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Superman ’78

1978 entstand die vielleicht einflussreichste Verfilmung eines Superhelden-Comics. Drei Jahrzehnte bevor die großartige schauspielerische Leistung von Robert Downey Jr. als Iron Man die Grundlage des Marvel Cinematic Universe schuf, präsentierte bereits Richard Donners Superman: The Movie mit Marlon Brando, Gene Hackman, Glenn Ford und Maria Schell eine absolute Starbesetzung.

Zugleich war es aber auch die richtige Entscheidung, für die Titelrolle auf einen Newcomer zurückzugreifen. Christopher Reeves ist immer noch der Darsteller, der die beste Figur im hautengen blauen Kostüm mit dem roten S macht. Nachdem die drei Fortsetzungen nicht an den Erstling anknüpfen konnten, war erst einmal Schluss mit den Superman-Filmen.

Doch so mancher Fan wird darüber nachgedacht haben, wie eine richtig gute Fortsetzung zu Donners Filmklassiker ausgesehen hätte. Eine mögliche Antwort liefert ein Comic, in dem Superman die Gesichtszüge von Reeves trägt.

Hier wird der Mann aus Stahl mit seinem Erzfeind Brainiac konfrontiert, der in den Entwurfszeichnungen von Wilfredo Torres ein wenig so aussieht, als wenn Hollywoods wohl berühmtester Glatzkopf Yul Brynner (Die glorreichen Sieben, Westworld) ihn verkörpern würde. Brynner hatte sich zwar 1978 vom Filmgeschäft verabschiedet, doch er wäre eine gute Wahl als Comicschurke gewesen.

Der Comic spielt in jener herrlich unschuldigen Zeit als Lois Lane (gut zu erkennen: Margot Kidder) noch keine Ahnung hatte, wer Superman ist und ihren Kollegen Clark Kent für ein Landei hält. Zudem ist es nicht ungeschickt, wie es dem Autor Robert Venditti gelingt, Marlon Brando als eigentlich längst verstorbener Superman-Vater Jor-El in seinen Comic zu schmuggeln.

Superman ’78 ist genau wie die zeitgleich erschienene Comic-Miniserie Batman ’89 ein herrlicher Spaß für Nostalgiefreunde, dessen gebundene US-Ausgabe noch zusätzlich dadurch punkten kann, dass sich unter dem Schutzumschlag noch Cover befindet, das den Look einer Videocassette hat…

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Superman 4 – Die Welt am Abgrund

Bei Superman IV: The Quest for Peace übernahm das Produzentenduo Menahem Golan und Yoram Globus nach dem Misserfolg von Superman 3 die Reihe, bzw. statt Warner Brothers produzierte Cannon Films. Die Gesellschaft war berühmt und berüchtigt für Filme mit Chuck Norris und der „greisen Granate“ Charles Bronson. Cannon wollte nun mit aller Gewalt vom Ruf einer Billigfirma loskommen und betrachtete Superman IV als Prestige-Projekt.

Superman 4

Der unverzichtbare Titeldarsteller Christopher Reeve wurde geködert, indem man ihm anbot das Drehbuch zu verfassen (Leonard Nimoy mußte schon ein Platz auf dem Regiestuhl angeboten werden, bevor er für Star Trek III wieder die Ohren anlegte). Die Tatsache, daß Reeve sein entsetzlich naives Drehbuch gemeinsam mit einer Schulklasse verfaßte, ist dem Film in jedem Moment anzumerken und auf seine Gage für das Drehbuch wartet er noch heute.

Superman 4

Auch Gene Hackman wurde wieder als Lex Luthor verpflichtet. Sein ehrlicher Kommentar hierzu: „Das Einzige was mich an diesem Film reizte ist die Gage.“ Für die Jugend wirkte Jon Cryer (Two and a Half Men) aus dem damals gerade angesagten Pretty in Pink-Film mit und auch die komplette Daily Planet-Crew wurde wieder verpflichtet.

Superman 4

Während die Cannon-Produktionen ansonsten teurer aussahen, als sie tatsächlich waren, ist bei Superman IV das genaue Gegenteil der Fall. Da fast das ganze Budget für die Besetzung draufging, mußte beim Drehen und bei den Trickeffekten gespart werden. Superman IV bezweckt anscheinend nichts anderes als schlüssig zu beweisen, daß die ersten drei Teile doch gar nicht so schlecht waren.

Crisis on Infinite Earths

Bemerkenswert ist jedoch Jon Cryer, der sich als Lex Luthors` Neffe Lenny blamierte. Diese Scharte hat Cryer mittlerweile durch seine beeindruckende Darstellung von Lex Luthor in der vierten Staffel von Supergirl und im Mega-Crossover Crisis on Infinite Earths ausgewetzt.

Superman 4

Superman IV und eine katastrophale Neuverfilmung von Jules Vernes Die Reise zum Mittelpunkt der Erde brachten Menahem Golan und Yoram Globus an den Rand des Ruins und zurück zu Norris und Bronson, mit denen sie weiterhin beständig Ein Mann sieht rot neu verfilmten. Nach dem Floppen des vierten Teils sollte es fast 20 Jahre dauern bis es im Kino endlich hieß Superman Returns.

Superman 4

© DC / Warner Bros. EntertainmentExtras auf DVD und Blu-ray: Audiokommentar von Drehbuchautor Mark Rosenthal, ohne Untertitel; Nicht verwendete Szenen (30:54 min), wahlweise mit deutschen Untertiteln; Trailer (1:26 min)

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Superman – Der Film

1966 scheiterte ein Superman-Broadway-Musical namens It´s a Bird, it´s a Plane, it´s Superman trotz guter Kritiken nach immerhin 128 Vorstellungen. Der Komponist Charles Strouse versorgte später das ebenfalls auf einem Comic basierende und erfolgreich verfilmte Musical Annie mit eingängigen Songs und die Autoren des Stückes, David Newman und Robert Benton, wurden zu erfolgreichen Drehbuch-Autoren, die sich 1978 erneut (gemeinsam mit Leslie Newman, Tom Mankiewicz und Mario Puzo, den Autor von Der Pate) dem Stählernen widmen durften.

Superman

Nach dem Riesenerfolg von Star Wars erschien auch eine großaufgezogene Superman-Verfilmung als recht lukrativ. Vater und Sohn Salkind hatten angeblich alles schon lange vorher geplant, aber erst als George Lucas Sternenkrieg wie blöd absahnte, konnten Geldgeber gewonnen werden. Die Salkinds hatten durchaus Erfahrungen mit Projekten dieser Größenordnung. Für ihre aufwendige Neuverfilmung der Die drei Musketiere wollten sie zunächst die Beatles wieder vereinen. Als dies nicht klappte verpflichteten sie ein beeindruckendes Staraufgebot (u. a. Faye Dunaway, Charlton Heston, Christopher Lee, Rachel Welch, Richard Chamberlain, Michael York, Oliver Reed) und ließen Regisseur Richard Lester soviel Material drehen, daß noch ein zweiter Teil (Die vier Musketiere) hinterher geschoben werden konnte.

Superman

Auch bei Superman – The Movie waren es Stars, durch deren Verpflichtung die ganze Chose so richtig in Gang kam. Marlon Brando akzeptierte 1978 für seinen 10-minütigen Auftritt als Supermans Vater Jor El die damals unglaublich hohe Gage von 3,7 Millionen Dollar. Durch diesen Betrag und weil es ungewöhnlich war, daß Superstars in einem Comicfilm auftraten, brachte Brando das Projekt in die Schlagzeilen und es interessierten sich weitere bekannte Darsteller für gutbezahlte Auftritte.

Superman

Gene Hackman (Lex Luthor), Glenn Ford (Papa Kent) und Trevor Howard, aber auch Maria Schell konnten so verpflichtet werden. Diese prominente Besetzung hatte nun den großen Vorteil, daß die Titelrolle nicht mehr mit einem Star besetzt werden mußte. Als der bisher nur im TV und im Theater (immerhin in Londons Old Vic und der Comédie Francais) aufgetretene Christopher Reeve endlich gefunden war, konnte es losgehen.

Superman

Marlon Brando „erfreute“ die Crew erst einmal mit dem genialen Vorschlag Jor El könnte ja auch ein grüner Koffer sein, der mit seiner Stimme spricht. Auch sonst lief nicht alles glatt und der damals noch recht unerfahrene Regisseur Richard Donner (Lethal Weapon), der ziemlich kurzfristig für den James Bond-Regisseur Guy Hamilton eingesprungen war, mußte kurz vor Beendigung der Dreharbeiten noch durch Richard Lester ersetzt werden.

Superman

Obwohl der Film ein großer Erfolg wurde, ist er dennoch eine Riesenenttäuschung. So gab es zwar exzellente Trickeffekte (schon der Vorspann mit den durch das Weltall fliegenden Credits zu John Williams mehr als angemessener Musik ist ziemlich genial), aber auch holperige Trickaufnahmen (Supie hängt vor Leinwand), die in einer Produktion dieser Größenordnung nichts verloren haben. (Trotzdem erhielten die Effekte einen Oscar.)

Superman

Es gab gute schauspielerische Leistungen. Glenn Ford wirkt authentisch als US-Farmer und Margot Kidder ist eine überzeugend forsche Lois Lane, die schon viel von Teri Hatchers späterer Gestaltung dieser Rolle in der TV-Serie Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark vorwegnimmt. Doch Christoper Reeves wirkt im leuchtend blauen Turnerdress und in seinen Plastikstiefeln, trotz solider darstellerischer Leistung, eher lächerlich. Der Film schafft in seiner zweistündigen Laufzeit nicht viel mehr, als zu zeigen, daß Superman fliegen kann und daher wurde er auch meist nur mit dem Satz „You´ll believe a man can fly“ beworben.

Superman

Extras auf DVD und Blu-ray: Audiokommentar von Ilya Salkind und Pierre Spenger zur Kinofassung, ohne Untertitel; Audiokommentar von Richard Donner und kreativen Berater Tom Mankiewicz zur erweiterten Fassung, ohne Untertitel, Tonspur nur mit Soundtrack zur erweiterten Fassung in Dolby 5.1; „Die Entwicklung von Superman“ (30:12 min), wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; „Making Superman: Die Verfilmung einer Legende – TV Special“ (30:40 min); „Der Zauber unter dem Umhang“ (22:48 min); Probeaufnahmen: Superman, Lois Lane, Ursa (21:32 min); Zusätzliche Szenen (14:25 min); Acht zusätzliche Musikstücke als Audiotracks (35:24 min); Making of (TV-Special von 1979, 51:47 min); „Superman and The Mole-Men“ mit George Reeves (schwarzweißer Film von 1951, 58:04 min); Alle neun „Superman“-Cartoons aus den Fleischer Studios: „Superman“, „The Mechanical Monsters“, „Billion Dollar Limited“, „The Arctic Giant“, „The Bulleteers“, „The Magnetic Telescope“, „Electric Earthquake“, „Volcano“ und „Terror on the Midway“ (insgesamt 76:12 min)

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