Bereits 2010 beschäftigte sich David Boller (Ewiger Himmel) mit seinem Schweizer Landsmann Wilhelm Tell. Unter dem Motto TELL: Die Legende kehrt zurück! ließ er den Nationalhelden in einer von Finanzkrise und Klimakatastrophe gebeutelten Schweiz des Jahres 2032 plötzlich auftauchen. Noch bevor er diese Reihe in einer Gesamtausgabe zum Abschluss brachte, kehrt Boller zum Ursprung der Legende zurück. Mit Hilfe von Nicolas Meylaender adaptierte er das 1804 erstmals aufgeführte Drama Wilhelm Tell von Friedrich Schiller.
Zentraler Moment ist natürlich auch in Bollers Comic jener Schuss zu dem Tell vom schurkischen Habsburger Landvogt Gessler gezwungen wird. Auf einer großzügig layouteten Doppelseite wird gezeigt wie Wilhelm Tell seine Armbrust ansetzt, um den auf dem Kopf seines Sohns Walter platzierten Apfel mit einem Pfeil zu treffen.
Bereits vor Schillers Bühnenstück war ein wichtiger Teil der Tell-Legende der kuriose Grund, warum Tell angeblich Anno 1307 gezwungen wurde zu schießen: Er hatte vergessen, Gesslers auf einer hohen Stange platzierten Hut zu grüßen.
Die restliche Geschichte erzählt Boller gewohnt solide im klassischen frankobelgischen Albumformat mit meistens vier Panel-Reihen pro Seite. Diese werden auch dringend benötigt, denn in Schillers letztem Bühnenstück passiert so allerlei (Rütlischwur, Lovestory zwischen Habsburger Ritterfräulein und Schweizer Adligen, Ehekriese im Hause Tell, Entstehen einer Demokratie, usw.), da kann es schon einmal vorkommen, dass im Comic kein Platz mehr ist für eine markante Textzeile wie “Die Axt im Haus erspart den Zimmermann“. Doch dafür erspart dieser Comic dem Leser immerhin den Theaterbesuch.
Unter dem Titel Der Prozess wurde der klassische Wilhelm Tell als Comic fortgesetzt.
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