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The Abyss

Wenn es einen Kinofilm gibt, bei dem die für das Heimkino nachgereichte verlängerte Special Edition sehr viel besser ist als die ursprüngliche Version, ist dies zweifelsohne James Camerons The Abyss.1989 kam ein hauptsächlich unter Wasser spielender (und auch dort gedrehter) Film mit einer Länge von immerhin 140 Minuten in die Kinos.

Seine Spannung bezieht The Abyss aus dem Konflikt zwischen der Besatzung einer Unterwasser-Bohrstation und eine Gruppe von dort kurzfristig stationierten Marines. Dabei geht es um die Bergung von Atombomben aus einem in der Nähe der kubanischen Küste verunglückten U-Boot, aber auch um die unheimliche Begegnung der dritten Art mit Aliens, die 5.000 Meter unter der Meeroberfläche leben und die Menschheit argwöhnisch beobachten.

Doch James Cameron ist nicht nur an großartigen, möglichst noch nie zuvor gesehenen Bilder interessiert. Auch die komplizierte Beziehung zwischen den beiden frisch geschiedenen und von Mary Elizabeth Mastrantonio und Ed Harris beeindruckend verkörperten Hauptfiguren geht in der Tiefsee nicht unter.   

In der wohl besten Szene des Kinofilms materialisiert sich ein aus Wasser bestehendes wurmartiges Wesen, das die Bohrstation fließend erforscht und dessen Spitze sich nacheinander in die Gesichter von Mastrantonio und Harris verwandelt. An dieser auch heute noch sehr überzeugenden Sequenz arbeite das Team von ILM unter der Leitung von Dennis Muren etliche Monate.

Da der Kinostart näher rückte, entschied sich James Cameron auf eine weitere, die damalige Tricktechnik möglicherweise zu überfordernde, aufwändige Sequenz zu verzichten. In der Kinofassung fehlen jene von den Aliens erzeugten riesigen Tsunami-Wellen, die weltweit kurz vor den Küsten schäumend stoppen und dadurch – angesichts eines bevorstehenden dritten Weltkriegs – mit der Sintflut drohen.

Erst nachdem Camerons Terminator II zu einem riesigen Erfolg wurde, bewilligte 20th Century Fox eine halbe Million Dollar, damit der Regisseur seine ursprünglich geplante Version von The Abyss fertigstellen konnte. Die digitale Tricktechnik bei ILM war jetzt soweit fortgeschritten, dass die Tsunamis in der 170-minütigen Spezial Edition überzeugend bedrohlich aussehen und The Abyss auch durch weitere eingefügte Sequenzen noch besser geworden ist.

In einem anlässlich der neuen Heimkinoversion geführten Interview meint James Cameron jedoch, dass er mit den heutigen tricktechnischen Möglichkeiten das letzte Fünftel des Films fünfmal so gut gestalten könnte. Die ersten 80 %, die mit viel Aufwand und unter großen Mühen in einem riesigen Tank unter Wasser gedreht wurden, würde er auch heute nicht besser hinbekommen.      

Eine neue Edition von Walt Disney/LEONINE präsentiert die beiden Versionen von The Abyss erstmals auf Blu-ray, ist allerdings bisher nur als Kombi-Box mit Blu-ray UND einer 4K-UHD-Scheibe erhältlich. Auch das auf einer zweiten Blu-ray enthaltende Bonusmaterial kann sich sehen lassen. Geboten werden die Dokus “Eintauchen: Ein Gespräch mit James Cameron“ von 2023 (32:23 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), „Das Vermächtnis“ von 2023 (24:39 min), „Unter Druck“, ein Making Of von 1993 (59:37 min). Hinzu kommt ein Archiv mit Bildern, Videos, dem Drehbuch, Storyboards und vieles mehr.

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Hulk

Nachdem 2003 niemand so richtig begeistert war von Daredevil mit Ben Affleck, sah es nicht so aus, als wenn sich diese Enttäuschung beim nächsten Film mit einem Superhelden aus dem Hause Marvel wiederholen würde. Das grüne Monstrum Hulk wurde 1962 von Stan Lee und Jack Kirby geschaffen.

Hulk

Der Wissenschaftler Bruce Banner mutierte durch einen Atombombentest zu einem zunächst grauen und später grünen amoklaufenden Monstrum. Der Hulk war in den siebziger Jahren auch Held einer recht langlebigen TV-Serie und 2003 kam ein Film mit einem gewaltigen 100 Millionen Dollar Budget in die Kinos.

Hulk

Regie führte Ang Lee, der zuvor mit höchst unterschiedlichen Filmen wie Sinn und Sinnlichkeit oder Tigers & Dragons immer voll überzeugen konnte. Doch Lee inszenierte Hulk nicht nur, sondern er „spielte“ auch das diesmal sehr große Monster, denn seine Bewegungen dienten den Spezialeffektkünstlern bei ILM als Vorlage für das computeranimierte Monster.

Hulk

Doch das Resultat ist dann leider eine einzige überlange Enttäuschung. Ang Lee findet keinen Zugang zum eigentlich recht simplen Stoff. Um der Comic-Vorlage gerecht zu werden, setzt er immer wieder gnadenlos auf eine in mehrere Sektoren unterteilte Leinwand. Dabei findet das wirklich interessanteste Geschehen manchmal nur am Rande statt.

Hulk

Auch das Drehbuch ist unnötig kompliziert und soll noch durch einen im Comic nicht vorhandenen Vater-Sohn-Konflikt aufgeheizt werden. Banner Senior dabei wird von Nick Nolte verkörpert und trägt anstelle einer Atombombe die Schuld daran, dass sein Sohn Bruce bei Wutausbrüchen immer groß und grün wird. Ferner gibt es noch „tolle“ meist im Halbdunkeln stattfindende Kämpfe gegen lachhafte Gegner wie einen mutierten französischen Pudel.

Hulk

Selbst die Tricktechnik rettet da nicht mehr viel, denn was ILM hier „zaubert“,  hat in den sechziger Jahren ein Ray Harryhausen (Sindbads siebente Reise) im Alleingang mit sehr viel mehr Charme hinbekommen. Dass es besser geht, bewies 2008 Der unglaubliche Hulk mit Edward Norton.

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