Lang hat es gedauert, bis das autobiographisches Epos Ewiger Himmel von David Boller (AÏR – Der Aufstand) endlich komplett gedruckt vorliegt. Der Comic trägt den Untertitel Ein Schweizer in Amerika und Boller erzählt davon, wie er sich aufmachte in den USA Karriere als Comiczeichner zu machen.
Anfang der 90er-Jahre schrieb sich Boller an der legendären School of Cartoon and Graphic Art von Joe Kubert ein und alles scheint gut zu laufen. Boller gelingt es auf Anhieb ein Semester zu überspringen und – wichtiger noch! – er bekommt einen Job bei Marvel Comic und wird sogar Zeichner von Spider-Man. Auch privat läuft es bestens für David Boller, denn er verliebt sich in Mary, die Tochter des legendären Fantasy-Malers Greg Hildebrandt (Star Wars, Der Herr der Ringe).
In Ewiger Himmel beschreibt David Boller diese turbulenten Jahre und das Buch scheint zunächst eher ein Comic für Comicfans zu sein. Akribisch schildert Boller seine ersten Gehversuche als Zeichner in den USA und setzt sich dabei kritisch mit den Lehrmethoden der Kubert School auseinander, die seiner Karriere bei Marvel nicht immer förderlich waren.
Doch im letzten Drittel geht die Geschichte in eine völlig andere Richtung ohne dass der Leser dies als Bruch empfindet. Boller setzt sich sehr ernsthaft mit der Krankheit seiner Frau auseinander. Diese leidet an Diabetes und konnte nur dadurch überleben, dass David ihr eine Niere spendete. Ewiger Himmel ist eine mitreißend erzählte und zu Papier gebrachte Lebensbeichte.