiedlung Yonder. Obwohl der Immobilienmakler Martin reichlich seltsam wirkt, lassen sich Tom und Gemma von diesem ein angebliches Traumhaus zeigen. Völlig begeistert ist das junge Pärchen nicht, doch plötzlich ist Martin verschwunden. Tom und Gemma versuchen die bizarre Siedlung Yonder zu verlassen, landen jedoch immer wieder vor dem Haus mit der Nummer 9…

Vivarium

Nach einem noch halbwegs realitätsnahen Anfang nimmt die Handlung immer surrealere Züge an. Doch dem irischen Regisseur John McDonnell gelingt eine perfekte Balance aus Thriller und Experimentalfilm, wobei die beiden sympathischen Darsteller auch noch für etwas Humor sorgen. Um das beträchtliche Vergnügen (und Erschrecken) nicht zu mindern, dass Vivarium bereitet, sei nur noch verraten, dass nicht ohne Grund am Anfang des Films ein Kuckuck gezeigt wird, der sich rücksichtslos in einem fremden Nest breit macht…

Vivarium

Die Blu-ray von Concorde Video enthält neben dem 98-minütigen Film noch Behind the Scenes (7:17 min, ohne deutsche Untertitel), B-Roll (3:09 min), Deleted Scenes (3:07 min) und den deutschen Trailer (1:25 min)

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Drecksau

Das Filmplakat verheißt eine fröhliche Krimi-Komödie um einen englischen Bobby, der ein Schwein reiten muss. Doch nicht das Borstenvieh ist die Drecksau, sondern der schottische Detective Sergeant Bruce Robertson, bei dem es sich um alles andere als einen Muster-Polizisten handelt. Er nimmt Drogen, intrigiert gegen seine Kollegen und Freunde, schläft mit deren Frauen und wird zudem auch noch von Wahnvorstellungen verfolgt.

Drecksau

Der Roman Drecksau vom Trainspotting-Autor Irvine Welsh galt lange als unverfilmbar. Doch ein Drehbuch-Entwurf von Jon S. Baird  (Stan & Ollie) überzeugte den Schriftsteller, da dieser versuchte nicht zu werkgetreu zu bleiben. Im Buch erhält der Leser Einblicke in Bruce Robertsons kranke Psyche durch Textpassagen, die aus der Sicht eines Bandwurms geschrieben wurden, der im Verdauungstrakt des korrupten Polizisten sein Unwesen treibt. Diesen analytischen Part übernahm jetzt der durchgeknallte Psychiater Dr. Rossi, der von Jim Broadbent gespielt wird.

Drecksau

Die Hauptattraktion des Filmes ist aber zweifelsohne James McAvoy (Wanted), dem das Kunststück gelingt Bruce Robertsons Abgründe darzustellen und trotzdem noch eine gewisse Restsympathie für diesen Mistkerl an den Zuschauer zu bringen. Jon S. Baird schrieb nicht nur das Drehbuch, sondern übernahm auch die Regie. Hierbei wechselt er nicht immer nachvollziehbar aber äußerst spannend zwischen Realismus und Surrealismus. Unverkennbar standen hier Stanley Kubrick und Terry Gilliam Pate, doch Baird gelang ein sehr eigenständiger Film, dessen krasses Ende noch lange nachwirkt.

Drecksau

Die Blu-ray enthält ein kurzes Grußwort von James McAvoy, eine kurze deutschsprachige Featurette (3:35 min), untertitelte Interviews mit James McAvoy (13:36 min), Imogen Poots (1:05 min), Jamie Bell (2:20 min) und Jon S. Baird (11:24 min), eine B-Roll (5:41 min) sowie den deutschen und englischen Trailer.

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Nick Hornby: A Long Way Down

Maureen, Martin, Jess und JJ hätten sich unter normalen Umständen garantiert niemals kennengelernt. Sie sind sich nicht einmal sonderlich sympathisch, doch trotzdem verbringen eine etwas spießige Mittelklassedame, ein TV-Moderator mit massivem Karriere-Knick, eine punkige Rotzgöre und ein Möchtegern-Rockstar sehr viel Zeit miteinander. Die vier sehr unterschiedlichen Charaktere lernten sich in einer Silvesternacht auf dem Dach eines Londoner Hochhauses kennen und wollten dort alle ihrem Leben ein Ende bereiten… Nick Hornby: A Long Way Down

Nick Hornby (High Fidelity, About A Boy, Juliet, Naked) schildert, wie sich das ungleiche Quartett gegenseitig noch eine Chance gibt und versucht sechs Wochen gemeinsam zu überleben. Der ganz besondere Kunstgriff des Buches ist es, dass Hornby die Geschichte zwar fortlaufend, aber beständig wechselnd zwischen den vier verschiedenen Perspektiven seiner Hauptfiguren, erzählt. So schildert etwa Martin, wie er seinen Job verlor, nachdem er eine Affäre mit einer Minderjährigen hatte. Dann erzählt die einsame Maureen, wie sie ihrem schwer behinderten Sohn vorgaukelt, sie wäre auf eine Silvester-Party eingeladen. Jess folgt dann mit der Beschreibung einer völlig verunglückten Feier in einer Besetzter-WG, und JJ erklärt warum er als US-Bürger Pizzalieferant in London wurde.

Nick Hornby: A Long Way DownHornby gelingt die sehr plastische Schilderung einer Zweckgemeinschaft. Er ist noch weniger als sonst an Reflektionen über die Popkultur interessiert, sondern beschäftigt sich ohne Patentrezepte sehr vielschichtig und ernsthaft (aber natürlich nicht humorlos) mit Leben und Tod. 2014 entstand eine Verfilmung des Buchs, die mit Pierce Brosnan, Toni Collette (About A Boy), Imogen Poots (I Kill Giants) und Aaron Paul (Breaking Bad) zwar sehr gut besetzt war, doch der Romanvorlage nicht gerecht wurde.

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Fright Night

1985 gelang Tom Holland (Chucky -Die Mörderpuppe) mit Fright Night – Die rabenschwarze Nacht eine in allen Belangen sehr gut funktionierende Mischung aus Horror und Humor. Der zeitlos perfekte Film braucht nicht unbedingt ein Update, doch Colin Farrell als Vampir, Toni Collette in einer Neuauflage ihrer Mutterrolle aus The Sixth Sense und die gerne im Horror-Genre eingesetzte 3D-Technik wecken dennoch eine gewisse Neugierde, die nicht völlig unbefriedigt blieb.

Fright Night
Tom Holland verwendete seinerzeit sehr viel (Lustspiel-)Zeit darauf seinen jugendlichen Helden Charlie Brewster zu zeigen, wie er langsam feststellt, dass der neue Nachbar Jerry ein Vampir ist und wie er vergeblich versucht die Obrigkeit davon zu überzeugen. Der australische Regisseur Craig Gillespie (I, Tonya, Cruella) ist eher am Rande an humorvollen Situationen interessiert und setzt stärker auf hübsch plastisch in Szene gesetzte Action-Szenen und Splatter-Effekte.

Fright Night
Ein Opfer dieser Entwicklung ist auch die Figur des Vampir-Experten Peter Vincent, den Roddy McDowall 1985 viel Selbstironie als abgetakelten Gastgeber einer TV-Trash-Horror-Sendung spielte. Im Update ist David Tennant (der 10. Doctor Who) ein prominenter Gothic-Magier mit gewaltiger Bühnenshow und tragischer Vergangenheit.

Fright Night

Sehr viel Kapital zieht der neue Fright Night aus seinem Schauplatz, einem isoliert mitten in der Wüste gelegenen Vorort-Kaff von Las Vegas, wo ohnehin viele Bewohner die Fenster abgedunkelt haben, um tagsüber zu schlafen, wenn auch nicht unbedingt in einem Sarg.

Fright Night

Ein weiteres Plus ist der auch ansonsten gerne als Rabauken-Macho auftretende Colin Farrell, der als Vampir Jerry angemessen bedrohlich ist. Insgesamt gelang ein eigenständiges Remake, das keine Horror-Komödie ist, sondern ein  witziger, aber auch recht spannender Vampir-Film.

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