Schlagwort-Archive: Georg Friedrich

Sommer in Orange

Sommer 1980: Die Bhagwan-Anhängerin Amrita (wunderschön: Petra Schmidt-Schaller) zieht mit ihren Kindern Lili und Fabian und ihrer gesamten WG aus Berlin in die bayerische Provinz. Ein geerbter Bauernhof soll in ein „Therapie-Zentrum“ verwandelt werden, was in der beschaulichen Gemeinde Talbichl einige Unruhe auslöst. Während Dörfler und Kommunarden sich gegenseitig misstrauisch beharken, wünscht sich Lili nichts sehnlicher als eine ganz normale Familie…

Sommer in Orange

Diesem gut gelaunten Film ist jederzeit anzumerken, dass Marcus H. Rosenmüller (Trautmann) beide Welten kennt und mag. Daher verteilt er seinen sanften Spott zu gleichen Teilen auf die lockere aber nicht unspießige Landkommune sowie auf die eingeschworene, keinem Vorurteil abgeneigte, sich aber um die Mitmenschen sorgende Dorfgemeinschaft. Wenn freie Liebe auf Trachtenverein trifft, gibt es reichlich Stoff für Konflikte. Diese eskalieren jedoch nie in Gewaltausbrüche, die über eine zünftige Dorffest-Keilerei hinausgehen, sondern lösen sich fast ein wenig zu „happyendig“ auf.

Sommer in Orange

Nachdem sich in seinen letzten Werken optisch eine gewisse Sachlichkeit breit machte, ist dieser Film visuell wieder ebenso verspielt wie Rosenmüllers Erstling Wer früher stirbt ist länger tot. Sommer in Orange ist sicher nicht Rosenmüllers bester Film, aber wer seine übrigen Werke wie Beste Gegend oder Schwere Jungs mag, wird auch hier seine helle Freude haben.

Sommer in Orange

Extras der DVD: Audiokommentar von Regisseur Marcus H. Rosenmüller und Drehbuchautorin Ursula Gruber; Making Of (16:13 min); Sechs unveröffentlichte Szenen (8:15 min, mit optionalem Audiokommentar von Marcus H. Rosenmüller und Ursula Gruber); Visual Effects Making-of (1:37); “Am Set mit Rosi” (3:46 min); “Wer ist hier eigentlich spießig?” (4:49 min); “Hinter den Kulissen” (2:59 min); „Der Sound der Heimat“ mit Marcus H. Rosenmüller und seinem Stammkomponisten Gerd Baumann (43:51 min); Original Kinotrailer „Dorf“ (2:02 min) und „Kommune“ (2:03 min); „Kümmel und Korn“ (1999, 13:50 min) – ein Kurzfilm von Marcus H. Rosenmüller

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Asphaltgorillas

Basierend auf einer Kurzgeschichte von Ferdinand von Schirach (Terror) inszeniert Detlev Buck ein Crime-Drama, das sich in der Unterwelt von Berlin spielt. Im Zentrum stehen der Kleinkriminelle Atris (Samuel Schneider), der für eine Gang als Drogenkurier arbeitet und seinen Jugendfreund Frank (Jannis Niewöhner) trifft, der ihm das ganz große Ding vorschlägt. Zusammen mit der Ladendiebin Marie (Ella Rumpf) erlebt Atris die Nacht seines Lebens…

Asphaltgorillas

Was Detlev Buck hier abzieht ist nicht durchgehend der ganz große Knaller, doch wo Asphaltgorillas gut ist, da ist der Film dies auf einem auch international großartigen Niveau. Speziell eine blutige Szene mit der eine mongolische Auftragskillerin spielenden Uisenma Borchu, sowie ein sehr ungewöhnlich in Szene gesetzter Faustkampf entschädigen für so manches Handlungsklischee.

Asphaltgorillas

Die Darsteller hingegen sind durch die Bank erste Sahne, auch wenn Kida Ramadan seine Rolle als bärtiger Gangster-Boss aus 4 Blocks hier nur geringfügig variiert und Georg Friedrich einmal mehr – wie in Morgen hör ich auf – den Gangster mit breitem österreichischen Akzent gibt. Dafür spielt Ella Rumpf herrlich tough eine unberechenbare Frau, der kein Westentaschen-Macho etwas vormachen kann!

Asphaltgorillas

Die DVD von Constantin Film enthält neben dem 99-minütigen Hauptfilm noch Interviews (21:11 min) und den Trailer (1:44 min)

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Morgen hör ich auf

Der fünfteiligen ZDF-Serie eilte der Ruf voraus, das deutsche Gegenstück zum US-Hit Breaking Bad zu sein. Dies hat die Macher angeblich etwas erschreckt und noch während der Produktion von Morgen hör ich auf einiges ändern lassen. Doch der Vergleich ist immer noch nicht abwegig, denn die anfangs spießige Hauptfigur gerät ebenfalls auf kriminelle Abwege und genau wie in der zweiten Staffel von Breaking Bad gibt es immer wieder surreal anmutende Vorausschau-Momente.

Morgen hör ich auf

In der in Bad Nauheim spielenden ZDF-Serie wird kein Crystal Meth produziert. Jochen Lehmann, der die Druckerei seines Schwiegervaters (und sich dabei) übernommen hat, versucht durch das Anfertigen von falschen Fuffziger raus aus dem Schuldenloch zu kommen. Doch er macht dadurch alles nur noch schlimmer, und die daraus folgenden Verwicklungen gehören zum Interessantesten was das deutsche Fernsehen jemals produziert hat.

Morgen hör ich auf

Die erste Überraschung bei Morgen hör ich auf ist ganz gewiss, der Hauptdarsteller Bastian Pastewka, dem es gelingt sich als Charakterdarsteller zu profilieren. Die Serie erstaunt aber auch dadurch, dass sehr viele äußerst unangenehme Momente aneinander gereiht werden, ohne dass sich diese sofort wieder in Wohlgefallen auflösen.

Morgen hör ich auf

Dargeboten in der immer etwas zu gut ausgeleuchteten Optik der ZDF-Reihe “Fernsehfilm der Woche“, verstören zum Beispiel das Fremdgehen von Jochen Lehmanns Frau Julia (Susanne Wolff) mit einem schmierigen Elvis-Fan oder der sich bei der fünfköpfigen Familie einnistende sehr unangenehme österreichische Ganove Damir (Georg Friedrich) noch mehr, als wenn hier die Kunstfilm-Wackelkamera zum Einsatz gekommen wäre.

Morgen hör ich auf

Morgen hör ich auf überrascht aber auch immer wieder durch unerwartete Wendung und erzählt dabei in nur fünf Episoden mehr als so manche US-Serie in einer ganzen Staffel. Ohne spoilern zu wollen, sei noch angemerkt, dass das Finale durchaus Raum für eine Fortsetzung lässt.

Morgen hör ich auf

Die Heimkino-Edition der Serie bietet als Bonus noch das lustige Filmchen Ranking Bad, in dem Pastewka gemeinsam mit Jan Böhmermann satirisch zugespitzt versucht zu belegen, dass seine Serie ganz anders als Breaking Bad ist.

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