Es ist sehr erfreulich, dass es nicht nur bei Pixar, sondern mittlerweile auch bei Disney wieder Tradition ist, dem großen abendfüllenden Trickfilm einen kurzen Cartoon voranzustellen.
Zum 85. Geburtstag von Disneys Wappentier kehrt Micky Maus an seinen Geburtsort – die große Leinwand – zurück. Der köstliche 7-minütige Micky Maus Film Get a Horse! beginnt wie ein schwarzweißer Disney-Trickfilm aus den 20er Jahren, was sich auch dadurch bemerkbar macht, dass Kater Karlo hier noch ein Holzbein hat. Doch schon recht bald wird die Leinwand gesprengt, einige plötzlich farbige Figuren hüpfen dem Zuschauer plastisch entgegen und der Film wird zu einer ebenso wilden wie traditionsbewussten Geburtstags-Party.
Der Hauptfilm ist eine nicht ungeschickte Variante von Hans Christian Andersens Märchen Die Schneekönigin. Dieses war bereits 1959 die Grundlage für einen von Lev Atamanov inszenierten aufwändig animierten russischen Zeichentrickfilm, der sich nicht hinter den Disney-Klassikern verstecken muss. Wohl auch daher wurden für Disneys 53. Animationsfilm nur Fragmente aus Andersens ganz schön finsterer Geschichte übernommen.
Zentrale Figuren sind jetzt nicht mehr die Geschwister Kay und Gerda, sondern die Prinzessin Anna und ihre drei Jahre ältere Schwester Elsa. Letztere verfügt über Zauberkräfte und verletzte die kleine Anna beim spielerischen Umgang damit. Als dann auch noch die Eltern bei einem Schiffsuntergang ums Leben kommen, ist Elsa gänzlich traumatisiert und kapselt sich völlig ab. Auf ihrer Krönungszeremonie kommt es zur Katastrophe und Elsa, die alles bei Berührung in Eis verwandelt, flüchtet in die verschneite Wildnis. Daraufhin herrscht ewiger Winter im Königreich Arendell. Anna macht sich auf die Suche nach ihrer Schwester. Hilfe findet sie beim eigenwilligen Naturburschen Kristoff, seinem Rentier Sven und dem (in der deutschen Fassung von Harpe Kerkeling gesprochenen) Schneemann Olaf, dem noch nicht restlos klar ist, was ihm blüht, wenn endlich wieder Sommer ist…
Die eisige norwegische Landschaft ist ein prachtvoller Hintergrund für eine romantisch-spannende Geschichte, die durch gute Gageinlagen aufgelockert wird und im großen Finale noch einige Überraschungen zu bieten hat. Inszeniert wurde der Film vom erfahrenen Trickfilmer Chris Buck (Tarzan, Könige der Wellen) gemeinsam mit Jennifer Lee, die bereits bei Ralph reichts als Autorin an Bord war und das Drehbuch zu Die Eiskönigin schrieb. Durch die etwas arg kompliziert zusammengebastelte Geschichte sowie einige eher entbehrliche Gesangseinlagen wird nicht ganz die Klasse des nahezu perfekt in Szene gesetzten Disney-Märchenfilm Rapunzel – Neu verföhnt erreicht. Doch dafür schlägt Die Eiskönigin Pixars nicht unähnliches Mädchen-Fantasy Merida – Legende der Highlands um Längen. Doch bis zum Start des computeranimierten Remakes von Der König der Löwen war Die Eiskönigin der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten und sechs Jahre später folgte eine Fortsetzung.
Mittlerweile liegt der Film auch auf Blu-ray vor, als Bonus gibt es: Den Micky Maus Kurzfilm “Get a Horse!“ (6:00 min), eine recht lustige gesungene Einleitung zum Making Of (3:18 min), Walt Disney & Hans Christian Andersen (7:28 min), zusätzliche Szenen als Storyboard-Zeichnungen (6:51 min), Musikvideo “Let it go“ in verschiedenen Sprachen (15:42 min) und US-Trailer (1:32 min)
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