Zwei Geschwister besuchen das Grab ihres Vaters auf einem abgelegenen Provinzfriedhof. Der Bruder erschreckt seine Schwester, indem er einen seltsam gehenden Mann, den er in der Ferne erblickt als Horror-Monster bezeichnet und auch noch torkelnd herumhampelt.
Der Mann kommt näher, entpuppt sich tatsächlich als Zombie und tötet den Bruder. Die Schwester flüchtet sich in ein Farmhaus. Dort trifft sie auf weitere Schutzbedürftige, die sich jedoch nicht auf eine gemeinsame Survival-Strategie einigen können und daher nach und nach alle Opfer der lebenden Toten werden…
George A. Romero wurde 1940 in New York geboren. Bereits in frühster Jugend machte er mit seiner Schmalfilmkamera die Bronx unsicher und wurde verhaftet als er für ein Filmprojekt eine brennende Puppe von einem Hausdach warf. Nachdem er in New York Malerei und Design studiert hatte, besuchte er das Carnegie Institute of Technologie in Pittsburgh.
Er fand Gefallen an der Stadt und gründete dort 1962 eine Firma für Werbe- und Industriefilme. Da er schon immer Spielfilme drehen wollte, ein früherer Versuch namens Expostulations scheiterte aus Geldmangel in der Nachproduktion, schuf er z. B. einen Calgon-Werbespot im Stil von Die phantastische Reise mit einem verkleinerten U-Boot in einer Waschmaschine.
1967 gründete er gemeinsam mit neun Kollegen, die Produktionsfirma Image Ten und jeder zahlte 600 Dollar ein. Damit begann Romero die Dreharbeiten zu The Night of the Living Dead. Unter den “Anschubfinanzierern” waren der Co-Autor John A. Russo, sowie Russell Streiner, der Darsteller des am Anfang des Films ermordeten Bruders. Mit den ersten gedrehten Aufnahmen konnten weitere Finanziers überzeugt werden. Die Dreharbeiten verschlangen schließlich 114.000 Dollar und fanden in einem Zeitraum von neun Monaten statt.
Das Resultat wirkt dennoch wie aus einem Guss und überzeugt durch gelungene Schwarz-Weiß-Fotographie (Kamera: George A. Romero!) mit gutausgesuchten oftmals leicht abschrägten Kameraeinstellungen. Der Film wurde höchst unterschiedlich aufgenommen. Jugendschützer und kirchliche Verbände waren entsetzt, zumal der Film damals in den Kinos allen Altersklassen zugänglich war. Das New Yorker Museum of Modern Art hingegen erwarb eine Kopie des Filmes.
Dass Romero und seine Spießgesellen den Film 1968 hauptsächlich drehten, um einen politischen Kommentar abzugeben, darf getrost bezweifelt werden. Der Regisseur blieb dem Horror-Genre jedenfalls weiterhin treu und machte niemals Anstalten in Oliver Stones Terrain zu wildern.
Unterschwellig flossen aber durchaus einige Leitmotive der ausklingenden 60er-Jahre mit ein: Der einzige Mensch, der vernünftig handelt, ist – genau wie später in Romeros Dawn of the Dead (Zombie) – ein Afro-Amerikaner. Angeblich geschah dies nicht aus schlechtem Gewissen, z. B. wegen des Attentates auf Martin Luther King-, sondern weil Duane Jones der beste verfügbare Darsteller war. Auch die fröhlich herumballernde Bürgerwehr kann mit einiger Phantasie durchaus an amerikanische GIs erinnern, die in Vietnam zur selben Zeit Jagd auf Charlie machten.
Das interessanteste Leitmotiv des Films sind jedoch die lebenden Leichen selbst. Es handelt sich hierbei keinesfalls um herkömmliche karibische Zombies, sondern um Untote in Zivilklamotten, die ganz gemütlich herumstapfen und gleichgültig Böses tun. Wer möchte, kann hierin durchaus einen bissigen Kommentar zum Verhalten der schweigenden Mehrheit sehen.
Ebenfalls recht gelungen ist das Spiel mit wechselnden und überraschenden Wahrheiten. Das vermeintliche Monster am Anfang des Filmes ist tatsächlich ein Monster und ein absolut negativ angelegter Charakter hat tatsächlich recht, wenn er andauernd vorschlägt, sich im Keller des Hauses zu verbarrikadieren. Dies ist nämlich die einzige Möglichkeit die Nacht der lebenden Toten zu überstehen, allerdings nur um dann am nächsten Morgen von der Bürgerwehr abgeknallt zu werden…
1990 überarbeitete Romero sein Night of the living Dead – Drehbuch noch einmal geringfügig und sein Kumpel, der Makeup-Experte Tom Savini (Sex-Machine aus From Dusk till Dawn) drehte ein solides Remake. das bei uns Die Rückkehr der Untoten hieß, mit dem (ebenfalls zufälligerweise?) auch dunkelhäutigen “Candyman“ Tony Todd in der Hauptrolle. Der Film folgt der Ursprungshandlung, weist aber ein anderes Ende auf, bei dem die Bürgerwehr noch brutale Spielchen mit den Zombies treibt und die Situation außerdem auch noch für eine private Vendetta ausgenutzt wird.
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