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Walt Disney: Die Eiskönigin 2

Die beiden Heldinnen, die Schwestern Anna und Elsa, sind zwar immer noch die kulleräugigen Prinzessinnen, die seit der Premiere von Die Eiskönigin vor 6 Jahren permanent in den Spielwaren-Läden erhältlich waren. Doch das Abenteuer, das sie in der Fortsetzung des – bis zum Start des computeranimierten Remakes von Der König der Löwen – erfolgreichsten Animationsfilms zu bestehen haben, bedient sich nicht nur bei Hans Christian Andersens Märchen Die Schneekönigin, sondern auch bei Disneys hauseigenen Marvel Cinematic Universe.

Walt Disney: Die Eiskönigin 2

Wenn etwa die blonde Elsa ihre beträchtlichen Vereisungs-Fähigkeiten im wild tosenden Gewässer wellenbrechend einsetzt, besteht kein Zweifel daran, dass die junge Regentin eine Superheldin ist und problemlos Aufnahme bei den Avengers oder X-Men gefunden hätte. Eine aufregende Sequenz, in der Elsa das als Geist im Wasser lebende unberechenbare Eis-Pferd Nokk zähmt, ist – wie viele Momente im Film – eine tricktechnische Meisterleistung.

Walt Disney: Die Eiskönigin 2

Inhaltlich hingegen fehlt der Fortsetzung die sich scheinbar ganz natürlich entwickelnde Erzählstruktur des allenfalls an einem Überschuss an Liedern leidenden Originals. Die diesmal erzählte, auch ökologisch motivierte, Story eines im Norden des Königreichs Arendelle lebenden scheinbar gefährlichen Waldvolks, steht auch noch im Zusammenhang mit der nicht ganz unkomplizierten Familiengeschichte von Anna und Elsa.

Walt Disney: Die Eiskönigin 2

Diese tragische Vorgeschichte wird so ernsthaft scheibchenweise enthüllt, dass die Blödeleien des (bei uns wieder von Harpe Kerkeling gesprochenen) Schneemanns Olaf, die Love Story zwischen Anna und dem Eislieferanten Kristoff (entwickelt sich sehr schleppend), sowie die meist etwas abrupt ausbrechenden Musical-Einlagen (fast immer ohne Mitsumm-Faktor) nur bedingt ins schwer zu kapierende Gesamtkonzept passen. Trotzdem, blöd ist das Ganze nicht, nur als Film über die nicht immer einfache Freundschaft zweier unterschiedlich temperierter Schwestern vielleicht doch etwas überambitioniert.

Walt Disney: Die Eiskönigin 2
© 2020 Disney

Die Blu-ray enthält neben dem 103-minütigen Hauptfilm noch diese Extras: Pannen vom Dreh bzw. den Tonaufnahmen (2:26 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Trivia: Wusstest du schon? (4:27 min), Die Geister in Die Eiskönigin 2 (12:02 min), Ein Soundtrack mit Folgen (3:49 min), Zusätzliche Szenen (17:58 min), Zusätzliche Lieder (11:42 min), Test für Gale (3:01 min + 0:55 min), Song “Into the Unknown“ in 29 Sprachen (3:07 min), Musikvideos “Into the Unknown“ (Dsico Version, 3:16 min) + “Lost in the Woods (Weezer Version, 3:06 min), Direktzugriff zu den Songs.   

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Walt Disney: Die Eiskönigin – Völlig unverfroren

Es ist sehr erfreulich, dass es nicht nur bei Pixar, sondern mittlerweile auch bei Disney wieder Tradition ist, dem großen abendfüllenden Trickfilm einen kurzen Cartoon voranzustellen.

Walt Disney: Die Eiskönigin - Völlig unverfroren

Zum 85. Geburtstag von Disneys Wappentier kehrt Micky Maus an seinen Geburtsort – die große Leinwand – zurück. Der köstliche 7-minütige Micky Maus Film Get a Horse! beginnt wie ein schwarzweißer Disney-Trickfilm aus den 20er Jahren, was sich auch dadurch bemerkbar macht, dass Kater Karlo hier noch ein Holzbein hat. Doch schon recht bald wird die Leinwand gesprengt, einige plötzlich farbige Figuren hüpfen dem Zuschauer plastisch entgegen und der Film wird zu einer ebenso wilden wie traditionsbewussten Geburtstags-Party.

Get a Horse!
Get a Horse!

Der Hauptfilm ist eine nicht ungeschickte Variante von Hans Christian Andersens Märchen Die Schneekönigin. Dieses war bereits 1959 die Grundlage für einen von Lev Atamanov inszenierten aufwändig animierten russischen Zeichentrickfilm, der sich nicht hinter den Disney-Klassikern verstecken muss. Wohl auch daher wurden für Disneys 53. Animationsfilm nur Fragmente aus Andersens ganz schön finsterer Geschichte übernommen.

Walt Disney: Die Eiskönigin - Völlig unverfroren


Zentrale Figuren sind jetzt nicht mehr die Geschwister Kay und Gerda, sondern die Prinzessin Anna und ihre drei Jahre ältere Schwester Elsa. Letztere verfügt über Zauberkräfte und verletzte die kleine Anna beim spielerischen Umgang damit. Als dann auch noch die Eltern bei einem Schiffsuntergang ums Leben kommen, ist Elsa gänzlich traumatisiert und kapselt sich völlig ab. Auf ihrer Krönungszeremonie kommt es zur Katastrophe und Elsa, die alles bei Berührung in Eis verwandelt, flüchtet in die verschneite Wildnis. Daraufhin herrscht ewiger Winter im Königreich Arendell. Anna macht sich auf die Suche nach ihrer Schwester. Hilfe findet sie beim eigenwilligen Naturburschen Kristoff, seinem Rentier Sven und dem (in der deutschen Fassung von Harpe Kerkeling gesprochenen) Schneemann Olaf, dem noch nicht restlos klar ist, was ihm blüht, wenn endlich wieder Sommer ist…

Walt Disney: Die Eiskönigin - Völlig unverfroren

Die eisige norwegische Landschaft ist ein prachtvoller Hintergrund für eine romantisch-spannende Geschichte, die durch gute Gageinlagen aufgelockert wird und im großen Finale noch einige Überraschungen zu bieten hat. Inszeniert wurde der Film vom erfahrenen Trickfilmer Chris Buck (Tarzan, Könige der Wellen) gemeinsam mit Jennifer Lee, die bereits bei Ralph reichts als Autorin an Bord war und das Drehbuch zu Die Eiskönigin schrieb. Durch die etwas arg kompliziert zusammengebastelte Geschichte sowie einige eher entbehrliche Gesangseinlagen wird nicht ganz die Klasse des nahezu perfekt in Szene gesetzten Disney-Märchenfilm Rapunzel – Neu verföhnt  erreicht. Doch dafür schlägt Die Eiskönigin Pixars nicht unähnliches Mädchen-Fantasy Merida – Legende der Highlands um Längen. Doch bis zum Start des computeranimierten Remakes von Der König der Löwen war Die Eiskönigin der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten und sechs Jahre später folgte eine Fortsetzung.

Walt Disney: Die Eiskönigin - Völlig unverfroren

Mittlerweile liegt der Film auch auf Blu-ray vor, als Bonus gibt es: Den Micky Maus Kurzfilm “Get a Horse!“ (6:00 min), eine recht lustige gesungene Einleitung zum Making Of (3:18 min), Walt Disney & Hans Christian Andersen (7:28 min), zusätzliche Szenen als Storyboard-Zeichnungen (6:51 min), Musikvideo “Let it go“ in verschiedenen Sprachen (15:42 min) und US-Trailer (1:32 min)

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