Eine Delegation aus Washington fliegt 1947 ins zerstörte Berlin um die Moral der US- Besatzungstruppe zu prüfen- Besonders eifrig ist die Kongressabgeordnete aus Iowa Phoebe Frost (Jean Arthur). Dieser ist besonders die geschäftstüchtige Nachtclubsängerin Erika von Schlütow (Marlene Dietrich) ein Dorn im Auge, da diese zuvor Umgang mit Nazi-Größen pflegte.
Doch plötzlich entwickelte Frost Gefühle für Captain John Pringle (John Lund), da sie diesen für moralisch genauso gefestigt wie sich hält. Sie ahnt jedoch nicht, dass der eifrig im Schwarzhandel tätige Offizier ein Verhältnis mit Frau von Schlütow hat.
Obwohl Eine auswärtige Affäre (neben Eins, Zwei, Drei) Billy Wilders “deutschester“ Hollywoodfilm ist, wurde das Werk niemals deutsch synchronisiert. 1948 lief der Film nicht in den deutschen Kinos, erst 1977 wurde er untertitelt im Fernsehen gezeigt. Das Publikum im Nachkriegsdeutschland wollte im Kino nicht auch noch Bilder von zerbombten Straßenzügen sehen.
Doch auch den alliierten Besatzern dürfte nicht daran gelegen haben , wenn ihre Schäfchen sehen, wie Billy Wilder munter-subversive Scherze über US-Soldaten macht, die sich dank Schwarzmarkt und williger “Frolleins“ ein schönes Leben machen. Außerdem würde bei einer Synchronisation von Eine auswärtige Affäre sehr viel verloren gehen, denn der Film lebt vor allem von seinem Sprachwitz und in der Originalfassung wird zudem häufig deutsch geredet.
Ganz großartig ist die Leistung von Marlene Dietrich (die später in Wilders Zeugin der Anklage eine ähnliche Rolle spielen sollte), die bei ihren Auftritten im Nachtclub Lorelei mit Komponist Friedrich Hollander am Klavier die Songs Black Market, Illusions und Ruins of Berlin auf ihre unvergleichlich raue Art interpretiert.
Ein totaler Kontrast dazu ist die attraktive Jean Arthur (Mr. Smith geht nach Washington), die Congresswoman Frost herrlich unscheinbar und verklemmt verkörpert.
Mittlerweile liegt der Film in besserer Bildqualität auf Blu-ray vor und im Gegensatz zur DVD-Edition sind jetzt die deutschen Untertitel gelb und ausblendbar. Das ist auch ganz gut so, denn leider konzentrieren sich die Texte lediglich auf die Haupthandlung und ignorieren sehr viele herrlich sarkastische Gags. Hilfreich wären dialoggetreue englischsprachige Untertitel. Als einziges Extra gibt es den US-Trailer (1:00 min)
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