Gibt es tatsächlich noch etwas Neues über Walt Disney zu erzählen? Wahrscheinlich nicht, doch wenn die Perspektive etwas verschoben wird, wie im Kino etwa in Saving Mr. Banks, dann ist ein interessanter neuer Blick auf den Welt-Märchenonkel durchaus möglich.
Unter der Leitung von Alessio De Santa hat ein fünfköpfiges italienisches Team Walt Disneys 8 Jahre älteren Bruder Roy ins Zentrum einer Comic-Biographie gerückt. Roy war Walt Disneys “Moneyman“ (so auch der Titel des Buchs), denn er hat sich um die Finanzierung von dessen ehrgeizigen Lebenszielen gekümmert.
Es war immer wieder zu lesen, dass Roy häufig versuchte, Walt seine kostspieligen Ideen auszureden, wie wenn dieser den Trickfilm durch Ton, Farbe und Spielfilmlänge weiterentwickeln wollte. Doch irgendwie nahmen die Brüder alle Hürden, wie technische Probleme, hinterhältige Konkurrenten, streikende Zeichner oder fehlende Einnahmen durch den Zweiten Weltkrieg.
Das war sicher nicht gesund und der Comic zeigt immer wieder, wie die Disney-Brüder auch gegen Krankheiten ankämpfen mussten. Der Kettenraucher Walt (der in der Öffentlichkeit nie zur Zigarette griff) starb 1966 im Alter von 65 Jahren. Der acht Jahre ältere Roy realisierte mit dem Disney World Park in Florida noch Walts letzten Lebenstraum, bevor sein Leben 1971 endete.
Alessio De Santas Interpretation, dass Roy sich ohne Walt als Triebfeder “unendlich müde“ fühlte und daher zwei Monate nach der Eröffnung von Disney World verstarb, ist nicht allzu abwegig. Auch ansonsten sind die Versuche von De Santa & Co. das Verhalten der Disney-Brüder zu deuten nie völlig abwegig.
Dadurch dass dieser Comic als Teamwork entstand und optisch nicht nur auf einem hohen Niveau ist, sondern wie aus einem Guss wirkt, hat er durchaus die Qualität eines Disney-Films!
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