Bereits bei seinem 2014 entstandenen norwegischen Film Einer nach dem Anderen (Kraftidioten) hatte Hans Petter Moland (Erlösung) ein internationales Publikum im Blick. In der Hauptrolle – als Vater auf dem Rachetrip – besetzte er den auch in Hollywood gut beschäftigten Schweden Stellan Skarsgård und als serbischer Gangsterboss überzeugte Bruno Ganz.
Fünf Jahre später erzählte Moland dieselbe Geschichte erneut, diesmal jedoch als mit 70 Millionen Dollar recht gut budgetierter Hollywood-Film. Die Hauptrolle übernahm jetzt Liam Neeson, der seit über einem Jahrzehnt eher Action als Arthouse dreht. Aus dieser meist eher durchschnittlich ausfallenden Aneinanderreihung von Baller- und Keilereien ragt Hard Powder deutlich heraus.
Zwar ist Liam Neeson auch diesmal als rächender Vater ähnlich brachial wie einst in 96 Hours unterwegs. Doch er hat keinen Background als gut trainierter Spezialagent, sondern bestreitet als Nels Coxman seinen Lebensunterhalt als Schneepflugfahrer in Colorado. Da er sehr gewissenhaft arbeitet, zeichnet ihn seine Heimatstadt Kehoe als “Bürger des Jahres“ aus. Am selben Abend stirbt sein Sohn Kyle an einer Überdosis Heroin.
Coxman will nicht glauben, dass sein Sohn ein Junkie war und geht der Sache auf den Grund. Schuld am Tod haben einige kleine Dealer, denen Kyle zufällig in die Quere kam und die ihm das Heroin verabreichten. Coxman beginnt mit brutaler Ermittlungsarbeit und findet heraus, dass das mächtige Kartell von Trevor „Viking“ Calcote hinter dem Tod seines Jungens steckt.
Zwar spielt Neeson den rächenden Vater mit grimmigen Ernst und Regisseur Moland nimmt dessen Trauer durchaus ernst. Doch das Resultat ist keine weitere Variante von Ein Mann sieht rot, sondern ein Thriller voller skurriler Momente und Personen. Oft bewegt sich die Geschichte am Rande der Parodie, kriegt aber – auch durch teilweise ganz schön drastische Gewaltdarstellungen – immer wieder die Kurve und ist dadurch sehr viel mehr als der neuste Actionfilm mit Neeson.
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