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Der tödliche Schwarm

„Denken Sie noch ans Rasieren, wenn Ihnen jemand den Kopf abschlagen will?“ Wer diesen markigen Satz aus dem Munde von Richard Widmark (bzw. seines Synchronsprechers Arnold Marquis) gehört hat, wird dieses Bee-Picture so schnell nicht vergessen.

Widmark spielt Major General Thalius Slater, den “ersten Offizier in der Geschichte der US-Army, der von einem Bienenschwarm den Buckel vollkriegt.“ Irwin Allens 1978 für ein Budget von 12 Millionen Dollar gedrehter Katastrophenfilm ist zwar keine Parodie, doch Der tödliche Schwarm ein sehr schlechter aber auch äußerst unterhaltsamster Film.

Plaion Pictures präsentiert den u. a. mit Henry Fonda, Richard Chamberlain und Lee Grant starbesetzten Angriff der Killerbienen nicht nur erstmals auf Blu-ray, sondern legt zum selben Preis auch noch (die müssen verrückt sein!) eine DVD mit einer “rekonstruierten Fassung mit 40 Minuten mehr Insektengrusel“ bei.

Überraschenderweise sind es nicht die schlechtesten Szenen, die seinerzeit keine Leinwand beleuchtet hatten. Es gibt recht sehenswerte kurze Momente, in denen der alte Kommisskopf General Slater sehr viel menschlicher rüberkommt als sein von Bradford Dillman verkörperter Adjutant.

Bei einem seinerzeit herausgeschnittenen Spaziergang geht es ziemlich romantisch zu, wenn die von Michael Caine und Katherine Ross gespielten heldenhaften Wissenschaftler durch eine evakuierte Kleinstadt schlendern. Recht hübsch sind auch die zusätzlichen Szenen, in denen die Altstars Fred MacMurray und Ben Johnson um eine von Olivia de Havilland verkörperte Lehrerin balzen.

Auch der gar nicht so peinliche Monolog, den Michael Caine am Ende des Films hält (“Wir haben Glück gehabt und Zeit gewonnen, wenn wir diese weise nutzen, kann die Menschheit überleben.“) wurde ersatzlos gestrichen.

Der vielleicht beste Gag des Films wurde jedoch nicht herausgeschnitten. Da die American Bee Association, also die US-Imker, mit rechtlichen Schritten drohten, ist im Nachspann zu lesen: „Die in diesem Film dargestellte afrikanische Killerbiene hat absolut nichts mit der fleißigen amerikanischen Honigbiene zu tun, der wir die Bestäubung lebenswichtiger Nutzpflanzen zu verdanken haben, die unsere Nation ernähren.“

Die Edition von Plaion aus der Reihe „Creature Feature Collection“ enthält diese Extras: „Inside The Swarm, ein Making Of von 1978 (22:12 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), ein Interview mit Irwin Allen (7:53 min), US-Trailer (2:10 min), sowie eine Galerie mit 88 Postern, Fotos und Werbematerialien

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Shaggy Dog – Hör mal wer da bellt

Ende der 50er Jahre (er)fand Walt Disney eher zufällig eins seiner Erfolgsrezepte. Während der ambitionierte farbige Großfilm Darby O’Gill and the Little People (Das Geheimnis der verwunschene Höhle mit dem noch völlig unbekannten Sean Connery) an der Kinokasse kläglich scheiterte, räumte eine Billigproduktion gewaltig ab.

Shaggy Dog - Hör mal wer da bellt

Der von Disney eher nebenbei produzierte schwarzweiße Streifen The Shaggy Dog (Der unheimliche Zotti) basierte auf der Geschichte Der Hund von Florenz vom Bambi-Schöpfer Felix Salten). Der Film erzählt vom Jungen Wilby Daniels, der sich in einen Hund verwandelt und seinen von Fred MacMurray verkörperten Vater ganz schön in die Verzweiflung treibt.

Shaggy Dog - Hör mal wer da bellt

Disney kam also buchstäblich auf den Hund, ließ weitere Filme dieser Art wie Flubber (Der fliegende Pauker, wieder mit Fred MacMurray ) oder The Love Bug (Ein toller Käfer) folgen, drehte auch noch Fortsetzungen und Remakes dieser Stoffe und hatte damit teilweise größeren Erfolg als mit den Zeichentrickfilmen.

Shaggy Dog - Hör mal wer da bellt

So entstand 1976 mit Shaggy D. A. (Zotti das Urvieh) eine Fortsetzung, in der ein mittlerweile erwachsen gewordener Wilby Daniels (Dean Jones, der in zahlreichen derartigen Disney-Komödien wie Ein toller Käfer mitspielte) politische Ambitionen hat, sich aber auch noch immer mal wieder in einen zotteligen Hund verwandelt.

Shaggy Dog - Hör mal wer da bellt

Basierend auf beiden Shaggy / Zotti-Filmen entstand 2006 mit Shaggy Dog – Hör mal wer da bellt ein Remake, in dem Tim Allen nicht nur die Hauptrolle spielte (und sich als gestresster Anwalt und Familienvater in einen zotteligen Hund verwandelt), sondern den Film auch produzierte und sich zu den vier (!) weiteren Drehbuchautoren gesellte. Das Resultat ist eine Art tricktechnisch upgedatete Hochglanzversion jener seinerzeit oft etwas geizig produzierten Disney-Realfilme.

Shaggy Dog - Hör mal wer da bellt

Shaggy Dog – Hör mal wer da bellt überrascht durch einige prominente Co-Stars wie Danny Glover oder den späteren Iron Man Robert Downey Jr., dem es ganz offensichtlich Spaß macht ausgelassen herumzukaspern. Die Gags in Shaggy Dog (und auch Tim Allen) mögen manchmal etwas albern sein, aber insgesamt unterhält der Film ganz passabel und kann auch durchaus ohne die ganze Familie geguckt werden.

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