Bei einer Bohrung durch Sebastian Stagg im arktischen Eis in der Nähe von Supermans ehemaliger Festung der Einsamkeit setzt dieser versehentlich ein Wesen frei, das über unfassbare Kräfte verfügt: Der Frost King kann schier unglaubliche Mengen Eis produzieren, Eiswesen erzeugen und das Wetter manipulieren.
Kaum befreit beginnt er die ganze Welt mit Schneestürmen zu überziehen. Er droht die eschatologische Katastrophe des Fimbulwinters aus der nordischen Mythologie heraufzubeschwören. Nun ist es Aufgabe der Justice League dies zu verhindern.
Bei der Konfrontation mit den Helden erlebt der Frost King ein Déjà-vu. Und nach und nach erfährt auch der Leser, woher er kommt und warum er zu dem wurde, was er ist. Die sorgsam dosierten und verteilten Flashbacksequenzen werden alle von Marco Santucci grandios in Szene gesetzt. Die Ereignisse spielen im 10. Jahrhundert in Grönland.
Sein richtiger Name ist Ewald Olafsson, der über die Fähigkeit der Kyrokinese verfügt, einer Gabe, die anfangs ein Segen war, aber dann zum Fluch wurde. Als die Dorfbewohner ihn und seine Familie fortjagen wollten, kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall: Ein Pfeil trifft den Sohn von Ewald. Von Zorn erfüllt, beginnt er die Welt in Eis zu verwandeln. Doch da treten ihm Helden entgegen: Die Justice League Viking, bestehend aus Hippolyta, Swamp Thing (des 10. Jahrhunderts) und dem längst vergessenen Charakter Viking Prince (Jon Haraldson). Zu ihrer Unterstützung rekrutieren sie noch Black Adam. Unter großen Opfern gelingt es ihnen, den Frost King im ewigen Eis einzuschließen, bis eben zu jenem Augenblick.
Durch neun Hefte präsentiert uns das Autoren-Duo Andy Lanning, Ron Marz eine spannende Geschichte. Insgesamt laufen viele bekannte Figuren des DC-Universums auf: Neben der aktuellen Justice League treten noch die Justice League Dark, die Teen Titans und viele andere Einzelcharaktere auf. Besonders interessant ist die Figur des Viking Price; er wurde von Robert Kanigher und Joe Kubert im Jahr 1955 für The Brave and the Bold #1 erdacht und erlebt jetzt ein durchdachtes Revival. Ihm kam im 10. Jahrhundert eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Frost King zu und auch in der Konfrontation heute.
Mit Justice League: Ewiger Winter kehrt Howard Porter zu seinen Wurzeln mit der Justice League zurück. Von 1996 bis 2000 hatte er damals 38 der legendären Hefte von Grant Morrrisons Run der JLA-Serie gezeichnet.
Die ganze Story liest sich sehr kurzweilig und spannend – im positiven Sinne herrlich altmodisch. Man braucht kein Hintergrundwissen und alle Einzelhefte sind logisch verknüpft und einem wird sehr gute Unterhaltung geboten.
Norbert Elbers
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