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Seth: Wimbledon Green

Anscheinend entstand dieser recht komplexe Comic eher zufällig. Der kanadische Zeichner und Autor Gregory Gallant alias Seth (Clyde Fans), der auch die Peanuts-Werkausgabe gestaltete, experimentierte in seinem Skizzenbuch mit klitzekleinen, kurzen und in sich abgeschlossenen Comicstrips herum, die alle um die mysteriöse Figur des sagenhaft reichen Comic-Sammlers Wimbledon Green kreisten.

Seth: Wimbledon Green

Durch kurze Statements diverser Comichändler- und Experten – aber auch durch an Spionagegeschichten erinnernde Hetzjagden nach seltenen Comics – formierte sich so nach und nach die Biografie einer höchst seltsamen Persönlichkeit. Wimbledon Green war möglicherweise einst ein schmuddeliger Fanboy namens Don Green und gelangte mit etwas zweifelhaften Methoden in den Besitz einiger Koffern mit sehr seltenen alten Comicheften in neuwertigen Zustand. Dies war der Grundstock seiner rapide wachsenden sagenhaften Sammlung.

Seth: Wimbledon Green

Doch Seth beschreibt nicht nur – satirisch überhöht – die Mechanismen der Fan- und Sammlerszene, sondern er entwarf ganz nebenbei auch noch diverse komplett neue Comicserien. Am schönsten gelang ihm die angeblich aus den 40er-Jahren stammende Reihe Fine and Dandy um zwei Hobos.

Seth: Wimbledon Green

Wenn Seth seinen ausnahmsweise einmal nicht als cooler Sammlertycoon auftretenden Wimbledon Green von den schönsten Geschichten dieser Serie schwärmen lässt, gelingt ihm eine hinreißende Liebeserklärung an die Frühzeit der Comichefte.

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Seth: Clyde Fans

1997: Ein alter Mann namens Abraham Matchcard erzählt dem Leser wortreich von seinen beschwerlichen und unbefriedigenden Arbeitsjahren als Vertreter für Ventilatoren der Firma Clyde Fans. Er hasst den Job und trotz aller Anstrengungen gelang es ihm nicht, den Betrieb, den er von seinem Vater übernommenen hat, gegen die Konkurrenz der Klimaanlagen durchzusetzen.

Seth: Clyde Fans

Zwischendrin erzählt Abraham immer wieder von seinem Bruder Simon, der anscheinend noch unglücklicher als er war, wenn er einsam und unfähig dazu mit anderen Menschen zu kommunizieren als Ventilator-Vertreter durch die Provinz reiste. Insgeheim beneidet Abraham seinen Bruder jedoch darum, dass er sich wirklich für etwas interessiert. Simon beschäftigt sich intensiv mit dem Sammeln und Analysieren der skurrilen Scherzpostkarten seiner Lieblingsfotografen.

Seth: Clyde Fans

1957: Simon Matchcard sucht in einer kanadischen Kleinstadt potentielle Kunden für Clyde Fans-Ventilatoren. Der schüchterne junge Mann nimmt jede Zurückweisung persönlich und verschanzt sich immer mehr in sein Hotelzimmer. Er ruft seinen Bruder Abraham zwar wie abgesprochen immer wieder an, traut sich aber nicht mit ihm zu sprechen. Nachdem er mit anhören muss, wie geschickt ein anderer Vertreter sich bei einem Kunden anwanzt, verzweifelt er noch mehr…

Seth: Clyde Fans

2004 brachte der Kanadier Gregory Gallant alias Seth (Wimbledon Green), der auch die Peanuts-Werkausgabe gestaltet hatte, in ebenso schlichten wie ausdrucksvollen schwarz-weiß-blauen Zeichnungen das Leben zweier als Vertreter tätiger Brüder zu Papier. Die beiden in den Jahren 1997 und 1957 angesiedelten Kapitel ergänzen sich zu einem fast schon epischen Comic-Roman über die Schwierigkeit den Sinn des Lebens zu finden.

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