Mit der “Badenen Venus“ Esther Williams und George Nader, dem ab 1965 als bundesdeutscher G-Man Jerry Cotton tätigen George Nader, ist dieser eher unbekannte Thriller halbwegs prominent besetzt.
1956 – ein Jahr zuvor starb James Dean – hielten es die Promoter des Films für erwähnenswert, dass es sich bei dem zwanzigjährigen John Saxon, der danach eine bemerkenswerte Nebendarsteller-Karriere an der Seite von Audrey Hepburn, Bruce Lee und Freddy Krueger hinlegte, um eine “exciting new personality“ handelt.
Seltsamerweise wurde In den Fängen des Teufels (der sehr viel besserer Originaltitel lautet The Unguarded Moment) in Technicolor gedreht, wodurch die ganz schön finstere Geschichte etwas zu fröhlich bebildert wird. Dies gilt jedoch nicht für die telweise recht gruseligen nächtlichen Szenen.
Erzählt werden gleich zwei Dramen. Zum einen hat Williams in ihrer spießigen Kleinstadt als unverheiratete Musiklehrerin Lois Conway ohnehin schon einen schweren Stand. Sehr viel schlimmer wierd es als ein Schüler behauptet, sie hätte ihn sexuell belästigt. Außerdem leidet der von John Saxon verkörperte Schüler Leonard Bennett sehr unter den hohen Erwartungen seines Vaters.
Dieser scheinbar harmlose Mr. Bennett ist zweifelsohne der interessanteste, weil ekeligste Charakter des Films. Bennett wurde einst von seiner Ehefrau verlassen und wer sieht, wie Edward Andrews diese Figur spielt, findet ausreichend Gründe dafür. Der spätestens nach der Trennung zum absoluten Frauenfeind mutierte Bennett verbietet seinem Sohn das Daten und erwartet Höchstleistungen von ihm.
Alle diese Komponenten eskalieren in einem hochspannenden Finale. Während George Naders Lt. Harry Graham ein sehr viel glaubhafter motivierter Ordnungshüter als später sein Jerry Cotton ist, bleibt Esther Williams als bedrohte Lehrerin trotz aller Gefahren herzensgut und zeigt, dass sie sehr viel mehr als spektakuläre Wassergymnastik draufhat.
Es ist eine ziemliche Überraschung, dass explosive media im Vertrieb von Plaion diese Rarität auf DVD und Blu-ray veröffentlicht hat. Sowohl die Originalfassung als auch eine ebenfalls aus den Fünfzigern stammende sehr gute Berliner Wenzel-Lüdecke-Synchronisation sind enthalten. Zudem gibt es noch eine interessante dritte Tonspur auf der zwar die Dialoge fehlen, aber neben Herman Steins Soundtrack auch alle Geräuscheffekte zu hören sind.
Hinzu kommt noch der Originaltrailer (2:14 min), sowie eine interessant zusammengestellte Galerie mit Plakaten und Werbematerialien (2:51 min). Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch das Cover der deutschen DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung. Dieses hat zwar große Ähnlichkeit mit dem belgischen Kinoplakat, doch anscheinend hat hier ein sehr talentierter Künstler das Motiv noch idetailfreudiger und attraktiver gestaltet. Ein interessantes Extra ist zudem noch eine 18-minütige Trailershow von explosive media, die Appetit macht auf weitere Klassiker.
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