In Wolf-Rüdiger Marundes Cartoons gibt es viel zu sehen. Während im Vordergrund gelegentlich Menschen und meistens Schweine witzige Sprüche wie “Ich muss dringend etwas für meine Fettness tun“ absondern, gibt es im Hintergrund detailfreudig eingefangene Gebäude oder Landschaften zu bestaunen.
In einer früheren Ausgabe dieses Buchs fragt sich im Vorwort der Stern-Redakteur Peter Pursche, wieso Marunde sich eigentlich so abrackert: “Warum gibt er sich nicht mit dem Notwendigsten zufrieden und zeichnet seine Witze mit sparsamen Strich“ anstatt zu “Leinwand und altmeisterlicher Technik“ zu greifen.“
Marunde gab eine mögliche Antwort: “Natürlich müssen Cartoons grundsätzlich immer erst mal witzig sein. Aber im Hintergrund kann ich versuchen, ein bisschen was von der Realität des Landlebens zu beschreiben“, was den Lesern ermöglicht in seinen Bildern “nach dem ersten Lacher noch ein bisschen spazieren zu gehen.“ In diesem Sinne ist dieser fette 280-seitige Band schon eher ein Marathonlauf durch Marundes ebenso pointiert wie real zu Papier gebrachte Ländlichkeit.
Marundes Landleben enthält “eine Zusammenfassung und gleichzeitig eine Auswahl der Arbeiten, die Wolf-Rüdiger Marunde in den ersten zwanzig Jahren seiner Tätigkeit als Cartoonist angefertigt“ hat. Der Künstler, dessen Witzbild-Meisterwerke in Stern, Brigitte und Hörzu erscheinen, lebt in einem kleinen norddeutschen Dorf mit 150 Einwohnern und weiß daher ganz genau wovon er malt.