Nachdem das ABBA-Musical Mamma Mia! sehr erfolgreich lief, war es nicht allzu abwegig danach etwas Ähnliches mit den Songs von Udo Jürgens zu versuchen, denn dessen Fundus an unvergesslichen Hits reicht fast an die Bestände des Schweden-Quartetts heran. Die zugehörige Story für das 2007 gestartete Bühnen-Musical Ich war noch niemals in New York schrieb (nach einer Idee von Hera Lind) Gabriel Barylli (Butterbrot).
Für die Verfilmung verfasste Philipp Stölzl (Nordwand) ein nahezu komplett neues Drehbuch. Doch auch seine Geschichte ist hart dran an der Musical-Zielgruppe und bedient sowohl Senioren als auch Yuppies, Freaks und Schwule. Es geht hauptsächlich um die amourösen Abenteuer eines Mutter-Tochter-Gespanns. Während Fernsehmoderatorin Lisa Wartberg (Heike Makatsch) sich Sorgen um ihre Karriere macht, verliert ihre vereinsamte Mutter Marie (immer sehenswert: Katharina Thalbach) nach einem Sturz in ihrer Wohnung das Gedächtnis.
Nach allerlei etwas holperig erzählten Verwicklungen landet das Duo schließlich auf dem nach New York fahrenden Kreuzfahrschiff Maximiliane (der Schiffsname lässt sich übrigens gut zu Aber bitte mit Sahne! singen). Dort lernen Lisa und Maria zwei von Moritz Bleibtreu und Uwe Ochsenknecht verkörperte Herren kennen. Ob das wohl gut geht…
Zugegeben, sonderlich originell ist das vielleicht nicht, aber umständlicher konstruiert als diese Drei-Väter-Chose bei Mamma Mia! auch nicht. Damit das Ganze nicht zu sehr an das ZDF Traumschiff erinnert und da Kreuzfahrten schlecht fürs Karma sind, wird der ganze Film in bonbonfarbenen kitschigen Bildern erzählt, die gewöhnungsbedürftig sind.
Die Udo-Jürgens-Songs wurden textlich gelegentlich etwas umgebastelt und halbwegs sinnvoll rund um die Handlung drapiert. Griechischer Wein, Siebzehn Jahr, blondes Haar aber auch Vielen Dank für die Blumen oder besonders schön Alles was gut tut alle Hits finden ihren Platz und es dürfte schwer werden noch ein weiteres Musical mit Songs von Jürgens auszustatten.
Während sich Moritz Bleibtreu gesanglich etwas schwer tut, wirkt Uwe Ochsenknecht schon fast wie eine Inkarnation von Udo Jürgens. Wer anfällig ist für Musicals, der dürfte am Ende des Films durchaus glauben, dass “immer, immer wieder die Sonne aufgeht.“
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