Ähnlich legendär wie “Ganz Gallien ist von den Römern besetzt … Ganz Gallien?“ ist der Aufschrei “Ich möchte Kalif werden anstelle des Kalifen!“ eines ehrgeizigen Großwesirs. Beide Zitate zeigen, wie gut es der große René Goscinny verstand Comicgeschichte(n) zu schreiben.
Eine ähnliche Figur wie den Großwesir Isnogud beschrieb Goscinny bereits 1961 in einer Geschichte mit dem kleinen Nick. Kurze Zeit darauf erfand er für die Jugendzeitschrift Record die Serie Die Abenteuer des Kalifen Harun al Pussah. Die eigentlichen Hauptfiguren der erfolgreichen Comicserie sind jedoch der schändliche Großwesir Iznogoud und sein Mietsklave Dilat Larath, die bei uns durchaus passend Isnogud und Tunichgut benannt wurden.
Als Zeichner fungierte Jean Tabary, mit dem Goscinny kurz zuvor bereits dem Vagabunden Valentin Leben eingehaucht hatte. Das Duo beschrieb anschließend vor märchenhaft-orientalischen Hintergrund in zahlreichen meist achtseitigen Kurzgeschichten die beständig scheiternden Versuche des Großwesirs, sich in Bagdad zum Kalifen aufzuschwingen.
Der Humor bei Isnogud kann locker bei Goscinnys Erfolgsserien Asterix und Lucky Luke mithalten. Die oft auf Wortspiele setzenden Gags funktionieren dank der Übersetzung von Gudrun Penndorf (“Das Elefantentaxi legt einen Stoßzahn zu…“) auch bei uns sehr gut.
2008 startete Egmond eine bereits lange vergriffene zehnbändige Gesamtausgabe von Isnogud, in der die einzelnen Kurzgeschichten leider nicht in der Reihenfolge ihrer Entstehung veröffentlicht wurden. Stattdessen orientierte sich diese Edition an der 1966 in Frankreich und 1989 in Deutschland gestarteten 27-teiligen bunt zusammengewürfelten Alben-Ausgabe.
Sehr viel schöner ist eine neue Ausgabe von Carlsen. Ein Schuber enthält in vier Bände auf insgesamt 704 Seiten alle von Goscinny geschriebenen Isnogud-Comics in der chronologisch korrekten Reihenfolge.
Neben den Comics ist auch interessantes Sekundärmaterial enthalten, das von Horst Berner und Volker Hamann (Reddition) fundiert zusammengestellt wurde.
Sehr schön ist auch, dass die ersten Geschichten sowohl in der teilweise nur in Schwarzweiß veröffentlichten Ur-Version sowie in der später noch einmal komplett von Tabary neu gezeichneten Fassung zum Abdruck kommen.
Nach Goscinnys Tod setzte Jean Tabary die Serie im Alleingang fort. Mittlerweile hat sein Sohn Nicolas weitere Geschichten wie Präsident Isnogud in Szene gesetzt..
2005 entstand in Frankreich mit Isnogud – Der bitterböse Großwesir eine aufwändige Verfilmung, die bei uns von Promis wie Rick Kavanian, Rüdiger Hoffmann, Oliver Kalkofe, Cosma-Shiva Hagen, Christian Tramitz oder Badesalz synchronisiert wurde.
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