Nach der Zombie-Komödie Shaun of the Dead und der Actionfilm-Verarsche Hot Fuzz beendeten die Darsteller Simon Pegg und Nick Frost sowie der Regisseur Edgar Wright (Scott Pilgrim, Baby Driver, Last Night in Soho) ihre sogenannte Three Flavours Cornetto trilogy. Dieser Titel ist eine nicht ganz ernst gemeinte Anspielung auf Krzystof Kieslowskis Drei Farben-Trilogie und hängt auch damit zusammen, dass in jedem der Filme ein auch in Großbritannien sehr beliebtes Tüteneis von Langnese zu sehen ist.
Im Zentrum von The World’s End stehen fünf Freunde, denen es Anno 1990 als Teenager nicht gelungen ist, eine legendäre Sauftour durch den britischen Vorort Newton Haven komplett zu absolvieren. Hierzu mussten 12 Pubs aufgesucht und dort jeweils ein Pint Bier ausgetrunken werden. Gary King, der damalige Anführer der Clique hängt an seinen Jugenderinnerungen und stiftet seine vier sesshaft gewordenen Kumpels dazu an, nochmal zu versuchen die “Golden Mile“ zu absolvieren und diesmal auch den letzten Pub The World’s End zu erreichen.
Der Titel The World’s End scheint also zunächst in eine völlig falsche Richtung zu deuten. Der Film ist in seiner ersten Hälfte eine ebenso komische wie sentimental-sensible Auseinandersetzung mit den Nachteilen des Erwachsenwerdens. Speziell der ewige Kindskopf Gary King, den der begnadete Simon Pegg als tragikomische Figur spielt, hat keinerlei Interesse daran, sich zu etablieren, Dies betrachten seine vier nicht minder großartig von Nick Frost, Paddy Considine, Martin Freeman und Eddie Marsan verkörperten alten Kumpels mit einer Mischung aus Neid und Ekel.
Interessant wird es, als die immer noch sehr attraktive Sam auftaucht, in die zwei der Freunde immer noch verschossen sind. Rosamund Pike (I Care a Lot, 7 Tage in Entebbe, State of the Union) behauptet sich in dieser Rolle bestens inmitten des Männer-Ensembles.
Nach der Hälfte seiner Laufzeit wechselt der Film jedoch seine Tonart und jedem, der endlich mal wieder so richtig überrascht werden möchte, sei empfohlen sich so unvorbereitet wie möglich auf The World’s End einzulassen. Urplötzlich entpuppt sich Newton Haven als ein Ort des Grauens und genau wie einst in From Dusk till Dawn müssen sich die im ersten Teil des Filmes präzise charakterisierten Figuren gegen einen gigantischen Gegner wehren und das Ende der Welt scheint in der Tat sehr nahe zu sein.
The World’s End ist nicht nur der Abschluss, sondern auch der Höhepunkt der Trilogie. So perfekt getimt, schreiend komisch, unerhört spannend, visuell aufregend, überraschend wechselhaft, aber auch menschlich anrührend war selten ein Film und zum Glück gibt es mehr als drei Geschmackssorten von Cornetto.
Der Spaß geht auch noch auf der Blu-ray weiter, hier gibt es ein ausführliches spaßiges Making (48:06 min), eine kurze nicht verwendete Szene (0:54 min) sowie einen Audiokommentar von Simon Pegg und Edgar Wright (wahlweise mit deutschen Untertiteln).
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