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Joker: Folie à Deux

2019 drehte der zuvor eher durch Komödien wie Old School oder die Hangover-Trilogie bekannte Regisseur Todd Philipps einen Film über Batmans beliebtesten Widersacher. Doch Joker war meilenweit entfernt vom seinerzeit noch sehr erfolgreichen Superhelden-Kino.

Martin Scorsese war Koproduzent und als Inspiration dienten dessen Filme Taxi Driver und The King of Comedy. In brutalen und teilweise schwer zu Herzen gehenden Sequenzen erzählte Philipps wie der von Joaquin Phoenix mit großem Einsatz gespielte Arthur Fleck immer mehr den rationalen Bereich verlässt, Morde begeht und dafür von der Öffentlichkeit gefeiert wird.

Joker spielte über eine Milliarde Dollar ein und Phoenix bekam einen Oscar als bester Hauptdarsteller. In der Fortsetzung befindet sich Arthur Fleck zwei Jahre nach den Ereignissen des ersten Films im Arkham State Hospital und ihm soll der Prozess gemacht werden.

Todd Philipps liefert diesmal einen völlig anderen Film ab. Als gleichberechtigte Hauptdarstellerin ist Lady Gaga als Harleen „Lee“ Quinzel zu sehen. Doch auch ihre Interpretation dieses beliebten DC-Charakters ist mehr als ungewöhnlich. Sie spielt nicht die fröhliche Clownprinzessin Harley Quinn, sondern eine sich freiwillig in Arkham befindende Patientin, von der Arthur Fleck fasziniert ist. Durch Songs aus klassischen Hollywoodfilmen, wie The Band Wagon mit Fred Astaire, finden Arthur und Lee zueinander.

In Joker: Folie à Deux sind immer wieder großartige Interpretationen von Songs wie Bewitched, If My Friends Could See Me Now oder That’s Entertainment! zu hören. Sensationell ist ein Auftritt von Phoenix, der als Joker vor seinen Mithäftlingen mit kehliger Stimme eine finstere, zunächst gar nicht zu erkennende Version von For Once in My Life vorträgt, die Lichtjahre von dem entfernt ist, was zuvor Frank Sinatra oder Stevie Wonder aus dieser eher soften Nummer gemacht hatten.

Als eine Art Zugabe veröffentlichte Lady Gaga parallel zum Film das Album Harlequin, auf dem eigene jedoch eher fröhliche Versionen von ähnlichen Songs wie Good Moorning oder Smile, aber auch The Joker von Leslie Bricusse und Anthony Newley, zu hören sind.

Das Resultat ist eine Art finstere Variante von Damien Chazelles La La Land, dessen Finale es sehr unwahrscheinlich erscheinen lässt, dass es eine weitere Fortsetzung geben wird. Ohne den Erfolg von Joker wäre dieser ungewöhnliche Film niemals entstanden und es ist bewundernswert, dass Todd Philipps auf alle Erwartungen pfeift und sein sehr eigenes Ding durchzieht.

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Musicals: Geschichte – Shows – Komponisten

Ähnlich wie in Das Film Buch hat auch hier der Dorling Kindersley Verlag versucht, ein Thema so übersichtlich und interessant bebildert wie möglich aufzuarbeiten. Doch während es unmöglich ist, alle wichtigen Filme zwischen zwei Buchdeckeln aufzuarbeiten, sieht es im Genre Musical etwas anders aus.

Musicals: Geschichte – Shows – Komponisten

Ein Musical, das nach seiner Premiere beim Publikum nicht ankommt, verschwindet schnell vom Spielplan, wird nicht in anderen Städten aufgeführt und natürlich auch nicht verfilmt. Von daher ist die Anzahl von immer wieder neu inszenierten Dauerbrennern natürlich übersichtlich.

Musicals: Geschichte – Shows – Komponisten

Als erstes “richtiges“ Musical definiert das Buch die am 27. Dezember 1927 im New Yorker Ziegfeld Theater gestartete Bühnenshow Show Boat, die dreimal verfilmt und bis hinein in die 90er Jahre immer wieder neu inszeniert wurde. In diesem Musical wurden nicht nur zu Evergreens gewordene Songs wie Ol‘ Man River geschmettert, sondern Show Boat erzählte eine auch interessante dramatische Geschichte gezählt, in der es u. a. um eine “gemischtrassige“ Beziehungen ging. Wie brisant dies Thema war, zeigte sich daran, dass es sehr lange dauern sollte, bis schwarze Darsteller in den Hauptrollen Show Boat zu sehen waren.

Musicals: Geschichte – Shows – Komponisten

Das Buch beschreibt chronologisch geordnet bis hinein in die Gegenwart die erfolg- und einflussreichsten Musicals wie Porgy und Bess, The Wizard of Oz, Singin‘ in the Rain, My Fair Lady, West Side Story, Mary Poppins, Hair, The Rocky Horror Picture Show, Cats, Billy Elliot, Mathilda, aber auch Die Drei-Groschen-Oper findet Berücksichtigung.

Musicals: Geschichte – Shows – Komponisten

Dabei geht es um Bühnen- wie auch um Film-Musicals. Ein Anhang bietet noch Kurzinfos zu weiteren Musicals. Besonders interessant sind die Doppelseiten auf denen die Strukturen einzelner Musicals übersichtlich dargestellt werden. Hier ist zu sehen, wie die Handlung verläuft und wann die einzelnen Songs zum Einsatz kommen.

Musicals: Geschichte – Shows – Komponisten

Außerdem gibt es noch Biographien zu Persönlichkeiten wie George und Ira Gershwin, Fred Astaire, Irving Berlin, Cole Porter, Andrew Lloyd Webber, Julie Taymor oder Elton John. Leider sind die von mehreren Autoren verfassten Texte oft etwas trocken und nur selten so amüsant wie im Falle der Beschreibung von Mamma Mia!. Hier wird auch eine Kritik zum zugehörigen Film zitiert, in der es heißt, dass man: “so schnell nicht wieder hautnah erleben kann, wie erstklassige Schauspieler betrunken Karaoke singen.“

Musicals: Geschichte – Shows – Komponisten

Für das Buch spricht auch, dass es für die deutsche Ausgabe noch ergänzt wurde. Aufnahme fanden hier auch einheimische Produktionen wie Linie 1 oder Elisabeth und ein Anhang beschreibt deutsche Musicals wie Heiße Ecke, Rocky, Hinterm Horizont oder den DDR-Erfolg Mein Freund Bunbury. Abschließend sei auch noch das thematisch passende schlichte aber ergreifende Glitzer-Cover erwähnt.

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Kampfstern Galactica

Eine von Menschen bevölkerte Ansammlung von Planeten hofft auf Frieden mit den Zylonen, einer Rasse von Roboterwesen. Doch die Politiker lassen sich austricksen und nahezu die gesamte menschliche Raumflotte und alle Heimatwelten werden von den Zylonen zerstört. Commander Adama (Lorne Greene) und sein Sohn, der Kampfpilot Apollo (Richard Hatch), können mit dem Riesen-Raumschiff Kampfstern Galactica gemeinsam mit den letzten Überlebenden entkommen. Sie brechen auf zur Suche nach der legendären Heimat allen menschlichen Lebens: Einen mystischen Planeten namens Erde.

Kampfstern Galactica

Nachdem Star Wars 1977 zu einem gewaltigen Kinoerfolg wurde, dauerte es natürlich nicht lange bis die unvermeidlichen Trittbrettfahrer folgten. Am schnellsten war Produzent Glen A. Larson, der anschließend auch Buck Rogers wiederbeleben sollte, mit seiner TV-Serie Kampfstern Galactica für die sogar der Star Wars-Trickexperte John Dykstra von George Lucas abgeworben wurde.

Kampfstern Galactica

Der zweistündige Pilotfilm erlebte in Europa seine Premiere im Kino, garniert mit dem aus Erdbeben bekannten Sensurround-Verfahren. Hierzu wurden die ersten Sitzreihen der Kinos ausgebaut und durch riesige Basslautsprecher ersetzt. Der Film erregte einige Aufmerksamkeit, aber die TV-Serie wurde nach einem Jahr und 24 Episoden sowie einer 10-teiligen Ablegerserie namens Galactica 1980 wieder eingestellt.

Kampfstern Galactica

Kampfstern Galactica liegt endlich in einer kompletten und kompakten Gesamtedition auf DVD und erstmals auch auf Blu-ray vor. Es ist schade, dass der Box nicht die 16:9-Version des Kinofilmes beiliegt, die vor einer Weile von Universal Pictures auf Blu-ray herausgebracht wurde.

Kampfstern Galactica

Doch ansonsten dürften alle Freunde von Kampfstern Galactica mit dieser Vollbild-Edition zufrieden sein. Zwar liegt im Gegensatz zur vorherigen dreiteiligen DVD-Veröffentlichung von Koch Media diesmal kein Booklet bei. Doch alle Extras wurden übernommen und es kommen noch einige deutsche Trailer und eine interessante Bildergalerie mit Werbematerial und Merchandise hinzu.

Kampfstern Galactica

Die Blu-ray-Edition präsentiert die komplette Serie mit Pilotfilm und allen 31 Episoden, die nicht immer das Niveau des großartigen Auftakts halten konnten, doch immer wieder mit großartigen Gaststars wie Lloyd Bridges, Fred Astaire oder John Steed Patrick Macnee punkten konnten. Auf alle Fälle war diese klassische Science-Fiction-Serie im Heimkino bisher noch nie in einer derart guten Bildqualität zu sehen.

Kampfstern Galactica

Bonusmaterial der Blu-ray-Edition: Audiokommentare von Richard Hatch, Dirk Benedict und Herb Jefferson Jr. zum Pilotfilm, ohne deutsche Untertitel; Geschnittene Szenen zu fast allen Episoden (200 min), mit nicht ausblendbaren deutschen Untertiteln; Dokumentation „Remenbering Battlestar Galactica“ (44:58 min), wie alle Berichte mit nicht ausblendbaren deutschen Untertitel; Glen A. Larson über die Entstehung von „Kampfstern Galactica“ (5:48 min); Stu Phillips und die Musik (5:03 min); Bericht über das Design der Zylonen (4:49 min); Bericht über den Robo-Hund Daggit (5:11 min); Super 8-Fassungen zu den drei deutschen „Galactica“-Kinofilmen (insgesamt 94:53 min); Sehr interessante Galerie mit Werbematerial und Merchandise (26:13 min); Ausführliche Mittschnitte vom Galacticon 2003 mit Auftritten von u. a. Glen A. Larson, Richard Hatch und Dirk Benedict (insgesamt 210:41 min), ohne deutsche Untertitel; Tom DeSantos Galactica-Galerie mit mit 40 Entwürfen und Modellen zu einer 2001 geplanten neuen Serie; Deutscher Trailer zum Kinofilm „Kampfstern Galactica“ (0:14 min); Deutscher Trailer zu „Mission Galactica – Angriff der Zylonen“ (3:49 min); Deutscher Trailer zu „Das Ende einer Odyssee Galactica III“ (3:01 min)

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